Auf einen Blick
- Rotwein verfärbt Zähne und Zunge blauviolett durch bestimmte Inhaltsstoffe
- Farb- und Gerbstoffe aus Weintrauben verursachen die charakteristische Färbung
- Individuelle Faktoren und Trinkgewohnheiten beeinflussen die Stärke der Verfärbung
Die Frage unseres Blick-Lesers Rolf Wiggenhauser dürfte Rotweinfans weltweit bekannt vorkommen. Tatsächlich können Zähne und Zunge nach ein paar Gläsern Rotwein eine blauviolette Verfärbung zeigen. Dieses häufige Phänomen wird durch bestimmte Inhaltsstoffe im Wein verursacht. Farb- und Gerbstoffe, die vor allem in der Schale der Weintrauben enthalten sind, gelangen während des Kelterns in den Wein und sorgen für die charakteristische Färbung.
Die dunklen Farbstoffe, sogenannte Anthocyane, haften an Zahn und Zunge, da sie sich mit dem Speichel und den Proteinen in der Mundhöhle verbinden. Je stärker der Wein pigmentiert ist – etwa bei kräftigen, dunklen Sorten wie Malbec, Syrah oder Primitivo – desto wahrscheinlicher treten solche Verfärbungen auf. Auch die Struktur oder das Alter des Weins spielen eine Rolle: Weine mit hohem Gerbstoffgehalt verstärken den Effekt, ältere Rotweine verringern ihn.
Blauviolette Zähne oder Zunge sind harmlos
Wie stark sich die Zunge verfärbt, hängt jedoch nicht nur vom Wein selbst ab, sondern auch von individuellen Faktoren. Die Beschaffenheit der Mundschleimhaut, die Zusammensetzung des Speichels und die Trinkgewohnheiten beeinflussen das Ergebnis. Wer Rotwein vor dem Schlucken länger im Mund bewegt, gibt den Farbstoffen mehr Zeit, sich festzusetzen.
Die gute Nachricht: Solche Verfärbungen sind vollkommen harmlos und lassen sich durch das Trinken von Wasser, Zähneputzen oder schlichtes Abwarten leicht entfernen. Solltest du also nach einem Glas Rotwein eine blauviolette Zunge oder Zähne bemerken, gibt es keinen Grund zur Sorge – es ist lediglich ein sichtbares Zeichen der Inhaltsstoffe, die den Wein so besonders machen.