Wenn die Frühlingsgefühle wach werden, holen wir uns ein süsses Häschen ins Nest. Dabei treiben es die Schweizer nicht gern zu bunt. Zwar gibt es mittlerweile rosa Schokohasen und solche mit Chili-Aroma – der meistverkaufte ist und bleibt aber aus Milchschoggi. Welcher der beste ist, hat BLICK bei einer Experten-Degustation ermittelt.
Als gelernte Köchin mit einem Riecher für Schokolade bin ich, Rachel Hämmerle (23), selbstverständlich Teil der Jury. Mit im Nest sind Fernsehköchin Meta Hiltebrand (36) und der Bülacher Chocolatier Mischa Klaus (49). Gemeinsam schlagen wir drei den Hasen die Köpfe ein und lassen es knacken.
Das Ohr isst mit
Schokoladenhasen degustieren heisst: noch einmal jung sein – aber nicht, sich den Bauch vollschlagen.
Ja, Liebe geht durch den Magen – doch bei einer Degustation sind noch andere Rezeptoren gefragt. «Schokolade bewertet man mit allen Sinnen», sagt der gelernte Confiseur Bruno Faist, der Schweizer Schokoladenhersteller mit seiner grossen Erfahrung berät: Eine Degustation beginne bei der Akustik und ende beim Geschmack.
Je lauter die Schokolade bricht, desto höher der Kakaogehalt – und umso intensiver die Gaumenfreude. Die Augen sehen, ob das Hasenfell glänzt; am besten, es wirkt wie Seide. Nase und Mund bewerten das Aroma; ideal ist es, wenn schöne Erinnerungen hochsteigen. Dann sei ein Schokoladenhase ein echter Genuss, schwärmt Faist.
Kindheitserinnerungen steigen hoch
Nach diesen Kriterien – und mit zurückhaltenden Bissen – degustiert die SonntagsBlick-Jury die Hasen.
Tatsächlich: Kindheitserinnerungen steigen hoch. Für mich sind sie der Gradmesser der Qualität: Bewusst oder unbewusst, ich vergleiche mit vertrauten Schoggihasen. Und so kommt es, dass der bekannte Hase aus meiner Kindheit auch heute mein Liebling ist. Mischa Klaus hat dafür eine sinnbildliche Erklärung: «Der Sonntagszopf der Mutter ist auch trocken der beste.»
Vom Zopf können wir lernen, dass Altvertrautes oft am besten schmeckt. Und der Hase im Nest bedeutet einfach Nestwärme.