Die Birke ist gerade im Trend. Einerseits verdirbt sie Allergikern mit ihrem Pollenflug die Freude am Frühling (Birkenpollen erreichen im April jeweils Rekordwerte), andererseits erobert sie gerade als neuer «It-Baum» die Lifestyle-Welt: Denn während sich Normalsterbliche langsam an den säuerlichen Geschmack von Kokosnuss-Wasser und die eigenwillige Konsistenz von Gemüse-Smoothies gewöhnt haben, trinken echte Trendsetter schon Birkenwasser. Warum? Es ist reich an Vitaminen und Aminosäuren, hat aber nur halb so viele Kalorien wie Kokosnuss-Wasser.
Wie gesund ist Birkensaft?
Birkensaft ist wirklich sehr gesund und hat nur wenige Kalorien. In Nordeuropa, insbesondere Skandinavien weiss man seit Jahrhunderten über die Vorteile der Betula, wie die Pflanze mit lateinischen Namen heisst. So sollen bereits die Wikinger das viel gepriesene Birkenwasser getrunken haben. Gewonnen wird das kostbare Wasser nur im Frühling, vor dem Austreiben, indem man entweder ein Loch bis knapp unter die Rinde in den Stamm bohrt oder einen Ast absägt. Aus diesen Schnittstellen tropft das süssliche Gesundheitselixir dann raus. Dieses ist reich an Aminosäuren, Vitamin C, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Zink, Natrium und Eisen, soll entzündungshemmend und cholesterinsenkend wirken. Ausserdem wird Birkenwasser als Mittel gegen Schuppen, Ekzeme, Zellulite und sogar Haarausfall verwendet.
Der schlanke Baum mit der weissen Baumrinde verführt derzeit aber nicht nur Superfood-Anhänger, sondern verdreht auch Designern mit ihren optischen Reizen den Kopf: Ob als Fototapete oder Sofa-Kissenbezug – die Birke als Motiv scheint derzeit allgegenwärtig.
Die «Dr. Silvius Wodarz Stiftung» liess sich vom Birken-Hype allerdings nicht anstecken: Seit 1989 kürt ein eigenes Kuratorium eine Baumart zum Baum des Jahres. Diese Ehre gebührt 2016 der Winter-Linde, überzeugt hat sie mit ihrem «Duft, ihrer schönen Blattform und ihrer attraktive Kronenform» heisst es auf der Homepage des Komitees. Sorry, Birke.