Truthahn, Mince Pie oder Stollen?
Das isst Europa am Weihnachtsabend

Das gemütliche Zusammensein an Weihnachten ist eine weltweite Tradition. Dazu gehört natürlich auch das beste Essen des Jahres. Wie das aussehen kann, zeigen diese acht internationalen Kulinarik-Ideen zum Fest der Liebe.
Publiziert: 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 15:23 Uhr
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In Schweden gibts an Weihnachten das Julbord, ein Buffet mit vielen verschiedenen Leckereien.
Foto: shutterstock

Auf einen Blick

- Eine wichtige Tradition, wenn nicht die Wichtigste, ist das Weihnachtsessen
- Das gemütliche Zusammensein wird in ganz Europa zelebriert
- Das traditionelle Essen gestaltet sich in allen Ländern anders, wir zeigen ein paar typische Beispiele

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christian Bauer
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Schweden: Julbord

In Schweden gibt es zu Weihnachten traditionell Julbord. Das ist ein deftiges Buffet mit kalten und warmen Fleisch- und Fischgerichten. Los geht das Schlemmen auch gern schon vor den Feiertagen, zum Beispiel bei Betriebsfesten zum Jahresabschluss. Zum Julbord gehören die beliebten Köttbullar (Fleischbällchen), Rentierwurst mit Knoblauch und weihnachtlichen Gewürzen, eingelegter Hering, Lachs mit Dill und vor allem eines: der gekochte Julschinken. Hier ist jeder Koch stolz auf seine geheime Würzmischung. Zum Schinken gibt es Pellkartoffeln, Käse, gekochte Eier und Salate. Milchreis oder hausgemachtes Gebäck runden das Julbord ab.

Tipp: Nach einer schwedischen Tradition isst man am 13. Dezember zum Luciafest das fluffige Safran-Gebäck Lussekatter, in S-Form und mit Rosinen garniert. Den Umzug in der magischen Luziennacht sollte man unbedingt mal gesehen haben.

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Italien: Panettone

Mit dem italienischen Kuchen Panettone erleben die Geschmacksknospen die Essenz eines italienischen Weihnachtsfestes. Wenn es um ein weihnachtliches Dessert geht, kann man mit diesem Klassiker nichts falsch machen. Vor allem in Mailand, aber auch im Tessin, ist Panettone sehr beliebt. Hergestellt wird er aus einem lockeren Hefeteig mit Früchten, Rosinen, Pinienkernen, Zitronen und Anis. Zum Schluss wird er im Ofen goldbraun gebacken.

Tipp: Das perfekte Getränk zum Panettone ist ein leichter Schaumwein. Ein süsslicher Moscato, weiter gereift als Spumante bezeichnet, wird von den Italienern besonders gern gereicht.

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Spanien: Turron

Turron ist ein dekadent süsses Dessert, das ursprünglich aus Spanien stammt. Das köstliche Nougat betont ganz klar die kulinarische Extravaganz des Landes. Dieser spanische Leckerbissen erwärmt seit Jahrhunderten die Herzen. Die wichtigsten Zutaten sind Mandeln, Eiweiss, Honig und Zucker. Der weisse Nougat ist eine der beliebtesten spanischen Feiertagstraditionen und mittlerweile in ganz Südeuropa verbreitet. 

Tipp: Turron wird in länglichen, rechteckigen Tafeln angeboten und eignet sich auch wunderbar als Geschenk. Bestellen kann man unter anderem beim Schweizer Anbieter La Terreta in Bern.

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Grossbritannien: Mince Pie

Mit dem eigentlichen Mince (zu Deutsch: Hackfleisch) hat der weihnachtliche Mince Pie in Grossbritannien sehr wenig zu tun. Denn in diesen süssen Törtchen ist keine Spur von Fleisch enthalten. Stattdessen wird ein Mince Pie mit Trockenfrüchten und Nüssen gebacken. Mince Pies sind ein Synonym für Weihnachten in Grossbritannien, dessen Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert reichen. Damals brachten Kreuzfahrer aus dem Nahen Osten das Rezept für den Gewürzkuchen mit, der damals tatsächlich auch noch Fleisch enthielt. 

Tipp: Wer Weihnachten so richtig englisch geniessen möchte, trinkt zum Mince Pie noch etwas cremigen Eggnogg, ein Punsch aus Ei, Milch, Sahne und Whiskey.

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Deutschland: Gans und Stollen

Ein typisch deutsches Weihnachtsessen ist die Gans mit Rotkohl und Kartoffel- oder Semmelklössen. Zum Nachtisch gibt es dann süssen Christstollen mit Puderzucker. Das flache, längliche Gebäck besteht aus Nüssen, Zucker, Gewürzen und getrockneten oder kandierten Früchten. Oft werden ausserdem noch Marzipan oder Mohn hinzugefügt. Weil er so lecker schmeckt, ist der Stollen mittlerweile europaweit – auch ausserhalb der Weihnachtszeit - ein gefeierter Nachtisch oder Snack zum Kaffee.

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Ungarn: Gulasch

Der würzige Eintopf Gulasch ist in ganz Europa sehr beliebt – und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Besonders mit etwas ungarischer Schärfe heizt er an kalten Tagen so richtig schön ein. Unbedingt drin sein sollten nach traditionellem ungarischen Rezept: Zwiebeln, Paprikagewürz und Rindfleisch. Oft sind auch Speck, rote Paprika und Kartoffeln mit dabei. Übrigens essen die Ungarn das ganze Jahr über gern Gulasch, weshalb manche an Weihnachten eher Fischsuppe oder Sülze bevorzugen. Der mitteleuropäische Gulasch-Trend entstand angeblich nach dem Aufenthalt der ungarischen Armee in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Der Eintopf wurde in einer Feldküche (auch: Gulaschkanone) zubereitet.

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Schweiz: Fondue Chinoise

Das Fondue Bourguignon oder das Fondue Chinoise sind in der Schweiz an Weihnachten besonders beliebt, klar! Dabei zelebriert jede Region ihre eigenen Vorlieben. Das Fondue Chinoise erinnert an den chinesischen Hotpot (daher der Name). Wie wäre es dieses Jahr mit etwas Variation? Beim Fondue Chinoise wird in der Schweiz nur Fleisch gereicht. Beim chinesischen Original kommen noch verschiedene Pilze und Gemüse auf den Tisch. Auch sehr lecker!

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Frankreich: Truthahn mit Marroni-Füllung

Es gibt eine unglaubliche Menge an französischen Feiertagstraditionen. An Weihnachten findet sich für jeden Geschmack etwas, egal ob süss oder herzhaft. Die Franzosen mit ihrer Leidenschaft für das Essen wissen, wie man während der festlichen Jahreszeit wunderbare Speisen zubereitet. Dazu zählt zum Beispiel der Truthahn, gefüllt mit süsslich-cremigen Marroni. 

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