Auf einen Blick
- Blick-Leser fragt nach Wert einer 1990er Bordeaux-Flasche, gekauft zur Geburt
- Château Pichon-Longueville-Baron 1990 ist ein veritabler Spitzenwein
- Gut erhaltene 0,75-Liter-Flaschen kosten aktuell etwa 300 Franken
Eine edle Holzkiste mit Jahrgangs-Bordeaux zur Geburt seines Kindes zu kaufen ist eine schöne Tradition, die hierzulande nach wie vor gelebt wird. So geschehen auch bei unserem Blick-Leser Lorenz Burger, wie er uns berichtet: «Anlässlich meiner Geburt im Jahr 1990 hat mein Vater eine 12er Kiste Château Pichon-Longueville-Baron desselben Jahrgangs gekauft».
Feierlich übergeben wurde Burger die Holzkiste samt allen Flaschen anlässlich seines 18. Geburtstags im Jahr 2008. Heute sei bloss noch eine der ursprünglich 12 Flaschen übrig, stets im Weinkeller des Vaters eingelagert. «Mich würde interessieren, ob ich diese Flasche als Sammlerwert bzw. Andenken behalten, oder lieber trinken sollte», schliesst Burger seine Frage an uns ab.
Château Pichon-Longueville-Baron 1990 mit emotionalem Wert
Beim vorliegenden Tropfen handelt es sich um einen veritablen Spitzenwein, den ich selbst mehrfach probiert habe. Intensive Brombeeren, Zedernholz, Minze, Kieselstein, eine Prise Bleistiftspitze und etwas Tabak springen förmlich aus dem Glas. Das Holz ist perfekt in den Rotwein integriert. Der 90er Pichon-Longueville-Baron präsentiert sich aktuell in einem perfekten Trinkfenster.
Falls Lorenz Burger den Wein weiter aufbewahren möchte, muss er sich um den Verfall des Weins keine Sorgen machen, da in mehreren Fachpublikationen ein Trinkfenster über das Jahr 2040 hinaus angegeben ist. Auf dem aktuellen Weltmarkt kosten gut erhaltene 0.75 Liter Flaschen um die 300 Franken. Viel Geld für einen Wein, doch der emotionale Wert sollte nicht unterschätzt werden. Mein Tipp: Behalten und eines Tages vielleicht den eigenen Nachkommen weiterschenken.