Der perfekte Verschluss für Weinflaschen
Woraus werden eigentlich Korkzapfen produziert?

Bereits die Weinliebhaber der Antike schätzten die Rinde der Korkeiche (Quercus Suber). Seither hat sich auch in den vergangenen Jahrhunderten kaum etwas geändert.
Publiziert: 21.09.2021 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2021 um 14:29 Uhr
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Die Korkeichen sind knorrig und dick, ihre Äste breiten sich wie ein Sonnenschirm aus. In Portugal heissen diese Bäume «Sobreiro» – also «Sonnenschirm».
Foto: Getty Images/Imagebroker RF
Shirley Amberg

Kork ist ein Teil der Baumrinde, der sich aus einer Art «Hautschicht» der Korkeiche bildet. Diese Schicht entwickelt nach aussen hin Zellen, in der der Baum den Stoff Suberin einlagert. Suberin ist eine hochmolekulare Substanz, die als Stoffwechselprodukt in der Baumrinde abgelagert wird und diese gegen Flüssigkeiten und Gase undurchlässig macht; was eben das ideale Produkt für einen Weinverschluss ausmacht.

Erst nach über Jahrzehnten reif

Bevor die Korkeiche in ihrem fünften Lebensjahr Kork bildet, besitzt der Baum eine glatte Rinde. Im Alter von 15 bis 25 Jahren «schälen» die Korkbauern den Baum das erste Mal. Dieser Kork ist dann aber noch unregelmässig und brüchig, also noch nicht für die Zapfenproduktion geeignet.

Es dauert noch weitere neun bis zwölf Jahre, bis der Baum eine neue, rund fünf bis acht Zentimeter starke Korkschicht gebildet hat und für eine weitere Ernte bereit ist. Diese Schicht ist weich und gleichmässig und ab der dritten Ernte für die Herstellung von Zapfen geeignet.

Geduld ist gefragt

Daraufhin erfolgt die Ernte der Korkbäume alle zehn Jahre. Die Bäume liefern während bis zu 200 Jahre lang Kork, produzieren im Laufe ihres Lebens also mehrere hundert Kilogramm Material.

Die Branche verarbeitet jährlich rund 200'000 Tonnen Kork. Der grösste Produzent ist Portugal, gefolgt von Spanien, Marokko, Algerien, Tunesien und Frankreich.

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