Er ist keine Schönheit, aber eigentlich verschmäht man diesen Kohlkopf eher, weil einem das Rüsten lästig scheint. Wie kriegt man die harte Haut ab? Manche Köche behaupten, Kohlrabi sei auch mit Schale geniessbar. Aber da muss man schon ziemlich öko und unempfindlich gegen Hartschaliges sein.
Kohlrabi wird meist per Kopf verkauft, am besten wählt man kleinere Exemplare aus. Die sind aromatischer, weniger holzig und die Haut geht leichter ab. Relativ praktisch geht das mit einem Gemüseschäler. Wie beim Apfel oder der Kartoffel wird die Schale spiralig abgezogen. Beim gekochten Kohlrabi lässt sie sich mit der blossen Hand abschälen, meistens jedenfalls. Manchmal heisst es: Nochmal mit dem Messer nacharbeiten.
Zubereitung
Übers Zerteilen gibt es im Internet zahlreiche Videos. An sich keine grosse Sache, einfach oben und unten eine grosse Scheibe abschneiden und den Kopf in Stifte, Würfel oder Scheiben schneiden.Weil Kohlrabi für eine Kohlart recht zart schmeckt, ist er zu schade für die dicken Mehlsaucen, in denen er früher ertränkt wurde. Roh und in Scheiben geschnitten ist er besonders delikat. Vegetarier bereiten ihn auch paniert wie ein Schnitzel zu. Fleischliebhaber füllen ihn mit Hackfleisch, so wie sonst Tomaten oder Peperoni.
Alles leicht Scharfe, Meerrettich-artige harmoniert gut mit Kohlrabi, wie beispielsweise Wasabi, aber auch Radieschen passen perfekt. Ein mögliches Rezept wären «Kohlrabischeiben mit Vinaigrette», Schinkenwürfeli, hart gekochten Eiern und Radiesli. Grundzutat sind leicht gesalzene, im Dampf knapp weich gekochte Scheiben. Dazu passen Brot oder Gschwellti (Rezept auf swissmilk.ch). Für eine asiatische Variante lässt sich Kohlrabi gut mit Kokos kombinieren. Für die «Kohlrabisuppe mit Kokosmilch» lässt man Kohlrabi und Kartoffeln unter Rühren etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze andünsten. Mit Curry bestäuben, mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen und mit Kokosmilch und Bouillon ablöschen und aufkochen. Zugedeckt ca. 25 Minuten garen und pürieren. Mit Peperonistreifen dekorieren und Pouletspiesse dazu servieren (Rezept auf lecker.de).
Chinesisch kommt der Kohlrabi als Salat mit Sojasauce, Sesamöl, Szechuanpfeffer und Chili-Schote daher. Dazu lässt man ihn mit allen asiatischen Zutaten etwa 20 Minuten ziehen (Rezept: Wok Blog). Da es en vogue ist, Gemüse mit Stumpf und Stiel zu verwerten, müssen die Kohlrabiblätter nicht weggeworfen werden. 20 Minuten lang in Öl und mit Zwiebeln gebraten, ergeben sie eine Art Spinat. Kleingeschnitten eignen sie sich als Salatzutat.
Haltbarkeit
Frischer Kohlrabi mit knackigen Blättern und praller grüner Knolle schmeckt am besten, nach einer gewissen Zeit wird er holzig. Bei Zimmertemperatur ist er nur sehr kurze Zeit haltbar. Grosse Kälte verträgt er auch nicht. Aber im Gemüsefach hält er gut 14 Tage, am besten in ein feuchtes Tuch eingewickelt.