Für Sie degustiert: Château d’Esclans und Co.
Rosé-Revival: Das letzte Zucken 2020

Die Qualität von Rosés ist in Topbetrieben in den letzten Jahren unglaublich gestiegen. Zugpferd war Château d’Esclans. Die letzten Spätsommertage bieten die perfekte Kulisse für den Genuss der Verführer in Lachs.
Publiziert: 22.09.2020 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2020 um 10:16 Uhr
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Bordeaux-Guru Sacha Lichine hat die Rosés im Süden Frankreichs in neue Dimensionen geführt.
Foto: zVg
Alain Kunz

Noch bis Mitte Woche sind die Temperaturen spätsommerlich. Letzte Gelegenheit also, einen Rosé zu adäquaten Temperaturen zu geniessen. Was natürlich nicht heisst, dass man einen Rosé mit einer knackigen Säurestruktur und einem kräftigen Body nicht auch im Herbst oder Winter trinken kann. Zumal die Qualität in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist. Rosé hat sich, unter Federführung der Südfranzosen, von einem Nebenprodukt zu einer eigenständigen und vor allem ernstzunehmenden Weinart gewandelt. Ich habe jedenfalls Italiens Weingott Angelo Gaja einen Abend lang an einem lauen Sommerabend in der Region Bolgheri den fantastischen Sof-Rosé von Antinori trinken sehen. Das ist dann schon ein Ritterschlag.

Château d’Esclans: Die Nummer eins

Ganz wesentlich zum Rosé-Revival beigetragen haben einige Weingüter in der Provence. Vorreiter und das hipste Gut ist Château d’Esclans, das erst 2006 von Sacha Lichine gegründet wurde. Auf 74 Hektaren werden dort, 25 Kilometer von Fréjus entfernt, vornehmlich Grenache und Vermentino, dann auch Cinsault, Mourvèdre, Syrah, Merlot und Tibouren angepflanzt. Die ersten Spuren von Bauten auf dem Boden des heutigen Guts datieren aus der Zeit der Gallier. Die erste Version des Schlosses ist jene, die vor 1200 erbaut und 1201 vom Comte de Provence an Gérard de Villeneuve vermacht wurde. Sie ist das älteste der Region. Letzte Überbleibsel sind allerdings einzig einige Kellergewölbe. Die aktuelle wurde im Stil einer toskanischen Villa Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut.

Reben, teils 90-jährig

Berühmt ist Château d’Esclans für das Alter der Reben, vor allem von Grenache, die teils 90 Jahre alt sind und deshalb konzentrierte Gewächse hervorbringen. Besitzer Sacha Lichine entstammt der Lichine-Familie mit Vater Alexis, der die beiden Topweingüter Prieuré Lichine und Lascombes gehörten. Sacha wurde mit jungen 27 Jahren Direktor von Prieuré Lichine, einem 4ème Grand Cru Classé aus Bordeaux.

Die Weine von Château d’Esclans
  • Beginnen wir mit dem ungeheuer populären Whispering Angel 2019 (Foto), der auf der Hefe ausgebaut und im Stahltank vergoren ist: Wunderschöne Himbeer- und Erdbeernoten, mineralischer Touch, Rosenblüten, Flieder, Veilchen, Schmelz, unaufdringliche aber präsent-stützende Säure, frisch wie eben gewaschene Wäsche in der Sommerbrise, mittleres Finale. Grosses Rosé-Kino! Score: 17,25/20 (25.30 Franken. globalwine.ch).
  • Weiter geht’s mit dem teilweise im Holzfass vergorenen Rock Angel 2019. «Hier wollen wir die Produktion steigern, um mehr Konsumenten die Gelegenheit zu geben, einen Rosé abseits des einfachen Aperitif-Weins zu geniessen», so Lichine. Ausladend, rotbeerig, vor allem Erdbeeren, Kräuter, mineralisch, knackige Säure, Schmelz, perfekte Struktur, leichte Tannine, schlank, trinkig, Fülle, etwas bittere (Chicorée)-Noten, rechte Länge. Score: 17/20 (38.10 Franken. globalwine.ch)
  • Château d’Esclans, hier der Jahrgang 2019, ist der Eintrittswein in die Welt der Estate-Gewächse. «Er soll bereits aufzeigen, wie ich Rosé gross machen wollte», so Lichine. Er ist die Vorstufe zu den Topshots Les Clans und Garrus (der fast 100 Franken kostet!) Zurück zum Esclans: Wuchtige, ausladende Nase, ein Strauss voller Blumen, Veilchen, Nelken, Rosen, Flieder, mediterrane Noten der Garigue wie Lavendel, Mineralität, Frische, Schmelz, Fülle, schnell runde Säure, Tannine, enorme Fruchtpower, komplex. Ein Traum in Lachs mit Superlänge! Score: 18/20 (45.50 Franken. globalwine.ch)
  • Beginnen wir mit dem ungeheuer populären Whispering Angel 2019 (Foto), der auf der Hefe ausgebaut und im Stahltank vergoren ist: Wunderschöne Himbeer- und Erdbeernoten, mineralischer Touch, Rosenblüten, Flieder, Veilchen, Schmelz, unaufdringliche aber präsent-stützende Säure, frisch wie eben gewaschene Wäsche in der Sommerbrise, mittleres Finale. Grosses Rosé-Kino! Score: 17,25/20 (25.30 Franken. globalwine.ch).
  • Weiter geht’s mit dem teilweise im Holzfass vergorenen Rock Angel 2019. «Hier wollen wir die Produktion steigern, um mehr Konsumenten die Gelegenheit zu geben, einen Rosé abseits des einfachen Aperitif-Weins zu geniessen», so Lichine. Ausladend, rotbeerig, vor allem Erdbeeren, Kräuter, mineralisch, knackige Säure, Schmelz, perfekte Struktur, leichte Tannine, schlank, trinkig, Fülle, etwas bittere (Chicorée)-Noten, rechte Länge. Score: 17/20 (38.10 Franken. globalwine.ch)
  • Château d’Esclans, hier der Jahrgang 2019, ist der Eintrittswein in die Welt der Estate-Gewächse. «Er soll bereits aufzeigen, wie ich Rosé gross machen wollte», so Lichine. Er ist die Vorstufe zu den Topshots Les Clans und Garrus (der fast 100 Franken kostet!) Zurück zum Esclans: Wuchtige, ausladende Nase, ein Strauss voller Blumen, Veilchen, Nelken, Rosen, Flieder, mediterrane Noten der Garigue wie Lavendel, Mineralität, Frische, Schmelz, Fülle, schnell runde Säure, Tannine, enorme Fruchtpower, komplex. Ein Traum in Lachs mit Superlänge! Score: 18/20 (45.50 Franken. globalwine.ch)
Bandol: Das Rosé-Mekka

Eigentliche Rosé-Hochburg am Mittelmeer ist die Appellation Bandol, wo auch fantastische Rote gekeltert werden. Dazu folgende Story. Ich besuchte dort einige Châteaux, fokussierte mich aber voll auf die Rotweine. Denn das war zu jener Zeit, als alleine das Wort Rosé einem kalte Schauer über den Rücken jagte. Als ich in einem Gut, schon etwas degustationsmüde, den Wunsch äusserte, nur die Roten probieren zu wollen und die Nachfrage, ob ich die Rosés wirklich nicht verkosten wolle, abschlägig beantwortete, wurde ich ein drittes Mal danach gefragt. Als ich mit meinem roten Wunsch insistierte, zeigte man mir höflich aber bestimmt, wo die Ausgangstüre sei. Ich gab nach, und degustierte zuerst die Rosés. Sie waren exzellent… Die Roten auch.

Es war nicht Château Salettes, aber von diesem Biogut soll hier die Rede sein. Es liegt zwischen Marseille und Toulon, in der mittelalterlichen Gemeinde Cadière d’Azur. Die Reben wachsen auf gut beschienenen Terrassen, umgeben von Olivenbäumen und Kefen, die Frost verhindern und ideales Mikroklima schaffen. Im Mittelalter wurde dort Salz gelagert, deshalb der Name Salettes.

  • Château Salettes Rosé 2018 (Foto): Wunderschön florale-fruchtige Nase, Wachs, Melone, Schmelz, Power, Druck, mächtige Statur, Erdbeeren, Cassis, Frische, Fülle, wunderbarer Rosé mit schönem Abgang und 91 Parker-Punkten. Score: 17/20 (18.50 Franken. daniel-vins.ch)
  • Château Salettes Rouge 2016: Tiefe, dunkelbeerige Nase, würzig, ausladend, Kraft, frisch, sortentypisch (80% Mourvèdre), schmelzige Tannine, aber auch nötige Säure, Röstaromen, komplex, trinkig, füllig lang, 92 Parker-Punkte. Score: 17,5/20 (21 Franken. daniel-vins.ch)

Eigentliche Rosé-Hochburg am Mittelmeer ist die Appellation Bandol, wo auch fantastische Rote gekeltert werden. Dazu folgende Story. Ich besuchte dort einige Châteaux, fokussierte mich aber voll auf die Rotweine. Denn das war zu jener Zeit, als alleine das Wort Rosé einem kalte Schauer über den Rücken jagte. Als ich in einem Gut, schon etwas degustationsmüde, den Wunsch äusserte, nur die Roten probieren zu wollen und die Nachfrage, ob ich die Rosés wirklich nicht verkosten wolle, abschlägig beantwortete, wurde ich ein drittes Mal danach gefragt. Als ich mit meinem roten Wunsch insistierte, zeigte man mir höflich aber bestimmt, wo die Ausgangstüre sei. Ich gab nach, und degustierte zuerst die Rosés. Sie waren exzellent… Die Roten auch.

Es war nicht Château Salettes, aber von diesem Biogut soll hier die Rede sein. Es liegt zwischen Marseille und Toulon, in der mittelalterlichen Gemeinde Cadière d’Azur. Die Reben wachsen auf gut beschienenen Terrassen, umgeben von Olivenbäumen und Kefen, die Frost verhindern und ideales Mikroklima schaffen. Im Mittelalter wurde dort Salz gelagert, deshalb der Name Salettes.

  • Château Salettes Rosé 2018 (Foto): Wunderschön florale-fruchtige Nase, Wachs, Melone, Schmelz, Power, Druck, mächtige Statur, Erdbeeren, Cassis, Frische, Fülle, wunderbarer Rosé mit schönem Abgang und 91 Parker-Punkten. Score: 17/20 (18.50 Franken. daniel-vins.ch)
  • Château Salettes Rouge 2016: Tiefe, dunkelbeerige Nase, würzig, ausladend, Kraft, frisch, sortentypisch (80% Mourvèdre), schmelzige Tannine, aber auch nötige Säure, Röstaromen, komplex, trinkig, füllig lang, 92 Parker-Punkte. Score: 17,5/20 (21 Franken. daniel-vins.ch)
Valentin – ein Rosé von Tatasciore

Jacques Tatasciore ist da Enfant Terrible der Schweizer Pinot-Noir-Szene. Der Neuenburger verschliesst sich komplett der Öffentlichkeit und den Medien. Seine Weine sind hoch gelobt, aber kaum erhältlich. Anders ist das beim neuen Projekt von Tatasciore. Er hat die Domaine Ruedin in Cressier NE Anfang 2019 gekauft, wo er einen Oeil-de-Perdrix (muss aus Pinot Noir gemacht sein) und einen Chasselas keltert. Die sind tatsächlich problemlos erwerbbar. Sind sie auch gut? Die Antworten hier:

  • Chasselas Neuchâtel AOC 2019: Dezente leicht florale Nase, minimer Pfirsich-Touch, wenig Typizität, knackig, schlank, easy, fast etwas wässrig, rustikaler Kern, aber zarte Statur, mittleres Finale mit etwas Schwarztee. Score: 16/20 (16 Franken. studer-vinothek.ch)
  • Valentin Oeil-de-Perdrix Neuchâtel AOC 2019 (Foto): Wunderschöne florale Nase nach Veilchen und roten Beeren, ausladend, anmächelig, Schmelz, rechte Säure, ausbalanciert, Mundfülle, ätherisch, Minze, keinesfalls banal, harmonisch, vegetabiles, recht langes und frisches Finish. Score: 16,75/20 (17.50. studer-vinothek.ch)

Jacques Tatasciore ist da Enfant Terrible der Schweizer Pinot-Noir-Szene. Der Neuenburger verschliesst sich komplett der Öffentlichkeit und den Medien. Seine Weine sind hoch gelobt, aber kaum erhältlich. Anders ist das beim neuen Projekt von Tatasciore. Er hat die Domaine Ruedin in Cressier NE Anfang 2019 gekauft, wo er einen Oeil-de-Perdrix (muss aus Pinot Noir gemacht sein) und einen Chasselas keltert. Die sind tatsächlich problemlos erwerbbar. Sind sie auch gut? Die Antworten hier:

  • Chasselas Neuchâtel AOC 2019: Dezente leicht florale Nase, minimer Pfirsich-Touch, wenig Typizität, knackig, schlank, easy, fast etwas wässrig, rustikaler Kern, aber zarte Statur, mittleres Finale mit etwas Schwarztee. Score: 16/20 (16 Franken. studer-vinothek.ch)
  • Valentin Oeil-de-Perdrix Neuchâtel AOC 2019 (Foto): Wunderschöne florale Nase nach Veilchen und roten Beeren, ausladend, anmächelig, Schmelz, rechte Säure, ausbalanciert, Mundfülle, ätherisch, Minze, keinesfalls banal, harmonisch, vegetabiles, recht langes und frisches Finish. Score: 16,75/20 (17.50. studer-vinothek.ch)
Auch die Winzer des Jahres 2017 können Rosé

Die Gebrüder Dutruy im waadtländischen Founex haben 2017 den begehrten Titel Weingut des Jahres gewonnen, Dies nur zwei Jahre nach der Rückkehr von Christian und Julien in die Schweiz und der Übernahme des elterlichen Betriebs. Die beiden Jungs produzieren eine ganz starke Palette! Hier drei Beispiele, angeführt vom… Rosé.

  • Rosé de Pinot Noir La Côte AOC 2019 (Foto, Biowein): Wunderbare Fliedernase, rote Beeren wie Himbeeren, leicht mineralisch, Schmelz, knackige Säure, samten, recht tiefgründig, clean, trinkig, mittleres Finale. Score: 16,5/20 (15.90 Franken. manor.ch)
  • Les Romaines L’Assemblage Blanc 2018 (Chardonnay, Sauvignon Blanc, Aligoté): Tolle florale Nase, ein Strauss voller Rosen und weissem Flieder, Süssholz, Apfel, Zitrus, Pfirsich – wunderbar! Schmelz, dezente Säure, hochgradig trinkig, tolle Länge. Super! Score: 17,25/20 (21.90 Franken. manor.ch)
  • Les Romaines L’Assemblage 2017 (Gamaret, Garanoir, Gamay, Pinot Noir): Rotbeerig, Griottes, würzig-kräuterig, Lebkuchen, Schmelz, Zwetschgen, Teer, Holznoten, Vanille, Fülle, Eleganz, sehr dicht, feinmaschig gewoben, Eukalyptus, rechte Länge. Score: 17/20 (22.90 Franken. manor.ch)

Die Gebrüder Dutruy im waadtländischen Founex haben 2017 den begehrten Titel Weingut des Jahres gewonnen, Dies nur zwei Jahre nach der Rückkehr von Christian und Julien in die Schweiz und der Übernahme des elterlichen Betriebs. Die beiden Jungs produzieren eine ganz starke Palette! Hier drei Beispiele, angeführt vom… Rosé.

  • Rosé de Pinot Noir La Côte AOC 2019 (Foto, Biowein): Wunderbare Fliedernase, rote Beeren wie Himbeeren, leicht mineralisch, Schmelz, knackige Säure, samten, recht tiefgründig, clean, trinkig, mittleres Finale. Score: 16,5/20 (15.90 Franken. manor.ch)
  • Les Romaines L’Assemblage Blanc 2018 (Chardonnay, Sauvignon Blanc, Aligoté): Tolle florale Nase, ein Strauss voller Rosen und weissem Flieder, Süssholz, Apfel, Zitrus, Pfirsich – wunderbar! Schmelz, dezente Säure, hochgradig trinkig, tolle Länge. Super! Score: 17,25/20 (21.90 Franken. manor.ch)
  • Les Romaines L’Assemblage 2017 (Gamaret, Garanoir, Gamay, Pinot Noir): Rotbeerig, Griottes, würzig-kräuterig, Lebkuchen, Schmelz, Zwetschgen, Teer, Holznoten, Vanille, Fülle, Eleganz, sehr dicht, feinmaschig gewoben, Eukalyptus, rechte Länge. Score: 17/20 (22.90 Franken. manor.ch)
Der Star aus Italien: Sof

Angesprochen habe ich ihn schon, den Sof, den Marchese Lodovico Antinori, Gründer des Weinguts Tenuta di Biserno in Bibbona, das unmittelbar neben der AOC Bolgheri steht, seiner Tochter Sophia gewidmet hat. Die Trauben (Syrah und Cabernet Franc) werden in den frühen Morgenstunden handgelesen. Für kurze Zeit bleiben bleibt der Saft auf den gequetschten und entrappten Beeren. Nach der Pressung wird der Most im Stahltank vergoren und reift sechs Monate, ebenfalls in Stahl, bevor er in die Flaschen gefüllt wird. Offiziell ist der Sof ein Produkt der Tenuta Campo di Sasso, die ein eigenständiger Teil von Biserno ist.

  • Sof Bibbona IGT Toscana 2019: Florale Nase, viel Rosen, Him- und Erdbeeren, mineralische Noten, knackige, aber dezente Säure, Schmelz, Tiefe, Johannisbeeren, Körper, leichte Tannine, ein «wichtiger» Rosé mit tollem Finish. Score: 17,25/20 (28 Franken. bindella.ch)

Angesprochen habe ich ihn schon, den Sof, den Marchese Lodovico Antinori, Gründer des Weinguts Tenuta di Biserno in Bibbona, das unmittelbar neben der AOC Bolgheri steht, seiner Tochter Sophia gewidmet hat. Die Trauben (Syrah und Cabernet Franc) werden in den frühen Morgenstunden handgelesen. Für kurze Zeit bleiben bleibt der Saft auf den gequetschten und entrappten Beeren. Nach der Pressung wird der Most im Stahltank vergoren und reift sechs Monate, ebenfalls in Stahl, bevor er in die Flaschen gefüllt wird. Offiziell ist der Sof ein Produkt der Tenuta Campo di Sasso, die ein eigenständiger Teil von Biserno ist.

  • Sof Bibbona IGT Toscana 2019: Florale Nase, viel Rosen, Him- und Erdbeeren, mineralische Noten, knackige, aber dezente Säure, Schmelz, Tiefe, Johannisbeeren, Körper, leichte Tannine, ein «wichtiger» Rosé mit tollem Finish. Score: 17,25/20 (28 Franken. bindella.ch)
Argentiera: Dramatische Fortschritte

Bleiben wir in der Region Bolgheri, diesmal aber befinden wir uns in der DOC. Das am nächsten am Meer gelegene Gut ist Argentiera, wo auch die höchsten Weinberge der DOC mit 220 M. ü. M. stehen. Es gehört nach der Gründung 1999 durch die Modezaren und späteren Immobilienhaie Corrado und Marcello Fratini schnell einmal zu den Topshots der Region Bolgheri. Auch, weil Piero Antinori zu Beginn mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch die Qualität sank vor ein paar Jahren dramatisch. Bis der österreichische Gross-Industrielle Stanislaus Turnauer das Gut mit den idealen Voraussetzungen für Topweine – 60 Hektar Bolgheri DOC, alles von Macchia und Wald umgeben – übernimmt. Zuerst als Teilaktionär, seit 2019 als Allein-Eigentümer. Er schart eine Crew um sich, bei der eigentlich nichts schiefgehen kann. CEO ist Federico Zileri dal Verme, bis vor kurzem Präsident des Konsortiums der Bolgheri-Weine und auch Boss des Topguts Castello di Bolgheri. COO ist Leonardo Raspini, der bis vor ein paar Jahren die Geschicke von Ornellaia leitete. Der Önologe Nicolò Carrara wird unterstützt vom französischen Starberater Stéphane Derenoncourt, der in vielen grossen Bordeaux-Schlössern tätig ist. Es erstaunt also nicht wirklich, dass die Qualität der Weine in den letzten paar Jahren unglaubliche Sprünge gemacht hat. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle. Im Moment einfach der Rosé als Beispiel für diese Qualitäts-Hausse:

  • Poggio ai Ginepri Rosato DOC Bolgheri Tenuta Argentiera 2019: Wunderbare Flieder- und Rotbeerennoten, vor allem Himbeeren. Minime Mineralität, Schmelz, dezente Säure, ausbalanciert, knackig, trinkig, frisch, ausgewogen, gute Länge. So muss ein Rosato sein! 1A. Score: 17/20 (14.50 Franken. wein-selection-arg.com)
ALAIN KUNZ

Bleiben wir in der Region Bolgheri, diesmal aber befinden wir uns in der DOC. Das am nächsten am Meer gelegene Gut ist Argentiera, wo auch die höchsten Weinberge der DOC mit 220 M. ü. M. stehen. Es gehört nach der Gründung 1999 durch die Modezaren und späteren Immobilienhaie Corrado und Marcello Fratini schnell einmal zu den Topshots der Region Bolgheri. Auch, weil Piero Antinori zu Beginn mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch die Qualität sank vor ein paar Jahren dramatisch. Bis der österreichische Gross-Industrielle Stanislaus Turnauer das Gut mit den idealen Voraussetzungen für Topweine – 60 Hektar Bolgheri DOC, alles von Macchia und Wald umgeben – übernimmt. Zuerst als Teilaktionär, seit 2019 als Allein-Eigentümer. Er schart eine Crew um sich, bei der eigentlich nichts schiefgehen kann. CEO ist Federico Zileri dal Verme, bis vor kurzem Präsident des Konsortiums der Bolgheri-Weine und auch Boss des Topguts Castello di Bolgheri. COO ist Leonardo Raspini, der bis vor ein paar Jahren die Geschicke von Ornellaia leitete. Der Önologe Nicolò Carrara wird unterstützt vom französischen Starberater Stéphane Derenoncourt, der in vielen grossen Bordeaux-Schlössern tätig ist. Es erstaunt also nicht wirklich, dass die Qualität der Weine in den letzten paar Jahren unglaubliche Sprünge gemacht hat. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle. Im Moment einfach der Rosé als Beispiel für diese Qualitäts-Hausse:

  • Poggio ai Ginepri Rosato DOC Bolgheri Tenuta Argentiera 2019: Wunderbare Flieder- und Rotbeerennoten, vor allem Himbeeren. Minime Mineralität, Schmelz, dezente Säure, ausbalanciert, knackig, trinkig, frisch, ausgewogen, gute Länge. So muss ein Rosato sein! 1A. Score: 17/20 (14.50 Franken. wein-selection-arg.com)
Champagne and Friends: Zwei Top-Rosé-Schäumer

Es ist immer eine Crux auf einen Anlass hinzuweisen, den es für Sie nicht gibt… Genauer: Er findet statt, Corona-kastriert zwar, aber er steigt. Nur: Er ist ausgebucht. Warteliste: 80 Personen. Die Rede ist von der vierten Edition von Champagne and Friends, der wohl grössten Werkschau zeitgenössischen Champagner-Schaffens in der Deutschschweiz. Die Show steigt am Sonntag, 27. September im George Bar & Grill hoch über dem Casino Zürich. Nur eben: Sie ist ausverkauft. Covid-bedingt zwei Flights à 100 Champagnerliebhaber. «Aber ich hätte 300 Eintritte gebraucht, um rauszukommen», sagt Organisator Dan Roznov (Foto), in der Szene nur als Champagne Spy bekannt. Das Line-up ist hochwertig. Gezeigt werden beispielsweise die Weine, die in den James-Bond-Filmen (der fantastische R.D. von Bollinger, 19 Punkte für den 2004er!) oder an den Oscar-Galas (Rare) getrunken werden, oder auch jene des von US-Rapper Jay-Z erworbenen Weinguts Armand de Brignac mit dem majestätischen Brut Gold. Der beste Wein beim Press Pre-Tasting war indes der Blanc des Millénaires 2006 von Charles Heidsieck mit einem Score von 19,25 Punkten (185 Franken. selection-wimder.ch). Die Rede soll hier aber nicht von diesen Weinen sein, das Thema ist ja Rosé. Und die Schaumwein-Welt war immer eine, in welcher Rosés ein den weissen Schäumern ebenbürtiges Dasein fristen durfte. Im Gegensatz zu den Stillweinen. Weshalb ich hier zwei perlende Rosés vorstelle, die es in sich haben. Zum einen der Rosé de Meunier Extra-brut von Laherte Frères, einem kleinen Weingut in den Côteaux Sud d’Epernay: Tolle hefige Nase, rote Beeren, Brotnoten, feine Perlage, viel Frucht, Zitrus, crèmig, dezente Säure, knackig, frisch, schöne Länge. Score: 18/20 (48 Franken. the-champagne.ch). Ein Schnäppchen also, in jeder Hinsicht. Das kann man von der Rosé-Version 2007 des legendären Comtes de Champagne von Taittinger nicht behaupten. Aber der Wein ist Weltklasse! Ausladende, sehr fruchtige Nase, Erdbeeren, Power, Säure, reife Tannine, hoch komplex, wunderbare Länge. Ein tolles Ding! Score: 18,5/20 (178 Franken. globalwine.ch).

Es ist immer eine Crux auf einen Anlass hinzuweisen, den es für Sie nicht gibt… Genauer: Er findet statt, Corona-kastriert zwar, aber er steigt. Nur: Er ist ausgebucht. Warteliste: 80 Personen. Die Rede ist von der vierten Edition von Champagne and Friends, der wohl grössten Werkschau zeitgenössischen Champagner-Schaffens in der Deutschschweiz. Die Show steigt am Sonntag, 27. September im George Bar & Grill hoch über dem Casino Zürich. Nur eben: Sie ist ausverkauft. Covid-bedingt zwei Flights à 100 Champagnerliebhaber. «Aber ich hätte 300 Eintritte gebraucht, um rauszukommen», sagt Organisator Dan Roznov (Foto), in der Szene nur als Champagne Spy bekannt. Das Line-up ist hochwertig. Gezeigt werden beispielsweise die Weine, die in den James-Bond-Filmen (der fantastische R.D. von Bollinger, 19 Punkte für den 2004er!) oder an den Oscar-Galas (Rare) getrunken werden, oder auch jene des von US-Rapper Jay-Z erworbenen Weinguts Armand de Brignac mit dem majestätischen Brut Gold. Der beste Wein beim Press Pre-Tasting war indes der Blanc des Millénaires 2006 von Charles Heidsieck mit einem Score von 19,25 Punkten (185 Franken. selection-wimder.ch). Die Rede soll hier aber nicht von diesen Weinen sein, das Thema ist ja Rosé. Und die Schaumwein-Welt war immer eine, in welcher Rosés ein den weissen Schäumern ebenbürtiges Dasein fristen durfte. Im Gegensatz zu den Stillweinen. Weshalb ich hier zwei perlende Rosés vorstelle, die es in sich haben. Zum einen der Rosé de Meunier Extra-brut von Laherte Frères, einem kleinen Weingut in den Côteaux Sud d’Epernay: Tolle hefige Nase, rote Beeren, Brotnoten, feine Perlage, viel Frucht, Zitrus, crèmig, dezente Säure, knackig, frisch, schöne Länge. Score: 18/20 (48 Franken. the-champagne.ch). Ein Schnäppchen also, in jeder Hinsicht. Das kann man von der Rosé-Version 2007 des legendären Comtes de Champagne von Taittinger nicht behaupten. Aber der Wein ist Weltklasse! Ausladende, sehr fruchtige Nase, Erdbeeren, Power, Säure, reife Tannine, hoch komplex, wunderbare Länge. Ein tolles Ding! Score: 18,5/20 (178 Franken. globalwine.ch).

Wo gibts was zu degustieren?
  • Montag, 28. September: Aufbruch in Setúbal. Das nur 50 km von Lissabon entfernte Setúbal mit seinen 10'000 Hektaren Anbaufläche gehört heute zum Topsegment des portugiesischen Weinschaffens. Jahrelang kannte man von dort nur den Muskat-Süsswein Moscatel de Setúbal. Mittlerweile kommen auch erstklassige trockene Weine aus der zunehmend dynamisch agierenden Region. Die freie Blindverkostung findet in vier Leserpanels à maximal 40 Personen statt, jeweils 90 Minuten um 13.30 Uhr, 15 Uhr, 16.30 Uhr und 18 Uhr. Die Teilnahme ist gratis, aber verbindlich. Anmeldung unter vinum.eu. Anmeldeschluss: 24. September. Restaurant Metropol, Fraumünsterstrasse 12, Zürich.
  • Montag, 28. September: Aufbruch in Setúbal. Das nur 50 km von Lissabon entfernte Setúbal mit seinen 10'000 Hektaren Anbaufläche gehört heute zum Topsegment des portugiesischen Weinschaffens. Jahrelang kannte man von dort nur den Muskat-Süsswein Moscatel de Setúbal. Mittlerweile kommen auch erstklassige trockene Weine aus der zunehmend dynamisch agierenden Region. Die freie Blindverkostung findet in vier Leserpanels à maximal 40 Personen statt, jeweils 90 Minuten um 13.30 Uhr, 15 Uhr, 16.30 Uhr und 18 Uhr. Die Teilnahme ist gratis, aber verbindlich. Anmeldung unter vinum.eu. Anmeldeschluss: 24. September. Restaurant Metropol, Fraumünsterstrasse 12, Zürich.
Taste the Best from South Africa

Keine andere Degustation südafrikanischer Weine zeigt das Top-End der Gewächse derart eindrücklich auf wie das Taste the Best von Kapweine. Der grösste Importeur von südafrikanischen Weinen öffnet an dieser Degustation die besten und rarsten Flaschen seines imposanten Portfolios, einige davon sind gereift. So gibts die Flaggschiffe der Topshots Sadie Family, David & Nadia (Foto: David Sadie), Ernie Els, Mullineux, Vergelegen, De Trafford, Porseleinberg, Klein Constantia, Vilafonté, Tokara, Kanonkop, Waterford, Boekenhoutskloof, Thelema etc. Der Eintritt zu den 60 Topweinen im Eventroom beträgt 30 Franken. Zusätzlich sind 30 Weine im Showroom frei degustierbar. Auf alle Weine gibts 20 Prozent Rabatt! Dazu: Grill. Donnerstag, 24. September Preview 17 bis 20 Uhr, Freitag, 25. September 16 bis 20 Uhr, Samstag, 26. September 10 bis 18 Uhr. Kapweine, Rütibüelstrasse 17, Wädenswil. Kapweine.ch.

Keine andere Degustation südafrikanischer Weine zeigt das Top-End der Gewächse derart eindrücklich auf wie das Taste the Best von Kapweine. Der grösste Importeur von südafrikanischen Weinen öffnet an dieser Degustation die besten und rarsten Flaschen seines imposanten Portfolios, einige davon sind gereift. So gibts die Flaggschiffe der Topshots Sadie Family, David & Nadia (Foto: David Sadie), Ernie Els, Mullineux, Vergelegen, De Trafford, Porseleinberg, Klein Constantia, Vilafonté, Tokara, Kanonkop, Waterford, Boekenhoutskloof, Thelema etc. Der Eintritt zu den 60 Topweinen im Eventroom beträgt 30 Franken. Zusätzlich sind 30 Weine im Showroom frei degustierbar. Auf alle Weine gibts 20 Prozent Rabatt! Dazu: Grill. Donnerstag, 24. September Preview 17 bis 20 Uhr, Freitag, 25. September 16 bis 20 Uhr, Samstag, 26. September 10 bis 18 Uhr. Kapweine, Rütibüelstrasse 17, Wädenswil. Kapweine.ch.

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