Die über 60-jährigen Barolo-Flaschen von Blick-Leser Hanspeter Mangold stammen aus der im Norden des Piemonts gelegenen Region Gattinara, wo etwas kühlere Temperaturen zu mehr Säure und einem schlankeren Körper führen. Auf einer Rebfläche von rund 93 Hektar wächst hier vor allem die Rebsorte Nebbiolo, die bei Rotwein zu mindestens 90 Prozent verwendet werden muss.
Uva Rara und Vespolina sind zwei weitere lokale Rebsorten, die dem Nebbiolo beigemischt werden dürfen. Die Weinberge in Gattinara erstrecken sich zwischen 250 und 550 Metern über Meer. Das lokale Weingesetz besagt, dass die Rotweine mindestens 35 Monate lang gelagert werden müssen, davon 24 Monate im Holzfass, bevor sie auf den Markt kommen können. Bei Riserva Weinen sind diese vorgeschriebenen Mindestlagerzeiten sogar noch länger.
So wertvoll ist eine Flasche Barolo 1959
Gut erhaltene Flaschen von jahrzehntelang gereiften Barolos zeigen im Glas oftmals ein blasses Granatrot und verströmen dezente Aromen von getrockneten Blüten und roten Kirschen, Trüffeln, anderen Waldpilzen, Erde sowie getrockneten Feigen. Die in jungen Jahren etwas ruppigen Tannine sind nach soviel Zeit in der Flasche deutlich geschmeidiger.
Im Gegensatz zu anderen Weinregionen in Europa war 1959 im Barolo aber leider kein besonders guter Jahrgang. Auch das Weingut, das die Flaschen von Blick-Leser Hanspeter Mangold abgefüllt hat, existiert heute nicht mehr. Der Marktwert von solchen Flaschen orientiert sich stark an der Zahlungsbereitschaft von Liebhabern sehr alter Weine und dürfte bei Online-Auktionen irgendwo zwischen 50 und 100 Franken pro Flasche liegen.