Eine vergessene Piemonteser Rebsorte boomt
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Für Sie degustiert: Pelaverga:Eine vergessene Piemonteser Rebsorte boomt

Für Sie degustiert: Piemont, Pelaverga, Parker
Italien-Shootingstar der leisen Sorte

Nebbiolo und Barbera. Dolcetto und Arneis. Die Piemont-Leitsorten kennt man. Aber Pelaverga? Fast ausgestorben und nun heiss geliebt. Ein Besuch bei Burlotto in Verduno. Und auch sonst ganz viel Piemont!
Publiziert: 20.05.2020 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2020 um 10:39 Uhr
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Tasting mit Fabio und Chinesinnen.
Foto: Martina Kunz
Alain Kunz

Verduno? Klar: Eine der nur elf Barolo-Gemeinden und damit automatisch Herzstück des Wein-Piemonts. 560 Einwohner. Nicht besonders glamourös. Die Dorfstrasse frisch saniert. Verschlafen. Und doch: Ein Wein hält das Dorf auf Trab.

Und die Rede ist da nicht vom weltberühmten Barolo. Natürlich gibts Enotourismus in Verduno vor allem wegen des Barolo. Doch in letzter Zeit gab auch eine Rebsorte namens Pelaverga zu reden. Warum? Weil die mittlerweile in der Region heiss geliebt wird, sodass die Pelaverga selbst in der Enoteca regionale meistens ausverkauft sind. Doch nicht nur in der Region. Immer mehr Piemont-Liebhaber von überall auf der Welt kommen auf den Geschmack.

Warum? Weil der aus der Rebsorte gekelterte Wein einfach, easy, bekömmlich ist. Und damit voll im Trend, der weggeht von fettigen holzigen Mösten. Und nicht nur von diesen. Generell von konzentrierten Weinen. Schwebende Leichtigkeit ist wieder in. Rebsorten, die noch vor kurzer Zeit in Verruf waren: Gamay, Dolcetto, Vernatsch und Konsorten sind wieder salonfähig. «Ende des Jahrzehnts konnte man den Pelaverga kaum verkaufen, weil die Vorstellung verbreitet war, dass ein guter Rotwein von dunkler Farbe sein und marmeladig schmecken sollte», erinnert sich Vittore Alessandria, einer der Pelaverga-Produzenten. Das habe sich glücklicherweise geändert.

Lieferant des Königshauses von Savoyen

Einer der Topproduzenten ist das Weingut mit dem salbungsvollen Namen Comm. G.B. Burlotto. Tönt super! Comm.? Commendatore? «Ja», bestätigt Fabio Alessandria, der das Familiengut heute leitet. «Mein Ur-Ur-Grossvater Giovan Battista Burlotto hat es 1850 gegründet. Es belieferte unter anderem das Königshaus von Savoyen und er war einer der Gründer des Barolo, der zuvor nur als Nebbiolo verkauft worden war. Für diese Verdienste verlieh man ihm den Ehrentitel Commendatore, der sogar über jenem des Cavaliere steht.»

Das Gut blieb in Familienbesitz. So wurden viele Traditionen beibehalten. Wie jene der Gärung in maximal 20 Jahre alten konischen, offenen Fässern. «Und das Stampfen mit den Füssen», sagt Fabio. Schliesslich würden so die Kerne kaum kaputtgemacht.

Im Sommer auf dem Markt, im Oktober ausverkauft

Viel Traditionsbewusstsein legten die Burlottos auch bei der Reanimierung der fast ausgestorbenen Pelaverga Piccolo an den Tag, die schon im 18. Jahrhundert kultiviert worden war. Und zwar einzig in Verduno! «Mein Grossvater war der letzte Produzent von Pelaverga», erinnert sich Fabio. «Doch er machte bloss noch 600 bis 700 Flaschen für den Familiengebrauch. In den 70er-Jahren dann hat meine Familie die besten Pflanzen selektioniert und reproduziert. So kam es zum Comeback.» Mittlerweile stehen 17 bis 18 Hektaren unter Pelaverga-Reben. 15 Winzern produzieren jährlich 150'000 Flaschen. Der überragende Teil in Verduno, mittlerweile aber auch ein paar Parzellen in Roddi und La Morra. So reissen sich die Weinfreaks um diese paar wenigen Flaschen. «Anfang Sommer kommt der Wein auf den Markt. Im Oktober ist immer alles ausverkauft», sagt Fabio. Und dies ohne den Pelaverga zu pushen. 18'000 Flachen macht Burlotto davon. «Denn der Pelaverga ist ein für uns wichtiger Wein», schliesst Fabio. Im Video erzählt er mehr über den Wein. Und vor allem: Zu welchem Food er passt. Reinschauen!

Die Pelaverga-Weine
  • Verduno Pelaverga Comm. G.B. Burlotto 2018 (Foto): Rotbeerig, Rauchnoten, frisch wirkend, Himbeere, Johannisbeere, nicht einfach nur einfach, auch schöne Struktur und einen gewissen Body zeigend, schöner Fluss, würzig, mittleres Finish - unglaublich trinkig! Score: 17/20 (19.50 Franken. www.smithandsmith.ch)
  • Verduno Pelaverga Terre del Barolo 2017: 16,5/20 (€ 7.50. in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Verduno Pelaverga Bel Colle 2017: 15,5/20 (23 Franken. www.preli.ch)
  • Verduno Pelaverga Fratelli Alessandria 2018: Sehr frische Nase, Johannisbeeren, samten-stoffig, fast sogar etwas pelzig, easy, enorm süffig, mittellanger Abgang. Score: 16,5/20 (22.50 statt 25 Franken. www.gerstl.ch)
  • Und in weiss gibts ihn auch! Bellis Perennis Vino Bianco da Pelaverga Castello di Verduno 2017: 16/20 (ca. € 11.80. In der Schweiz nicht erhältlich)
  • Verduno Pelaverga Comm. G.B. Burlotto 2018 (Foto): Rotbeerig, Rauchnoten, frisch wirkend, Himbeere, Johannisbeere, nicht einfach nur einfach, auch schöne Struktur und einen gewissen Body zeigend, schöner Fluss, würzig, mittleres Finish - unglaublich trinkig! Score: 17/20 (19.50 Franken. www.smithandsmith.ch)
  • Verduno Pelaverga Terre del Barolo 2017: 16,5/20 (€ 7.50. in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Verduno Pelaverga Bel Colle 2017: 15,5/20 (23 Franken. www.preli.ch)
  • Verduno Pelaverga Fratelli Alessandria 2018: Sehr frische Nase, Johannisbeeren, samten-stoffig, fast sogar etwas pelzig, easy, enorm süffig, mittellanger Abgang. Score: 16,5/20 (22.50 statt 25 Franken. www.gerstl.ch)
  • Und in weiss gibts ihn auch! Bellis Perennis Vino Bianco da Pelaverga Castello di Verduno 2017: 16/20 (ca. € 11.80. In der Schweiz nicht erhältlich)
Die weiteren Weine von Burlotto
  • Viridis Langhe Sauvignon 2018 (im Stahltank ausgebaut). Warum Sauvignon im Piemont? Ungewöhnlich, nicht Fabio Alessandria? «Nun, im Piemont gibts nur eine wichtige Weissweinsorte: Arneis, und die gehört ins Roero-Gebiet. Aus der Favorita-Traube keltert man nur Easy-drinking-Weine. Unsere Böden sind kalkhaltig, also geeignet für Sauvignon. In den 80er-Jahren haben meine Eltern Sauvignon gepflanzt. Das Resultat überzeugt.» Mich auch: Wunderschöne absolut unaufdringliche Sauvignon-Nase, Zitrus, nasses Gras, Stachelbeere, Mineralität, Schmelz, Tiefe, enorme Frische, Kräuter, viel Frucht, knackig, schöne Länge. Top-Sauvignon! Score: 17,25/20 (20 Franken)
  • Dives Langhe Sauvignon 2017 (in grossen Fässern ausgebaut): 17/20 (23 Franken)
  • Barbera d’Alba 2018: Schöne und sehr saubere Kirschennase, würzig, dezente Säure, easy-beschwingt, viel Frucht im zweiten Gaumen, schöner Fluss, handwerklich 1A, deshalb enorm trinkig, frisch, recht langer Abgang. Score: 17/20 (19.90 Franken)
  • Barbera d’Alba Aves 2018 (Foto): Wunderschöne ätherische Nase, ausladend, Kirschen, Würze, Lebkuchen, unglaublich trinkig, Schmelz, sortentypische Säure, Fruchtpower, Tiefe, Eleganz, Minze, langes Finale. Sensationell für eine Barbera aus Alba! Score: 17,75/20 (24.50 Franken)
  • Langhe Mores 2017 (je 50% Nebbiolo und Barbera): Fruchtig-kirschige Nase, floral, ätherisch-frisch, mineralischer Touch, Schmelz, knackig, Fülle, ausladend, schöne Tannine, Druck, tolle Länge, trinkig. Score 17,5/20 (26.50 Franken)
  • Dolcetto 2017: 16,25/20 (derzeit nicht erhältlich)
  • Barolo Cannubi 2015 (stellvertretend für die vier Baroli): Typische floral-parfümierte Nase, Kräuter, Terroirnoten, Erdigkeit, rote Frucht, Schmelz, saftige, runde Tannine, die schon erstaunlich geschliffen sind, hoch elegant, Klasse und Kraft, schöne Länge, aber nicht endlos, was den 19. Punkt dieses grandiosen Weins kostet… Score: 18,5/20 (ausverkauft)
  • Barolo 2015: 17,5/20 (ca. 42 Franken. 15er ausverkauft. 16er in zwei, drei Wochen erhältlich)
  • Barolo Monvigliero 2015: 18/20 (ausverkauft)
  • Barolo Acclivi 2015: 18/20 (15er ca. 61 Franken. 16er in zwei, drei Wochen erhältlich)

(Die Weine von Burlotto gibts bei www.smithandsmith.ch)

  • Viridis Langhe Sauvignon 2018 (im Stahltank ausgebaut). Warum Sauvignon im Piemont? Ungewöhnlich, nicht Fabio Alessandria? «Nun, im Piemont gibts nur eine wichtige Weissweinsorte: Arneis, und die gehört ins Roero-Gebiet. Aus der Favorita-Traube keltert man nur Easy-drinking-Weine. Unsere Böden sind kalkhaltig, also geeignet für Sauvignon. In den 80er-Jahren haben meine Eltern Sauvignon gepflanzt. Das Resultat überzeugt.» Mich auch: Wunderschöne absolut unaufdringliche Sauvignon-Nase, Zitrus, nasses Gras, Stachelbeere, Mineralität, Schmelz, Tiefe, enorme Frische, Kräuter, viel Frucht, knackig, schöne Länge. Top-Sauvignon! Score: 17,25/20 (20 Franken)
  • Dives Langhe Sauvignon 2017 (in grossen Fässern ausgebaut): 17/20 (23 Franken)
  • Barbera d’Alba 2018: Schöne und sehr saubere Kirschennase, würzig, dezente Säure, easy-beschwingt, viel Frucht im zweiten Gaumen, schöner Fluss, handwerklich 1A, deshalb enorm trinkig, frisch, recht langer Abgang. Score: 17/20 (19.90 Franken)
  • Barbera d’Alba Aves 2018 (Foto): Wunderschöne ätherische Nase, ausladend, Kirschen, Würze, Lebkuchen, unglaublich trinkig, Schmelz, sortentypische Säure, Fruchtpower, Tiefe, Eleganz, Minze, langes Finale. Sensationell für eine Barbera aus Alba! Score: 17,75/20 (24.50 Franken)
  • Langhe Mores 2017 (je 50% Nebbiolo und Barbera): Fruchtig-kirschige Nase, floral, ätherisch-frisch, mineralischer Touch, Schmelz, knackig, Fülle, ausladend, schöne Tannine, Druck, tolle Länge, trinkig. Score 17,5/20 (26.50 Franken)
  • Dolcetto 2017: 16,25/20 (derzeit nicht erhältlich)
  • Barolo Cannubi 2015 (stellvertretend für die vier Baroli): Typische floral-parfümierte Nase, Kräuter, Terroirnoten, Erdigkeit, rote Frucht, Schmelz, saftige, runde Tannine, die schon erstaunlich geschliffen sind, hoch elegant, Klasse und Kraft, schöne Länge, aber nicht endlos, was den 19. Punkt dieses grandiosen Weins kostet… Score: 18,5/20 (ausverkauft)
  • Barolo 2015: 17,5/20 (ca. 42 Franken. 15er ausverkauft. 16er in zwei, drei Wochen erhältlich)
  • Barolo Monvigliero 2015: 18/20 (ausverkauft)
  • Barolo Acclivi 2015: 18/20 (15er ca. 61 Franken. 16er in zwei, drei Wochen erhältlich)

(Die Weine von Burlotto gibts bei www.smithandsmith.ch)

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Enzo Brezza zeigt auf dem Piemont-Relief, wo genau sich seine Lagen in Barolo befinden.
Foto: ALAIN KUNZ

Volle Bio-Power mit Brezza

Argentinien. Das war das Land, in welches die Brezzas ab 1885 Weine verschifften. Offen. Nicht in Flaschen. «Damit begannen wir erst 1910», erzählt Enzo Brezza im Degustationsraum, der fast schon musealen Charakter hat. Apropos Museum: Enzo führt den Betrieb in vierter Generation. Die Lage des Betriebs der Brezzas ist, sagen wir mal vorsichtig, privilegiert. Man hat einen perfekten Blick auf das Castello di Barolo auf der einen und Weinberge auf der anderen Seite. Kein Wunder, hat man ein Hotel angegliedert, das in dritter Generation von der Familie geführt wird und den sinnmachenden Namen … Barolo trägt. Eine Relax-Oase inmitten Historie und Grün. Dazu gehört das traditionsbewusste Ristorante Brezza. 100'000 Flaschen füllt die Familie mittlerweile ab. Jede einzelne biologisch.

«Wir haben rund 20 Hektaren Rebberge, die allesamt uns gehören», so Enzo weiter. So ist das bei einem Betrieb mit so grosser Tradition. Da braucht es keine Vertragswinzer. Was in der Regel ohnehin sehr kompliziert ist, um eine Bio-Zertifizierung für alle Weine zu erhalten – wenn nicht unmöglich. 12,5 der Hektaren liegen in der Gemeinde Barolo. Acht davon sind Nebbiolo. Kein Wunder, wird zu 95 Prozent Rotwein gekeltert, aus den Rebsorten Nebbiolo, Barbera, Dolcetto und Freisa. Auf Barriques verzichten die Brezzas. Sie reifen ihre Weine in slawonischen Tonneaux. Und um die Korkbäume zu schonen, die auf der Jagd nach den besten Stücken der Rinde oft viel zu jung geschält werden, setzen die Brezzas bei einer Vielzahl ihrer Weine seit zehn Jahren auf umweltfreundliche Glasverschlüsse. Ist wohl teurer als Drehverschluss, aber macht was her.

Die Weine von Brezza
  • Langhe Chardonnay 2018: 16,25/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Langhe Rosato 2018: 16,5/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Dolcetto d’Alba 2017: 16,5/20 (16.60 Franken für Jahrgang 2018)
  • Langhe Freisa 2018: 16/20 (16.90 Franken. www.casillo-getraenke.ch)
  • Langhe Nebbiolo 2018: 16,5/20 (18.50 Franken)
  • Barbera d’Alba Superiore 2015: Verschlossen, ein Hauch Kirschen, Schmelz, perfekte Struktur, hoch präzis, Power und Eleganz, enorme Frische, easy, trinkig und schönes Finale. Score. 17,25/20 (21.90 Franken. www.casillo-getraenke.ch)
  • Nebbiolo d’Alba Vigna Santa Rosalia 2016: Dezente Nase, Rosen, Veilchen, Fülle, Schmelz, dezente Säure und Tannine, Johannisbeere, Frische, schöner Abgang. Score: 17/20 (18.70 Franken. www.casillo-getraenke.ch)
  • Barolo 2015: Ausladende rotfruchtige Nase, sauber, sehr klassisch, schöne Säure und Tannine, die den Wein dominiert, trinkig, mittellang. Score: 17/20 (43 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo Sarmassa 2015: Enorm ausladende Nase, Rosenwasser, rote Kirschen, sehr frisch-beschwingt, Fruchtsüsse, rechte Tannine, Tiefe, leicht vegetabiler Touch, Fülle, wunderbare Länge. Score: 17,75/20 (59 Franken)
  • Barolo Sarmassa Riserva Vigna Bricco 2013 (wird nur in den besten Jahren gekeltert, Produktion von 3000 Flaschen): Sehr floral, Rosen, Kräuter, Mineralität, etwas medizinal, Power, Tiefe, markante, saftige Tannine, gar leichte Adstringenz, königlich elegant, Druck, Kraft, Erdbeeren, tolles Finish. Score: 18/20 (76 Franken)
  • Barolo Castellero 2015: 17,25/20 (42 Franken. www.tannico.ch)
  • Barolo Cannubi 2015: Verschlossen, Rosen, rote Chriesi, Schmelz, Power, perfekte Struktur, seidene Tannine, dennoch maskulin wirkend, samtene Textur, Superlänge und Riesenpotenzial. Score: 18/20 (45.10 Franken. www.tannico.ch)

(Wo nicht anders angegeben, gibts die Weine von Brezza bei www.kueferweg.ch)

  • Langhe Chardonnay 2018: 16,25/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Langhe Rosato 2018: 16,5/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Dolcetto d’Alba 2017: 16,5/20 (16.60 Franken für Jahrgang 2018)
  • Langhe Freisa 2018: 16/20 (16.90 Franken. www.casillo-getraenke.ch)
  • Langhe Nebbiolo 2018: 16,5/20 (18.50 Franken)
  • Barbera d’Alba Superiore 2015: Verschlossen, ein Hauch Kirschen, Schmelz, perfekte Struktur, hoch präzis, Power und Eleganz, enorme Frische, easy, trinkig und schönes Finale. Score. 17,25/20 (21.90 Franken. www.casillo-getraenke.ch)
  • Nebbiolo d’Alba Vigna Santa Rosalia 2016: Dezente Nase, Rosen, Veilchen, Fülle, Schmelz, dezente Säure und Tannine, Johannisbeere, Frische, schöner Abgang. Score: 17/20 (18.70 Franken. www.casillo-getraenke.ch)
  • Barolo 2015: Ausladende rotfruchtige Nase, sauber, sehr klassisch, schöne Säure und Tannine, die den Wein dominiert, trinkig, mittellang. Score: 17/20 (43 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo Sarmassa 2015: Enorm ausladende Nase, Rosenwasser, rote Kirschen, sehr frisch-beschwingt, Fruchtsüsse, rechte Tannine, Tiefe, leicht vegetabiler Touch, Fülle, wunderbare Länge. Score: 17,75/20 (59 Franken)
  • Barolo Sarmassa Riserva Vigna Bricco 2013 (wird nur in den besten Jahren gekeltert, Produktion von 3000 Flaschen): Sehr floral, Rosen, Kräuter, Mineralität, etwas medizinal, Power, Tiefe, markante, saftige Tannine, gar leichte Adstringenz, königlich elegant, Druck, Kraft, Erdbeeren, tolles Finish. Score: 18/20 (76 Franken)
  • Barolo Castellero 2015: 17,25/20 (42 Franken. www.tannico.ch)
  • Barolo Cannubi 2015: Verschlossen, Rosen, rote Chriesi, Schmelz, Power, perfekte Struktur, seidene Tannine, dennoch maskulin wirkend, samtene Textur, Superlänge und Riesenpotenzial. Score: 18/20 (45.10 Franken. www.tannico.ch)

(Wo nicht anders angegeben, gibts die Weine von Brezza bei www.kueferweg.ch)

Alessandro Ceretto erklärt die «neuen» Baroli

Ein Besuch bei den Barolo-Pionieren der Famiglia Ceretto ist immer etwas Besonderes. Die philosophischen Diskussionen mit Alessandro Ceretto sowieso. So zum Beispiel über die massiv frühere Trinkbarkeit der Baroli, die für Alessandro nicht gewollt und gesucht ist. «Sie ist vielmehr schlicht ein Resultat der Klimaerwärmung. Wein ist kein Industrieprodukt, bei dem man da und dort an der Produktionsmaschine drehen kann. Heute ist es nicht mehr möglich, Weine mit 12 Volumenprozent Alkohol zu keltern. Man hat schnell mal 14 bis 15 Prozent. Und diese Weine sind dann halt früher reif.» ist denn diese frühere Zugänglichkeit gut? Wisse man noch nicht, weil die Langzeiterfahrung fehle. Aber etwas Gutes hat das geäderte Klima ganz bestimmt: Alessandro: «Die Riservas machten wir früher in zehn Jahren vielleicht zweimal. Jetzt zweimal nicht in demselben Zeitraum.» Das Gut von Ceretto habe ich schon ausführlich vorgestellt: Hier der Link.

Ein Besuch bei den Barolo-Pionieren der Famiglia Ceretto ist immer etwas Besonderes. Die philosophischen Diskussionen mit Alessandro Ceretto sowieso. So zum Beispiel über die massiv frühere Trinkbarkeit der Baroli, die für Alessandro nicht gewollt und gesucht ist. «Sie ist vielmehr schlicht ein Resultat der Klimaerwärmung. Wein ist kein Industrieprodukt, bei dem man da und dort an der Produktionsmaschine drehen kann. Heute ist es nicht mehr möglich, Weine mit 12 Volumenprozent Alkohol zu keltern. Man hat schnell mal 14 bis 15 Prozent. Und diese Weine sind dann halt früher reif.» ist denn diese frühere Zugänglichkeit gut? Wisse man noch nicht, weil die Langzeiterfahrung fehle. Aber etwas Gutes hat das geäderte Klima ganz bestimmt: Alessandro: «Die Riservas machten wir früher in zehn Jahren vielleicht zweimal. Jetzt zweimal nicht in demselben Zeitraum.» Das Gut von Ceretto habe ich schon ausführlich vorgestellt: Hier der Link.

Die neuen Jahrgänge von Ceretto
  • Blangé Roero Arneis 2018: Sehr fruchtig, Pfirsich, Limette, viel (natürliche) Fruchtsüsse, schöne Säure, mittleres Finish, enorm trinkig. Score: 16,5/20 (22.90 Franken für Jahrgang 2019)
  • Barbera d’Alba Piana 2017: 15,5/20 (31.50 Franken für Jahrgang 2018)
  • Barbaresco Bernadot 2016: Wunderschöne ausladende Nase, rote Früchte, Johannis- und Himbeeren, filigran, leichte Rosennoten, viel Frucht, samtene Tannine, höchst elegant, sehr frisch, Superlänge. Score: 18,5/20 (122 Franken)
  • Barbaresco Asili 2016: 18/20 (derzeit nicht erhältlich)
  • Barolo 2014: 17,5/20 (84.50 Franken für Jahrgang 2015)
  • Barolo Brunate 2015 (Foto): Dezente Nase etwas rote Früchte wie Erdbeeren, Rosen und Kräuter, Retronasal ausladend, rechte Tannine, Power, ätherische Frische, Mundfülle, eukalyptisches, enorm langes Finale. Score: 19/20 (109 Franken)
  • Barolo Bussia 2015: 18,75/20 (derzeit nicht erhältlich)
  • Barolo Prapò 2015: Dezente Nase, schöne Frucht, frisch, herbal, Schmelz, Flieder, Fülle, königlich elegant, Superlänge, wunderbar trinkig Score: 18/20 (109 Franken)
  • Barolo Bricco Rocche 2015: Zurückhaltende Nase, ein Hauch Frucht, leicht mineralisch, Schmelz, schöner ruhiger Fluss, reife runde Tannine, Erdbeere, Chriesi, ist jetzt schon absolut trinkfertig, grandiose Länge. Score: 19/20 (190 Franken. www.moevenpick-wei.com)
    (Alle übrigen Weine von Ceretto gibts bei www.globalwine.ch)
  • Blangé Roero Arneis 2018: Sehr fruchtig, Pfirsich, Limette, viel (natürliche) Fruchtsüsse, schöne Säure, mittleres Finish, enorm trinkig. Score: 16,5/20 (22.90 Franken für Jahrgang 2019)
  • Barbera d’Alba Piana 2017: 15,5/20 (31.50 Franken für Jahrgang 2018)
  • Barbaresco Bernadot 2016: Wunderschöne ausladende Nase, rote Früchte, Johannis- und Himbeeren, filigran, leichte Rosennoten, viel Frucht, samtene Tannine, höchst elegant, sehr frisch, Superlänge. Score: 18,5/20 (122 Franken)
  • Barbaresco Asili 2016: 18/20 (derzeit nicht erhältlich)
  • Barolo 2014: 17,5/20 (84.50 Franken für Jahrgang 2015)
  • Barolo Brunate 2015 (Foto): Dezente Nase etwas rote Früchte wie Erdbeeren, Rosen und Kräuter, Retronasal ausladend, rechte Tannine, Power, ätherische Frische, Mundfülle, eukalyptisches, enorm langes Finale. Score: 19/20 (109 Franken)
  • Barolo Bussia 2015: 18,75/20 (derzeit nicht erhältlich)
  • Barolo Prapò 2015: Dezente Nase, schöne Frucht, frisch, herbal, Schmelz, Flieder, Fülle, königlich elegant, Superlänge, wunderbar trinkig Score: 18/20 (109 Franken)
  • Barolo Bricco Rocche 2015: Zurückhaltende Nase, ein Hauch Frucht, leicht mineralisch, Schmelz, schöner ruhiger Fluss, reife runde Tannine, Erdbeere, Chriesi, ist jetzt schon absolut trinkfertig, grandiose Länge. Score: 19/20 (190 Franken. www.moevenpick-wei.com)
    (Alle übrigen Weine von Ceretto gibts bei www.globalwine.ch)
Rivella als Getränk – anders als Sie denken

Rivella? Da wird man hellhörig. Guido war 47 (!) Jahre lang der Önologe von Angelo Gaja. Eine so unfassbar lange Zeit, und das bei der italienischen Nummer eins – da muss was dran sein. Ist es auch! 2010 rief Guido seinen eigenen Betrieb ins Leben, den mittlerweile seine Tochter Silvia mit ihrem Bruder Enrico führt. Die ganze Story ist also noch sehr, sehr jung. 12'000 Flaschen produzieren die Rivellas mittlerweile auf ihrem kleinen alten Familiengut in Barbaresco. Die beiden Barbareschi sind indes jetzt schon ganz oben anzusiedeln. Wermutstropfen: Die Preise auch…

  • Barbera d’Alba 2017: Leicht rauchig, Espresso, Kirschen, Schmelz, reife Tannine, Frische, Power, etwas alkoholisch, sehr trinkig, schöner Abgang. Score: 17/20 (35 Franken)
  • Langhe Nebbiolo 2017 (mit 10% Barbera): 16,5/20 (43.50 Franken)
  • Barbaresco Fausoni 2016 (Lage in Neive): Verschlossen, Rosen, Kräuter, Erdbeeren, Johannisbeeren, frisch, reife Tannine, Power, Tiefe, Mundfülle, tolles Finish, enorm trinkig. Score: 18/20 (99.50 Franken)
  • Barbaresco Montestefano 2016 (Lage in Barbaresco, wo auch die Cantina steht): Ausladend, enorme Sortentypizität, herbal, Rosennoten, rote Beeren – wunderbar! Schmelz, seidige Textur, Tannine mit minimer Adstringenz, Kraft, Tiefe, Fülle, Superlänge. Wow! Score: 19/20 (120 Franken)

(Die Weine von Silvia Rivella gibts bei www.bauraulac.ch)

Rivella? Da wird man hellhörig. Guido war 47 (!) Jahre lang der Önologe von Angelo Gaja. Eine so unfassbar lange Zeit, und das bei der italienischen Nummer eins – da muss was dran sein. Ist es auch! 2010 rief Guido seinen eigenen Betrieb ins Leben, den mittlerweile seine Tochter Silvia mit ihrem Bruder Enrico führt. Die ganze Story ist also noch sehr, sehr jung. 12'000 Flaschen produzieren die Rivellas mittlerweile auf ihrem kleinen alten Familiengut in Barbaresco. Die beiden Barbareschi sind indes jetzt schon ganz oben anzusiedeln. Wermutstropfen: Die Preise auch…

  • Barbera d’Alba 2017: Leicht rauchig, Espresso, Kirschen, Schmelz, reife Tannine, Frische, Power, etwas alkoholisch, sehr trinkig, schöner Abgang. Score: 17/20 (35 Franken)
  • Langhe Nebbiolo 2017 (mit 10% Barbera): 16,5/20 (43.50 Franken)
  • Barbaresco Fausoni 2016 (Lage in Neive): Verschlossen, Rosen, Kräuter, Erdbeeren, Johannisbeeren, frisch, reife Tannine, Power, Tiefe, Mundfülle, tolles Finish, enorm trinkig. Score: 18/20 (99.50 Franken)
  • Barbaresco Montestefano 2016 (Lage in Barbaresco, wo auch die Cantina steht): Ausladend, enorme Sortentypizität, herbal, Rosennoten, rote Beeren – wunderbar! Schmelz, seidige Textur, Tannine mit minimer Adstringenz, Kraft, Tiefe, Fülle, Superlänge. Wow! Score: 19/20 (120 Franken)

(Die Weine von Silvia Rivella gibts bei www.bauraulac.ch)

Paolo Scavino: Die Barolo-Eminenz

Barolo kompromisslos! Das ist das Leitmotiv der Scavinos in Castiglione Falletto. Enrico Scavino ist einer der besten Barolo-Önologen im Piemont. Über 20-mal hat der Betrieb schon drei Gläser von Gambero Rosso eingeheimst. Nur gerade 12 Betriebe stehen eine Kategorie höher mit über dreissig Tre-Bicchieri-Weinen. Kein Wunder, schreibt Gambero Rosso von einem absoluten Weltklasse-Betrieb, und dies seit den 80er-Jahren. Der Keller ist wohl modern und die Scavinos gelten als Innovatoren. Dennoch wird der Wein im Weinberg gemacht. Die Erfolgsfaktoren: Zum einen alte Reben, die liebevoll gehätschelt und gepflegt werden. Zum anderen eine rigorose Ertragsbeschränkung, Traubenmaterial, das nicht 1A ist, wird gnadenlos abgeschnitten. Nur die Essenz kommt in die Baroli! Sechs von diesen habe ich verkostet. Zweimal gabs 17, einmal 17,5, zweimal 18, und für den Bric del Fiasco grandiose 19 Punkte. Die Details:

  • Barolo Monvigliero 2015 und 2014: Je 17/20 (72 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo Cannubi 2015: 17,5/20. (91 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo Prapò 2016: Dezente Nase, leichte Rosen, mineralisch, schlank, reife Tannine, Tiefe, Minze, ätherisch, Frucht zwischen rot und schwarz, ausbalanciert, Fülle, schönes Finish. Score: 18/20 (73.50 Franken)
  • Barolo Ravera 2016: 18/20 (73.50 Franken. Noch nicht erhältlich)
  • Barolo Bric del Fiasc 2016 (Foto): Der Wein, der eines der ersten Cru-Gewächse war und den Enrico als Image-Wein und Identität der Familie bezeichnet, ist ausladend, ätherisch, leicht parfümiert, dann tief, die Tannine markieren, Textur und Balance sind perfekt, Rosen schimmern durch, die roten Früchte auch, er ist enorm frisch, tief, harmonisch, ungeheuer elegant und sehr, sehr lang! Händler Gerstl hat intern die 20/20 gezückt. Score: 19/20 (91 Franken)

(Die Weine von Paolo Scavino gibts bei www.gerstl.ch)

Barolo kompromisslos! Das ist das Leitmotiv der Scavinos in Castiglione Falletto. Enrico Scavino ist einer der besten Barolo-Önologen im Piemont. Über 20-mal hat der Betrieb schon drei Gläser von Gambero Rosso eingeheimst. Nur gerade 12 Betriebe stehen eine Kategorie höher mit über dreissig Tre-Bicchieri-Weinen. Kein Wunder, schreibt Gambero Rosso von einem absoluten Weltklasse-Betrieb, und dies seit den 80er-Jahren. Der Keller ist wohl modern und die Scavinos gelten als Innovatoren. Dennoch wird der Wein im Weinberg gemacht. Die Erfolgsfaktoren: Zum einen alte Reben, die liebevoll gehätschelt und gepflegt werden. Zum anderen eine rigorose Ertragsbeschränkung, Traubenmaterial, das nicht 1A ist, wird gnadenlos abgeschnitten. Nur die Essenz kommt in die Baroli! Sechs von diesen habe ich verkostet. Zweimal gabs 17, einmal 17,5, zweimal 18, und für den Bric del Fiasco grandiose 19 Punkte. Die Details:

  • Barolo Monvigliero 2015 und 2014: Je 17/20 (72 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo Cannubi 2015: 17,5/20. (91 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo Prapò 2016: Dezente Nase, leichte Rosen, mineralisch, schlank, reife Tannine, Tiefe, Minze, ätherisch, Frucht zwischen rot und schwarz, ausbalanciert, Fülle, schönes Finish. Score: 18/20 (73.50 Franken)
  • Barolo Ravera 2016: 18/20 (73.50 Franken. Noch nicht erhältlich)
  • Barolo Bric del Fiasc 2016 (Foto): Der Wein, der eines der ersten Cru-Gewächse war und den Enrico als Image-Wein und Identität der Familie bezeichnet, ist ausladend, ätherisch, leicht parfümiert, dann tief, die Tannine markieren, Textur und Balance sind perfekt, Rosen schimmern durch, die roten Früchte auch, er ist enorm frisch, tief, harmonisch, ungeheuer elegant und sehr, sehr lang! Händler Gerstl hat intern die 20/20 gezückt. Score: 19/20 (91 Franken)

(Die Weine von Paolo Scavino gibts bei www.gerstl.ch)

Azelia: Scavino Part 2

Enrico mag die Barolo-Eminenz sein, doch die Geschichte der Scavinos ist zweigeteilt. Der andere Name, der heute für Scavino-Güteklasse 1A steht, heisst Azelia! Das ist das Weingut von Luigi Scavino (Foto), dem Sohn von Alfonso. Dieser und sein Bruder Paolo, der Vater von Enrico, teilten sich 1950 die Scavino-Besitzungen (11 Hektaren) und damit die berühmten Fiasco-Rebberge im wahrsten Sinn des Wortes brüderlich auf. Luigi selber arbeitet mit derselben Besessenheit wie sein Cousin. Er kultiviert drei Rebsorten: Dolcetto, Barbera und Nebbiolo. Apropos kultivieren: Kult ist auch seine Standuhr, die sein Grossvater hergestellt hat, der aber im Hauptberuf natürlich auch Winzer war, schliesslich gehen die Anfänge der Scavino-Familie als Weinproduzenten auf das Jahr 1920 zurück. Morgen für Morgen zieht Luigi das riesige Holzding auf. Die Uhr steht als Symbol für Exaktheit, Zuverlässigkeit und Sorgfalt. Jene Eigenschaften, die auch im Rebberg und im Keller vonnöten sind, um solch aussergewöhnliche Gewächse zu kreieren wie Luigi. Hier sind sie:

  • Dolcetto d’Alba Bricco dell’Oriolo 2017: 16,5/20 (18.20 Franken für Jahrgang 2018)
  • Barbera d’Alba Vigneto Punta 2015: 16,25/20 (28.50 Franken)
  • Nebbiolo Langhe 2017: 16,5/20 (25.80 Franken. Ausverkauft)
  • Barolo 2015: 17/20 (45.50 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo San Rocco Serralunga 2015: 17/20 (85 Franken)
  • Barolo Margheria Serralunga 2015: Dezente Nase, mineralisch, floral, Rosen, enormer Schmelz, viel Charme, perfekte Struktur, Tiefe, Frucht, samtene Tannine, viel Sortentypizität, enorme Länge. Score: 18,25/20 (85 Franken)
  • Barolo Riserva Bricco Voghera Serralunga 2009: Enorm rosige Nase, ultratypisch, erdig-mineralisch, Power, Frische, leichter Ricola-Touch, deshalb minim medizinal, Fülle, Kräuter, Kraft, wahnsinnige Fülle gegen Ende, tolle Länge. Superwein! Score: 18,5/20 (130 Franken)

(Die Weine von Azelia gibts bei www.caratello.ch)

Enrico mag die Barolo-Eminenz sein, doch die Geschichte der Scavinos ist zweigeteilt. Der andere Name, der heute für Scavino-Güteklasse 1A steht, heisst Azelia! Das ist das Weingut von Luigi Scavino (Foto), dem Sohn von Alfonso. Dieser und sein Bruder Paolo, der Vater von Enrico, teilten sich 1950 die Scavino-Besitzungen (11 Hektaren) und damit die berühmten Fiasco-Rebberge im wahrsten Sinn des Wortes brüderlich auf. Luigi selber arbeitet mit derselben Besessenheit wie sein Cousin. Er kultiviert drei Rebsorten: Dolcetto, Barbera und Nebbiolo. Apropos kultivieren: Kult ist auch seine Standuhr, die sein Grossvater hergestellt hat, der aber im Hauptberuf natürlich auch Winzer war, schliesslich gehen die Anfänge der Scavino-Familie als Weinproduzenten auf das Jahr 1920 zurück. Morgen für Morgen zieht Luigi das riesige Holzding auf. Die Uhr steht als Symbol für Exaktheit, Zuverlässigkeit und Sorgfalt. Jene Eigenschaften, die auch im Rebberg und im Keller vonnöten sind, um solch aussergewöhnliche Gewächse zu kreieren wie Luigi. Hier sind sie:

  • Dolcetto d’Alba Bricco dell’Oriolo 2017: 16,5/20 (18.20 Franken für Jahrgang 2018)
  • Barbera d’Alba Vigneto Punta 2015: 16,25/20 (28.50 Franken)
  • Nebbiolo Langhe 2017: 16,5/20 (25.80 Franken. Ausverkauft)
  • Barolo 2015: 17/20 (45.50 Franken für Jahrgang 2016)
  • Barolo San Rocco Serralunga 2015: 17/20 (85 Franken)
  • Barolo Margheria Serralunga 2015: Dezente Nase, mineralisch, floral, Rosen, enormer Schmelz, viel Charme, perfekte Struktur, Tiefe, Frucht, samtene Tannine, viel Sortentypizität, enorme Länge. Score: 18,25/20 (85 Franken)
  • Barolo Riserva Bricco Voghera Serralunga 2009: Enorm rosige Nase, ultratypisch, erdig-mineralisch, Power, Frische, leichter Ricola-Touch, deshalb minim medizinal, Fülle, Kräuter, Kraft, wahnsinnige Fülle gegen Ende, tolle Länge. Superwein! Score: 18,5/20 (130 Franken)

(Die Weine von Azelia gibts bei www.caratello.ch)

Wein der Woche: Ségla 2015

Gerade in den Topjahren wie 2015 muss man im Bordelais nicht zwingend den grossen Wein eines Châteaux kaufen, um sich verdammt viel Wein in den Keller zu legen. Oft ist dann der Zweitwein ganz nahe beim Hauptgewächs. Das gilt auch für das Château Rauzan-Ségla, einem Schloss, das auf eine 350-jährige Geschichte zurückblickt und 1855, bei der grossen Bordeaux-Klassifizierung, als erstes Deuxième Grand Cru Classé unmittelbar hinter den damaligen Big Four Margaux, Latour, Haut-Brion und Lafite-Rothschild (Mouton-Rothschild kam erst 1973 dazu) gelistet wurde. Die Reblagen für den Zweitwein sind unmittelbar um das Anwesen herum, das sich ganz in der Nähe des Dorfes Margaux befindet. Tolle ausladende Nase, eher rotfruchtig, Schmelz, wunderbar feine Textur, auf der einen Seite samten, auf der anderen knackig, frisch, hat Power und Tiefgang, Mundfülle – superb lang. Toller Wein! Score: 17,75/20 (36.60 Franken. Für den Hauptwein muss man mit rund 100 Franken rechnen. www.daniel-vins.ch)

Gerade in den Topjahren wie 2015 muss man im Bordelais nicht zwingend den grossen Wein eines Châteaux kaufen, um sich verdammt viel Wein in den Keller zu legen. Oft ist dann der Zweitwein ganz nahe beim Hauptgewächs. Das gilt auch für das Château Rauzan-Ségla, einem Schloss, das auf eine 350-jährige Geschichte zurückblickt und 1855, bei der grossen Bordeaux-Klassifizierung, als erstes Deuxième Grand Cru Classé unmittelbar hinter den damaligen Big Four Margaux, Latour, Haut-Brion und Lafite-Rothschild (Mouton-Rothschild kam erst 1973 dazu) gelistet wurde. Die Reblagen für den Zweitwein sind unmittelbar um das Anwesen herum, das sich ganz in der Nähe des Dorfes Margaux befindet. Tolle ausladende Nase, eher rotfruchtig, Schmelz, wunderbar feine Textur, auf der einen Seite samten, auf der anderen knackig, frisch, hat Power und Tiefgang, Mundfülle – superb lang. Toller Wein! Score: 17,75/20 (36.60 Franken. Für den Hauptwein muss man mit rund 100 Franken rechnen. www.daniel-vins.ch)

Buchtipp «Doctor Wine 2020»

In keinem anderen Land gibt es so viele Weinführer wie in Italien: Vini d’Italia, Espresso, Maroni, Veronelli, Slow Wine, Bibenda undsoweiterundsofort. Das neueste Baby ist Doctor Wine von Daniele Cernilli, dessen sechste Ausgabe des unbescheiden «Der ultimative Weinführer» betitelten Werks herausgekommen ist. Neben Vini d’Italia von Gambero Rosso ist es der einzige Führer, der auch in Deutsch erhältlich ist – zum zweiten Mal mit der Ausgabe 2020. Die Philosophie des Dottore ist klar. Er will nicht die gesamte Weinlandschaft Italiens zwischen Seiten packen, sondern sich auf die aus seiner Sicht wirklich vorstellenwerten Weine konzentrieren. Ebenso speziell: Anders als zum Beispiel die Degustatoren von Robert Parker fordert er keine Musterflaschen an («die gehen oft komische Wege…»), sondern verkostet mit seinem Team von 25 bis 28 Leuten einzig an öffentlichen Tastings, in den Kellereien, in den Anteprimi (Vorstellung der neuen Jahrgänge der Wine der einzelnen Regionen) und an Anlässen der Konsortien. Seine Selektion 2020 umfasst 1184 Weingüter und 2949 Weine von über 20'000 verkosteten. «Ich nenne nur die ‘special wines’, die essenziellen Gewächse eines Guts, konkret einen bis maximal fünf Weine pro Cantina», so der Doktor, für den selbstverständlich ist, dass die Aufnahme in den Führer gebührenfrei ist. Cernilli arbeitet nach der Parker-Hunderter-Skala und gibt die Richtpreise an, weshalb er 662 Weine als Preis-/Leistungs-Tops ausgemacht hat. Cernilli war einer der Gambero-Rosso-Gründer und betreute 24 Jahre lang dessen Weinführer. Und wie alle anderen Führer kürt er auch die Jahrgangsbesten.

Seine Nummer eins unter den Rotweinen für 2020 sind der Barbaresco Sori San Lorenzo 2016 von Ikone Angelo Gaja sowie der Amarone Vigneto di Monte Lodoletta 2013 von Romano del Forno, die beide mit der Maximalnote von 100 Punkten bedacht wurden. In weiss ist es der Schiopetto Collio Friulano M 2018. Rosé: Tenuta dell’Ammiraglia Aurea Gran Rosé 2017 von Frescobaldi. Schaumwein: Trentodoc Giulio Ferrari Riserva del Fondatore Rosé 2017. Süsswein: Epokale Gewürztraminer Spätlese 2012 der Kellerei Tramin. Den habe ich vor ein paar Jahren hier vorgestellt. Und: Zur Präsentation folgen immer einige absolute Topbetriebe dem Ruf von Cernilli, ihre Weine vorzustellen. So auch in Zürich. Verkostet habe ich an diesem Tag 24 Weine, vornehmlich aus dem Südtirol. Hier die fünf höchstbewerteten.

(Der ultimative Weinführer Italiens – Doctor Wine 2020. By Daniele Cernilli. 757 Seiten. ISBN 978-3-944027-43-2. 29.50 Franken. www.exlibris.ch)

In keinem anderen Land gibt es so viele Weinführer wie in Italien: Vini d’Italia, Espresso, Maroni, Veronelli, Slow Wine, Bibenda undsoweiterundsofort. Das neueste Baby ist Doctor Wine von Daniele Cernilli, dessen sechste Ausgabe des unbescheiden «Der ultimative Weinführer» betitelten Werks herausgekommen ist. Neben Vini d’Italia von Gambero Rosso ist es der einzige Führer, der auch in Deutsch erhältlich ist – zum zweiten Mal mit der Ausgabe 2020. Die Philosophie des Dottore ist klar. Er will nicht die gesamte Weinlandschaft Italiens zwischen Seiten packen, sondern sich auf die aus seiner Sicht wirklich vorstellenwerten Weine konzentrieren. Ebenso speziell: Anders als zum Beispiel die Degustatoren von Robert Parker fordert er keine Musterflaschen an («die gehen oft komische Wege…»), sondern verkostet mit seinem Team von 25 bis 28 Leuten einzig an öffentlichen Tastings, in den Kellereien, in den Anteprimi (Vorstellung der neuen Jahrgänge der Wine der einzelnen Regionen) und an Anlässen der Konsortien. Seine Selektion 2020 umfasst 1184 Weingüter und 2949 Weine von über 20'000 verkosteten. «Ich nenne nur die ‘special wines’, die essenziellen Gewächse eines Guts, konkret einen bis maximal fünf Weine pro Cantina», so der Doktor, für den selbstverständlich ist, dass die Aufnahme in den Führer gebührenfrei ist. Cernilli arbeitet nach der Parker-Hunderter-Skala und gibt die Richtpreise an, weshalb er 662 Weine als Preis-/Leistungs-Tops ausgemacht hat. Cernilli war einer der Gambero-Rosso-Gründer und betreute 24 Jahre lang dessen Weinführer. Und wie alle anderen Führer kürt er auch die Jahrgangsbesten.

Seine Nummer eins unter den Rotweinen für 2020 sind der Barbaresco Sori San Lorenzo 2016 von Ikone Angelo Gaja sowie der Amarone Vigneto di Monte Lodoletta 2013 von Romano del Forno, die beide mit der Maximalnote von 100 Punkten bedacht wurden. In weiss ist es der Schiopetto Collio Friulano M 2018. Rosé: Tenuta dell’Ammiraglia Aurea Gran Rosé 2017 von Frescobaldi. Schaumwein: Trentodoc Giulio Ferrari Riserva del Fondatore Rosé 2017. Süsswein: Epokale Gewürztraminer Spätlese 2012 der Kellerei Tramin. Den habe ich vor ein paar Jahren hier vorgestellt. Und: Zur Präsentation folgen immer einige absolute Topbetriebe dem Ruf von Cernilli, ihre Weine vorzustellen. So auch in Zürich. Verkostet habe ich an diesem Tag 24 Weine, vornehmlich aus dem Südtirol. Hier die fünf höchstbewerteten.

(Der ultimative Weinführer Italiens – Doctor Wine 2020. By Daniele Cernilli. 757 Seiten. ISBN 978-3-944027-43-2. 29.50 Franken. www.exlibris.ch)

Fünf Südtiroler Weine mit einem Score von 18/20
  • Weingarten Klosteranger Lagrein Riserva Klosterkellerei Muri-Gries 2015: Dezente, umso komplexere und tiefere Nase, rechte Tannine, ausladend im Gaumen, Schmelz, viel Säure, Brombeeren, Zwetschgen, royale Eleganz, Fülle, Superlänge. Score: 18/20 (82 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Gewürztraminer Nussbaumer Kellerei Tramin 2017: Tolle ausladende, aromatische, frische Nase, Muskat, Rosen, Tiefe, Druck, ätherisch. Eukalyptus, Fülle, Länge, erstaunlich unaufdringlich für einen Gewürztraminer, sehr lang. Score: 18/20 (31 Franken für Jahrgang 2018. www.cultivino.ch)
  • Solos weiss Kellerei Kaltern 2018: Leichte Holznote, Brotkruste, floral, komplex, rechte Fruchtsüsse, aber auch Säure, sehr harmonisch, trinkig, tief, schlank bleibend und elegant, tolle Länge. Score: 18/20 - und das zu diesem Preis. Fantastisch! (21 Franken. www.firstwine.ch)
  • Taber Lagrein Riserva Kellerei Bozen 2017: Ausnahmsweise ein Wort zur Farbe: Enorm dichtes, undurchdringliches Purpurrot, das fast schwarz ist! In der Nase noch verschlossen, ein Hauch Teer, Tiefe, Power, rechte Säure, Frische, markante Tannine, etwas spitz, Mundfülle, sehr lang – und süffig! Score: 18/20 (52.80 Franken. www.vinothek-brancaia.ch)
  • Cabernet Sauvignon Riserva Freienfeld Kellerei Kurtatsch 2016: Ein Wein, der nur in den besten Jahren gemacht wird! Wunderschöne Cassis- und Schogginase, fast kalifornische Frucht mit Tendenz zu Rot, Eleganz, Tannine, ätherische Frische, Fülle, superlang! Score: 18/20 (49.10 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Weingarten Klosteranger Lagrein Riserva Klosterkellerei Muri-Gries 2015: Dezente, umso komplexere und tiefere Nase, rechte Tannine, ausladend im Gaumen, Schmelz, viel Säure, Brombeeren, Zwetschgen, royale Eleganz, Fülle, Superlänge. Score: 18/20 (82 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Gewürztraminer Nussbaumer Kellerei Tramin 2017: Tolle ausladende, aromatische, frische Nase, Muskat, Rosen, Tiefe, Druck, ätherisch. Eukalyptus, Fülle, Länge, erstaunlich unaufdringlich für einen Gewürztraminer, sehr lang. Score: 18/20 (31 Franken für Jahrgang 2018. www.cultivino.ch)
  • Solos weiss Kellerei Kaltern 2018: Leichte Holznote, Brotkruste, floral, komplex, rechte Fruchtsüsse, aber auch Säure, sehr harmonisch, trinkig, tief, schlank bleibend und elegant, tolle Länge. Score: 18/20 - und das zu diesem Preis. Fantastisch! (21 Franken. www.firstwine.ch)
  • Taber Lagrein Riserva Kellerei Bozen 2017: Ausnahmsweise ein Wort zur Farbe: Enorm dichtes, undurchdringliches Purpurrot, das fast schwarz ist! In der Nase noch verschlossen, ein Hauch Teer, Tiefe, Power, rechte Säure, Frische, markante Tannine, etwas spitz, Mundfülle, sehr lang – und süffig! Score: 18/20 (52.80 Franken. www.vinothek-brancaia.ch)
  • Cabernet Sauvignon Riserva Freienfeld Kellerei Kurtatsch 2016: Ein Wein, der nur in den besten Jahren gemacht wird! Wunderschöne Cassis- und Schogginase, fast kalifornische Frucht mit Tendenz zu Rot, Eleganz, Tannine, ätherische Frische, Fülle, superlang! Score: 18/20 (49.10 Franken. www.weinvogel.ch)
Schweizer trinken mehr helvetischen Wein

Es gibt sie doch noch, die guten Nachrichten in finsteren Pandemie-Zeiten. Zum Beispiel jene, dass der Anteil der Schweizer Weine am Totalkonsum in der Schweiz 2019 um 0.4% auf 37% gestiegen ist. 2018 war der Sprung mit 1,6% sogar noch signifikanter gewesen. Und dass generell im letzten Jahr mehr Wein getrunken wurde: 255 Millionen Liter, das sind plus 4,7% mehr als 2018. Das entspricht 40 Flaschen pro Nase. Besonders gestiegen ist der Konsum von Schweizer Weisswein: plus 4,5%. Bei Rotwein liegt das Plus bei 1,6%. Insgesamt stark gestiegen ist der Konsum von Schaumwein, ein Trend, der sich schon über mehrere Jahre hinzieht: plus 3,3%. Auch im Supermarkt-Sektor hat der Schweizer Wein gewonnen: Anstieg von 1,2% bei den acht grössten Anbietern gegenüber dem Vorjahr. Allerdings: Erstmals wurde Landi hier miteinbezogen, und da machen Schweizer Weine doch einen grösseren Anteil aus als zum Beispiel bei Denner. Und noch was: 2019 fand die Fête des Vignerons statt. Der Megaanlass, an dem praktisch nur Schweizer Wein konsumiert wurde, was statistisch ganz bestimmt seinen Niederschlag fand. Eingang in die Statistik finden wird 2020 ein ganz anderer Faktor, ein unerfreulicher: Die Auswirkungen von Covid-19 werden den Weinkonsum 2020 zum Sinken bringen. Was vor allem für die Schweizer Weine und Winzer wie Frédéric Dumoulin von der Cave L‘Orpailleur in Uvrier VS (Foto), die längst nicht dieselben Werbemittel haben wie Weine aus den grossen EU-Ländern, ein riesiges Problem sein wird.

Es gibt sie doch noch, die guten Nachrichten in finsteren Pandemie-Zeiten. Zum Beispiel jene, dass der Anteil der Schweizer Weine am Totalkonsum in der Schweiz 2019 um 0.4% auf 37% gestiegen ist. 2018 war der Sprung mit 1,6% sogar noch signifikanter gewesen. Und dass generell im letzten Jahr mehr Wein getrunken wurde: 255 Millionen Liter, das sind plus 4,7% mehr als 2018. Das entspricht 40 Flaschen pro Nase. Besonders gestiegen ist der Konsum von Schweizer Weisswein: plus 4,5%. Bei Rotwein liegt das Plus bei 1,6%. Insgesamt stark gestiegen ist der Konsum von Schaumwein, ein Trend, der sich schon über mehrere Jahre hinzieht: plus 3,3%. Auch im Supermarkt-Sektor hat der Schweizer Wein gewonnen: Anstieg von 1,2% bei den acht grössten Anbietern gegenüber dem Vorjahr. Allerdings: Erstmals wurde Landi hier miteinbezogen, und da machen Schweizer Weine doch einen grösseren Anteil aus als zum Beispiel bei Denner. Und noch was: 2019 fand die Fête des Vignerons statt. Der Megaanlass, an dem praktisch nur Schweizer Wein konsumiert wurde, was statistisch ganz bestimmt seinen Niederschlag fand. Eingang in die Statistik finden wird 2020 ein ganz anderer Faktor, ein unerfreulicher: Die Auswirkungen von Covid-19 werden den Weinkonsum 2020 zum Sinken bringen. Was vor allem für die Schweizer Weine und Winzer wie Frédéric Dumoulin von der Cave L‘Orpailleur in Uvrier VS (Foto), die längst nicht dieselben Werbemittel haben wie Weine aus den grossen EU-Ländern, ein riesiges Problem sein wird.

Parkers Matter of Taste im November – keine Vinea 2020

Corona ohne Ende! Nach wie vor schlagen die Auswirkungen der Pandemie und deren umstrittene Handhabung voll durch. So auch bei Robert Parkers Mega-Degustationsanlass Matter of Taste, der Mitte März hätte steigen sollen und in einem ersten Schritt in den Juni verschoben wurde. Auch dies mittlerweile ein unmöglicher Termin. Nun steht das neue Datum fest: 21. Und 22. November. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Sie können aber gegen volle Preis-Rückerstattung auch retourniert werden. Mail an mot@robertparker.com reicht. Der zweitägige Anlass ist der grösste des Jahres mit über 600 Weinen, die allesamt mindestens 90-Parker-Punkte erreicht haben. Dazu steigen Masterclasses, die ihresgleichen suchen.

Die Vereinigung Vinea hingegen hat entschieden, den Salon Vinea, den grössten europäischen Degustationsanlass unter freiem Himmel, der für 4. und 5. September vorgesehen war, für dieses Jahr abzusagen und auf 2021 zu verschieben. Das Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Personen gilt zwar bis Ende August. Allerdings ist die Unsicherheit in Bezug auf die Folgemonate total. Deshalb, und auch um allenfalls Zeit zu schaffen für andere verschobene kleinere Veranstaltungen, war diese Lösung die beste. Immerhin dürfte es 2020 einen Grand Prix du Vin Suisse geben mit der Gala in Bern am 29. Oktober als Höhepunkt. Dann wird das Weingut des Jahres gekürt.

Corona ohne Ende! Nach wie vor schlagen die Auswirkungen der Pandemie und deren umstrittene Handhabung voll durch. So auch bei Robert Parkers Mega-Degustationsanlass Matter of Taste, der Mitte März hätte steigen sollen und in einem ersten Schritt in den Juni verschoben wurde. Auch dies mittlerweile ein unmöglicher Termin. Nun steht das neue Datum fest: 21. Und 22. November. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Sie können aber gegen volle Preis-Rückerstattung auch retourniert werden. Mail an mot@robertparker.com reicht. Der zweitägige Anlass ist der grösste des Jahres mit über 600 Weinen, die allesamt mindestens 90-Parker-Punkte erreicht haben. Dazu steigen Masterclasses, die ihresgleichen suchen.

Die Vereinigung Vinea hingegen hat entschieden, den Salon Vinea, den grössten europäischen Degustationsanlass unter freiem Himmel, der für 4. und 5. September vorgesehen war, für dieses Jahr abzusagen und auf 2021 zu verschieben. Das Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Personen gilt zwar bis Ende August. Allerdings ist die Unsicherheit in Bezug auf die Folgemonate total. Deshalb, und auch um allenfalls Zeit zu schaffen für andere verschobene kleinere Veranstaltungen, war diese Lösung die beste. Immerhin dürfte es 2020 einen Grand Prix du Vin Suisse geben mit der Gala in Bern am 29. Oktober als Höhepunkt. Dann wird das Weingut des Jahres gekürt.

Wo gibts was zu degustieren?

Nein, nein. Sorry! Es gibt noch nicht an manchen Orten etwas zu degustieren. Vielleicht in einzelnen Weinhandlungen. Aber grössere Verkostungen und Festivals finden leider noch nicht statt. So auch jenes von Manor, das von Ende April bis 24. Mai in allen Filialen mit Food-Abteilung hätte steigen sollen. Gestrichen für 2020. Dennoch gibts das Festivalangebot zu kaufen. Online. Es umfasst 135 teils starke rabattierte Weine mit besonderem Augenmerk auf lokale und Bio-Weine. Stellen wir drei davon aus den drei Schweizer Landesteilen vor, deren Kauf empfehlenswert ist:

  • Aigle Terre des Rois, Les Celliers du Chablais, Aigle VD 2018: Ein typischer Chasselas mit der typischen 18er-Opulenz, Noten nach Schwarztee, Kräutern, Pfirsich, schmelzig, dezente Säure, Power, Bittermandeln, mittellang. Score: 16,25/20 (11.95 statt 14.95 Franken. www.manor.ch)
  • Cornalin Les Perlines, Maison Gilliard, Sion VS 2018: Würzige, dunkelbeerige Nase, sortentypisch, Schmelz, viel Beerenpower, Fruchtsüsse, dennoch leicht herb, vegetabil und leichte Bitternote, was der Zugänglichkeit und Süffigkeit keinen Abbruch tut, Fülle, schönes Finale. Der warme Jahrgang kommt dem Cornalin definitiv entgegen. Score: 16,75/20 (15.95 statt 19.95 Franken. www.manor.ch)
  • Merlot Touché Brivio, Gialdi Vini, Mendrisio TI 2017 (Foto): Liebliche Nase nach Beeren und Espresso, etwas Kräuter, typisch für Merlot, Rotbeeren-Aromatik im Gaumen, dezente Tannine, enorm rund, erst gegen Ende leicht herbe Note, schöne Fülle und Länge, ein recht geschliffener und deshalb sehr trinkiger Merlot aus dem Südtessin. Score: 17/20 (21.90 statt 27.90 Franken. www.manor.ch)

Nein, nein. Sorry! Es gibt noch nicht an manchen Orten etwas zu degustieren. Vielleicht in einzelnen Weinhandlungen. Aber grössere Verkostungen und Festivals finden leider noch nicht statt. So auch jenes von Manor, das von Ende April bis 24. Mai in allen Filialen mit Food-Abteilung hätte steigen sollen. Gestrichen für 2020. Dennoch gibts das Festivalangebot zu kaufen. Online. Es umfasst 135 teils starke rabattierte Weine mit besonderem Augenmerk auf lokale und Bio-Weine. Stellen wir drei davon aus den drei Schweizer Landesteilen vor, deren Kauf empfehlenswert ist:

  • Aigle Terre des Rois, Les Celliers du Chablais, Aigle VD 2018: Ein typischer Chasselas mit der typischen 18er-Opulenz, Noten nach Schwarztee, Kräutern, Pfirsich, schmelzig, dezente Säure, Power, Bittermandeln, mittellang. Score: 16,25/20 (11.95 statt 14.95 Franken. www.manor.ch)
  • Cornalin Les Perlines, Maison Gilliard, Sion VS 2018: Würzige, dunkelbeerige Nase, sortentypisch, Schmelz, viel Beerenpower, Fruchtsüsse, dennoch leicht herb, vegetabil und leichte Bitternote, was der Zugänglichkeit und Süffigkeit keinen Abbruch tut, Fülle, schönes Finale. Der warme Jahrgang kommt dem Cornalin definitiv entgegen. Score: 16,75/20 (15.95 statt 19.95 Franken. www.manor.ch)
  • Merlot Touché Brivio, Gialdi Vini, Mendrisio TI 2017 (Foto): Liebliche Nase nach Beeren und Espresso, etwas Kräuter, typisch für Merlot, Rotbeeren-Aromatik im Gaumen, dezente Tannine, enorm rund, erst gegen Ende leicht herbe Note, schöne Fülle und Länge, ein recht geschliffener und deshalb sehr trinkiger Merlot aus dem Südtessin. Score: 17/20 (21.90 statt 27.90 Franken. www.manor.ch)
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