Das Wort Bouquet, zu Deutsch Bukett, stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt «Blumenstrauss». Die Aromatik ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung eines Weins – und der erste Hinweis auf die Qualität.
Trotzdem – und trotz aller Liebe zu Worten und Systematik – gibt es in der Welt der Weinkritiker keine genaue Definition für die beiden Worte Aroma und Bouquet. Angefangen damit, ob es «Bouquet» oder «Bukett» heisst.
Unter dem Begriff Bouquet versteht man die Aromen, die bei der Weinherstellung und der Lagerung entstehen; also der Duft des Weins im Glas. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Wort Bouquet quasi als Ergänzung zum Begriff Aroma verwendet – es besteht aber kein wirklicher Konsens darüber, wann von Bouquet die Rede ist und wann man von Aroma spricht.
Weinaromen werden in verschiedene Kategorien unterteilt
Die primären Aromen, die von den Trauben, also der Rebsorte selbst stammen, die sekundären Aromen, die sich während des Herstellungsprozesses entwickeln, und die tertiären Aromen, die während der Lagerung (egal ob in der Flasche oder im Fass) entstehen.
Diese primären und sekundären Aromen werden als eigentliches Aroma bezeichnet, die tertiären Aromen als Bouquet.
Daraus kann man schlussfolgern, dass ein sehr junger Wein vielleicht eine «ausgeprägte Aromatik» haben kann – aber eben kein Bouquet, da ein Bouquet Zeit braucht, um sich zu entwickeln.
Die Trennlinie zwischen einzelnen Aromen und einem ganzheitlichen Bouquet bietet sich nicht selten als Gegenstand für Differenzen zwischen Weinkritikern an: So ist man sich darüber uneinig, bis zu welchem Punkt von Aromen und ab wann von einem Bouquet geredet werden sollte.
Einer für alle, alle für einen
Bei einem Blumenstrauss entwickelt der Strauss, unabhängig von den einzelnen Blumen, selbst ein eigenes Aroma – oder eben ein Bouquet. Es ist das Gesamte, das in die Nase strömt.
Dieses Bild trifft wohl auch auf die Verwendung in der Weinkunde zu: Denn schliesslich ist es auch hier die Gesamtheit aller Aromen, die es zu beschreiben gilt. Doch sollte man die Wortklaubereien den Weinbeschreibern überlassen; und selber ganz unbeschwert in dem Wohlgeruch schwelgen!