Als Erstes: Wein führt durch unser Herz, nicht durch unseren Kopf – und die Wertschätzung von Wein ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Wein ist ein hedonistisches Getränk. Wein ist anders als Wasser, Milch oder Cola. Der Hauptgrund, warum man Wein trinkt, ist der Genuss des Geschmacks und seiner Wirkung. Und nicht nur der Genuss von Wein kann Emotionen hervorrufen; alleine schon die Verbalisierung des Wortes «Wein» reicht oftmals aus, um Emotionen herauszulocken.
Weine gibt es in den unterschiedlichsten Stil- und Geschmacksrichtungen. Und diese variieren wiederum je nach Traubensorte, Herkunftsland und Winzer. Es sind genau diese Variationen, die Wein so faszinierend machen – und für Weintrinker eben so zum Objekt der Begierde wie auch zum Gegenstand von hitzigen Diskussionen. Vermutlich polarisiert «Geschmack» nirgendwo so sehr wie in der Welt der Weine.
Beispiel Koriander
Die meisten Menschen mögen die aromatischen Eigenschaften von Koriander, doch rund 10 Prozent empfinden das Kraut als «seifig». Wenn einem also die Rezeptoren fehlen, um die Seifigkeit von Koriander zu schmecken, kann man diese auch nicht bewerten – genauso wenig, wie man Tannine wertschätzen und geniessen kann, wenn man zu den 25 Prozent der Bevölkerung gehört, die Schwierigkeiten damit haben, Speichelproteine zu produzieren und darum sehr viel empfindlicher auf die Adstringenz reagieren – also auf das trockene, pelzige Gefühl, welches Tannin im Mund hinterlässt.
Kommen wir zu meiner «Muss-man-getrunken-haben-Liste»
1. Champagner Ultra Brut / Zero Dosage
2. Weisswein aus der Heimat
3. Rotwein aus der Heimat
4. Wein des eigenen Jahrgangs
5. Rosé aus der Provence
6. Eine weisse autochthone Rebsorte aus der Heimat
7. Eine rote autochthone Rebsorte aus der Heimat
8. Einen roten Châteauneuf-du-Pape
9. Tokaijer
10. Eiswein
Hier eine erweiterte und ausführlichere «To-drink»-Liste:
Buchtipp: «1001 Wines You Must Taste Before You Die»
Diese beinahe süchtig machende Zusammenstellung von 1001 Weinen, die man unbedingt probiert haben muss, eignet sich gleichermassen für Anfänger wie auch Kenner. In dem Buch finden sich Klassiker, aber auch junge, noch weniger bekannte Aufsteiger aus allen «wichtigen» Regionen der Welt.
Das Buch ist in vier Kategorien unterteilt: Rot-, Weiss-, Schaum- und Likörweine. Die spannende Auswahl bietet eine vollständige Geschichte der berühmtesten Jahrgänge und stellt gewagte und neue Sorten und Mischungen vor.
Besonderes Augenmerk wird auf die klassischen Weinregionen der Welt wie zum Beispiel Chianti, Barolo, Bordeaux, Burgund oder Napa gelegt – das Buch nimmt aber auch relativ neue Gebiete wie das Rioja oder das Barossa Valley unter die Lupe. Auch wird auf aufstrebende Regionen, wie das argentinische Mendoza, eingegangen. Die Beschreibungen sind manchmal etwas eigensinnig, oft sehr witzig. Die Leserschaft erfährt unglaublich viel über die Geschichte des Weins sowie spannende und unterhaltsame Anekdoten über die Winzer, das Weingut und die Region.
Aber immer daran denken: «Es steckt mehr Philosophie in einer Flasche Wein als in allen Büchern dieser Welt.»
Shirley Amberg schreibt seit September 2021 für den Wein-Channel von Blick.ch. Ihre Karriere begann auf der Bank. Weil es ihr da zu eintönig wurde, machte sie ihre Leidenschaft für Wein zum Beruf und liess sich zur Sommelière ausbilden. Die Mutter von zwei Kindern ist nun seit rund 15 Jahren in der Welt der Weine zu Hause und beantwortet hier im Blick eure Fragen rund um das Thema Wein – von Assemblage bis Zapfen.
Shirley Amberg schreibt seit September 2021 für den Wein-Channel von Blick.ch. Ihre Karriere begann auf der Bank. Weil es ihr da zu eintönig wurde, machte sie ihre Leidenschaft für Wein zum Beruf und liess sich zur Sommelière ausbilden. Die Mutter von zwei Kindern ist nun seit rund 15 Jahren in der Welt der Weine zu Hause und beantwortet hier im Blick eure Fragen rund um das Thema Wein – von Assemblage bis Zapfen.