Die Festtage stehen vor der Tür und damit die Frage: Welchen Wein soll ich kaufen? Als Geschenk. Für die Festtafel. Für mich. Und wo? In der kleinen Schweiz kann man sich direkt beim Winzer eindecken. Das ist die sympathischste und nachhaltigste Einkaufsvariante. Man kann zum Grossverteiler, Discounter, Weinverscherbler gehen oder online posten. Oder man geht zum Spezialisten. Das ist die zweitsympathischste Variante.
Wo finde ich was? Hier setzen wir mit einer (subjektiven) Liste an, die erstmals publiziert wird. Wir präsentieren die 20 spannendsten Weinhandlungen der Deutschschweiz. Sorgfältig ausgesucht nach Portfolio und Standort. Wichtig: Die Reihenfolge ist zufällig. Dies ist KEINE Rangliste.
Und als Spezialservice: Jede Weinhandlung stellt ihren emblematischsten Wein vor, der gewissermassen für ihr Haus steht. Wir haben die Weine verkostet und sagen Ihnen, was sie wert sind. Noch ein Wort zu den Schweizer Weinen: Mit Ausnahme von Gerstl ist keine Weinhandlung als Schweiz-Spezialist gekennzeichnet. Weil eben viele Weingüter nicht auf Zwischenhandel setzen, sondern den Grossteil des Verkaufs ab Gut leisten.
Das Haus von Gründer Max Gerstl steht für die Schweiz, Bordeaux und Deutschland. Einen physischen Shop gibt erst seit einem Jahr. «Wir kennen alle ‘unsere’ Winzer persönlich, besuchen sie jährlich und betreiben einen einmalig grossen Aufwand, um ihre Weine detailliert zu beschreiben», sagt Geschäftsführer Roger Maurer.
Der Wein: Weinbau von Tscharner Churer Blauburgunder Gian-Battista 2017, Graubünden: Der Sieger des grossen Pinot-Noir-Tastings im SonntagsBlick 2019 ist ein Weinmonument – sortentypisch, druckvoll, Power und doch feingliedrig, enormer Abgang. Score: 18,5/20 (64 Franken, gerstl.ch)
Das Haus von Gründer Max Gerstl steht für die Schweiz, Bordeaux und Deutschland. Einen physischen Shop gibt erst seit einem Jahr. «Wir kennen alle ‘unsere’ Winzer persönlich, besuchen sie jährlich und betreiben einen einmalig grossen Aufwand, um ihre Weine detailliert zu beschreiben», sagt Geschäftsführer Roger Maurer.
Der Wein: Weinbau von Tscharner Churer Blauburgunder Gian-Battista 2017, Graubünden: Der Sieger des grossen Pinot-Noir-Tastings im SonntagsBlick 2019 ist ein Weinmonument – sortentypisch, druckvoll, Power und doch feingliedrig, enormer Abgang. Score: 18,5/20 (64 Franken, gerstl.ch)
Namen es Omen für Italien-Freaks: Der Leitsatz der Bindellas ist «La vita è bella». Wie wahr! Der grösste Italien-Spezialist importiert viele Top-Labels: Antinori, Ornellaia, Sassicaia etc. Und die Bindealls haben mit Vallocaia ein eigenes Weingut. Rudi Bindella: «Wir glauben, dass uns erst der eigene Rebbau das ganzheitliche Verständnis für den Wein auftut.»
Der Wein: Vallocaia Vino Nobile di Montepulciano Riserva 2015: Nur die besten Trauben kommen in den Nummer-eins-Wein von Vallocaia. Er ist mineralisch-erdig, rote Kirschen, recht harte Tannine, ätherisch-tief, floral, schlank, lang. Score: 17,25/20 (39.50 Franken, bindella.ch)
Namen es Omen für Italien-Freaks: Der Leitsatz der Bindellas ist «La vita è bella». Wie wahr! Der grösste Italien-Spezialist importiert viele Top-Labels: Antinori, Ornellaia, Sassicaia etc. Und die Bindealls haben mit Vallocaia ein eigenes Weingut. Rudi Bindella: «Wir glauben, dass uns erst der eigene Rebbau das ganzheitliche Verständnis für den Wein auftut.»
Der Wein: Vallocaia Vino Nobile di Montepulciano Riserva 2015: Nur die besten Trauben kommen in den Nummer-eins-Wein von Vallocaia. Er ist mineralisch-erdig, rote Kirschen, recht harte Tannine, ätherisch-tief, floral, schlank, lang. Score: 17,25/20 (39.50 Franken, bindella.ch)
Kein Weinhaus steht mehr für Basel als jenes, das nun von Urs Ullrich geführt wird und Filialen in Basel, Bern und Zürich hat. Seit 2018 führen die Ullrichs zudem das Top-Weingut Riehen in Riehen BL. Weinkompetenz pur. «Und wir führen das grösste Spirituosen-Sortiment der Schweiz», so Marketingchef Thomas Boller. Und seit der Übernahme von Gomes Weine ist Ullrich auch Portugal-Spezialist.
Der Wein: Hans Schwarz The Butcher Cuvée 2018, Burgenland: dunkelbeerig, rauchig, viel Charme, Mundfülle, versatiler, süffiger Wein mit schönem Abgang. Score: 17/20 (28 Franken, ullrich.ch)
Kein Weinhaus steht mehr für Basel als jenes, das nun von Urs Ullrich geführt wird und Filialen in Basel, Bern und Zürich hat. Seit 2018 führen die Ullrichs zudem das Top-Weingut Riehen in Riehen BL. Weinkompetenz pur. «Und wir führen das grösste Spirituosen-Sortiment der Schweiz», so Marketingchef Thomas Boller. Und seit der Übernahme von Gomes Weine ist Ullrich auch Portugal-Spezialist.
Der Wein: Hans Schwarz The Butcher Cuvée 2018, Burgenland: dunkelbeerig, rauchig, viel Charme, Mundfülle, versatiler, süffiger Wein mit schönem Abgang. Score: 17/20 (28 Franken, ullrich.ch)
Seit 2016 gehört das Haus der Coop-Tochter Transgourmet. Durch die Einverleibung der Weinhandlungen Riegger und Zanini hat die ursprünglich rein auf Spanien ausgelegte Kernkompetenz eine beachtliche Erweiterung um Frankreich und Italien erfahren. Dennoch bleibt Casa del Vino auch Synonym für Knowhow in Sachen iberische Weine. «Ebenso haben wir Icon-Weine im Programm wie jene von Penfolds aus Australien», sagt CEO Christoph Bürki.
Der Wein: Carmelo Rodero Crianza 2017, Ribera del Duero: ein Hauch Espresso und Chriesi, samten-geschliffen, in der Linie sehr moderner Riberas, schöne Länge. Score: 17,25/20 (32.90 Franken, casadelvino.ch)
Seit 2016 gehört das Haus der Coop-Tochter Transgourmet. Durch die Einverleibung der Weinhandlungen Riegger und Zanini hat die ursprünglich rein auf Spanien ausgelegte Kernkompetenz eine beachtliche Erweiterung um Frankreich und Italien erfahren. Dennoch bleibt Casa del Vino auch Synonym für Knowhow in Sachen iberische Weine. «Ebenso haben wir Icon-Weine im Programm wie jene von Penfolds aus Australien», sagt CEO Christoph Bürki.
Der Wein: Carmelo Rodero Crianza 2017, Ribera del Duero: ein Hauch Espresso und Chriesi, samten-geschliffen, in der Linie sehr moderner Riberas, schöne Länge. Score: 17,25/20 (32.90 Franken, casadelvino.ch)
«Renommierte Marken und Boutique-Brands mit faszinierenden Geschichten aus allen ausgesuchten Regionen der Welt. Ein Premium-Portfolio.» So umschreibt CEO Geri Theiler, der Anfang Jahr von Bindella kam, das Globalwine-Sortiment. Der hauseigene Önologe Alain Bramaz berät zudem Weingüter in der ganzen Welt, so Zambujeiro von Emil Strickler in Portugal.
Der Wein: Quinta do Zambujeiro, Zambujeiro 2016, Alentejo: leicht laktisch, Röstaromen, tief, Schmelz, Kraft, perfekte Struktur, harmonisch, alles da, auch die Säure, die Eleganz, sensationelles Finish. Wow! Score: 19/20 (99 Franken, globalwine.ch)
«Renommierte Marken und Boutique-Brands mit faszinierenden Geschichten aus allen ausgesuchten Regionen der Welt. Ein Premium-Portfolio.» So umschreibt CEO Geri Theiler, der Anfang Jahr von Bindella kam, das Globalwine-Sortiment. Der hauseigene Önologe Alain Bramaz berät zudem Weingüter in der ganzen Welt, so Zambujeiro von Emil Strickler in Portugal.
Der Wein: Quinta do Zambujeiro, Zambujeiro 2016, Alentejo: leicht laktisch, Röstaromen, tief, Schmelz, Kraft, perfekte Struktur, harmonisch, alles da, auch die Säure, die Eleganz, sensationelles Finish. Wow! Score: 19/20 (99 Franken, globalwine.ch)
Die Geschichte von Kaspar Weibel ist mit einem einzigen Namen erzählt: Angelo Gaja: Als 23-Jähriger karrt der Berner 1976 seinen Autobianchi voll mit Gaja-Weinen, die er dann in der Schweiz verkauft. Seither hat Ikone Gaja keinen anderen Importeur. Und Sohn Adrian, dessen Import-Credo ist, «weniger ist mehr», hat expandiert, mit einer Filiale im mondänen Kanton Zug.
Der Wein: Gaja Barbaresco, 2016.: Ausladende florale Nase, Kräuter, rote Kirschen, enorme Eleganz, Schmelz, geröstete Mandeln, leichtfüssig, Thymian, tolles Finale. Score: 18,5/20 (189 Franken, weibwelweine.ch)
Die Geschichte von Kaspar Weibel ist mit einem einzigen Namen erzählt: Angelo Gaja: Als 23-Jähriger karrt der Berner 1976 seinen Autobianchi voll mit Gaja-Weinen, die er dann in der Schweiz verkauft. Seither hat Ikone Gaja keinen anderen Importeur. Und Sohn Adrian, dessen Import-Credo ist, «weniger ist mehr», hat expandiert, mit einer Filiale im mondänen Kanton Zug.
Der Wein: Gaja Barbaresco, 2016.: Ausladende florale Nase, Kräuter, rote Kirschen, enorme Eleganz, Schmelz, geröstete Mandeln, leichtfüssig, Thymian, tolles Finale. Score: 18,5/20 (189 Franken, weibwelweine.ch)
186 Jahre alt ist Landolt und damit die älteste Weinhandlung der Stadt Zürich. «Und kein bisschen verstaubt», sagt Besitzer Marc Landolt. Landolt ist der grösste Produzent auf Stadtzürcher Boden, weshalb das Hauptaugenmerk auf den eigenen Weinen liegt. Aber nicht nur! Landolt importiert spannende Weine von Winzerfreunden aus der ganzen Welt. Sein Motto: «Mit unsympathischen Menschen arbeiten wir nicht zusammen.»
Der Wein: 1834 Barrique Weingut Landolt 2018: Die Assemblage aus Merlot und Zweigelt ist komplex, Würze, viel Espressonoten, Fruchtsüsse, Parfüm, zältlig, lang. Score: 17,5/20 (24 Franken, landolt-weine.ch)
186 Jahre alt ist Landolt und damit die älteste Weinhandlung der Stadt Zürich. «Und kein bisschen verstaubt», sagt Besitzer Marc Landolt. Landolt ist der grösste Produzent auf Stadtzürcher Boden, weshalb das Hauptaugenmerk auf den eigenen Weinen liegt. Aber nicht nur! Landolt importiert spannende Weine von Winzerfreunden aus der ganzen Welt. Sein Motto: «Mit unsympathischen Menschen arbeiten wir nicht zusammen.»
Der Wein: 1834 Barrique Weingut Landolt 2018: Die Assemblage aus Merlot und Zweigelt ist komplex, Würze, viel Espressonoten, Fruchtsüsse, Parfüm, zältlig, lang. Score: 17,5/20 (24 Franken, landolt-weine.ch)
Die Deutschschweizer trinken mit Abstand am meisten Wein aus Italien. Bei Caratello wird man als Stiefelfreak sehr glücklich. «Eine rigorose Konzentration der Kräfte erlaubt es uns, aus der Vielfalt der Möglichkeiten Italiens ein einzigartiges Sortiment pflegen zu können», sagt Inhaber Ueli Schiess. Man findet bei ihm: Conterno, Giacosa, Montevertine, Le Macchiole etc.
Der Wein: Gini Tenuta Scajari Le Mattoline 2013, Valpolicella Superiore: rauchig-mineralisch, floral, gut eingebundene Tannine, sauber, kräuterig, hat Ecken und Kanten, endet in langem Finale. Score: 17,5/20 (42.50 Franken, caratello.ch)
Die Deutschschweizer trinken mit Abstand am meisten Wein aus Italien. Bei Caratello wird man als Stiefelfreak sehr glücklich. «Eine rigorose Konzentration der Kräfte erlaubt es uns, aus der Vielfalt der Möglichkeiten Italiens ein einzigartiges Sortiment pflegen zu können», sagt Inhaber Ueli Schiess. Man findet bei ihm: Conterno, Giacosa, Montevertine, Le Macchiole etc.
Der Wein: Gini Tenuta Scajari Le Mattoline 2013, Valpolicella Superiore: rauchig-mineralisch, floral, gut eingebundene Tannine, sauber, kräuterig, hat Ecken und Kanten, endet in langem Finale. Score: 17,5/20 (42.50 Franken, caratello.ch)
Ein Name definiert Martel, deren Anfänge aufs Jahr 1876 zurückgehen, a priori: Romanée-Conti! Jan Martel importiert die Weine des wohl berühmtesten Weinguts der Welt seit 1992. Jans Vater Erich war als erster Europa-Importeur kalifornischer Weine ein Pionier. Seit 2016 führen die St. Galler eine Filiale an bescheidener Lage: am Bellevue in Zürich. Martels Credo: «Weine sind keine Ware, sondern Gesamtkunstwerke.»
Der Wein: Domaine Trapet Père et Fils 2017, Marsannay: kirschig, Kräuter, Charme, viel Pinot-Typizität und -Lieblichkeit, Druck, Eleganz, ein Schmeichler vor dem Herrn, sehr lang. Score: 18/20 (39 Franken, martel.ch)
Ein Name definiert Martel, deren Anfänge aufs Jahr 1876 zurückgehen, a priori: Romanée-Conti! Jan Martel importiert die Weine des wohl berühmtesten Weinguts der Welt seit 1992. Jans Vater Erich war als erster Europa-Importeur kalifornischer Weine ein Pionier. Seit 2016 führen die St. Galler eine Filiale an bescheidener Lage: am Bellevue in Zürich. Martels Credo: «Weine sind keine Ware, sondern Gesamtkunstwerke.»
Der Wein: Domaine Trapet Père et Fils 2017, Marsannay: kirschig, Kräuter, Charme, viel Pinot-Typizität und -Lieblichkeit, Druck, Eleganz, ein Schmeichler vor dem Herrn, sehr lang. Score: 18/20 (39 Franken, martel.ch)
Bio über alles! Was früher als Ding für Hippies und Freaks abgestempelt wurde, ist salonfähig geworden. Alle namhaften Winzer gehen in Richtung Bio. Bei Küferweg finden sie die Zertifizierten, darunter viele grosse Namen wie Telmo Rodriguez, Gantenbein, Chappaz, Loimer etc. «Biologisch erzeugte Genussweine aus Europa», sagt Markus Schamberger. Und Kultur hat er auch im Programm: im eigenen Lokal namens Konservi.
Der Wein: Bodegas Piqueras Los Losares Pie Franco 2017, Almansa: Tiefe, Brombeeren, Würze, konzentriert, dennoch frisch, rechte Tannine, Mundfülle, sehr lang. Score: 18/20 (19 Franken, kueferweg.ch)
Bio über alles! Was früher als Ding für Hippies und Freaks abgestempelt wurde, ist salonfähig geworden. Alle namhaften Winzer gehen in Richtung Bio. Bei Küferweg finden sie die Zertifizierten, darunter viele grosse Namen wie Telmo Rodriguez, Gantenbein, Chappaz, Loimer etc. «Biologisch erzeugte Genussweine aus Europa», sagt Markus Schamberger. Und Kultur hat er auch im Programm: im eigenen Lokal namens Konservi.
Der Wein: Bodegas Piqueras Los Losares Pie Franco 2017, Almansa: Tiefe, Brombeeren, Würze, konzentriert, dennoch frisch, rechte Tannine, Mundfülle, sehr lang. Score: 18/20 (19 Franken, kueferweg.ch)
Da ist einer auf der Überholspur! Fussballfan Thomas Steffen ist YB-Sponsor und Goldpartner und gibt mit seiner Weinhandlung Vollgas wie der Schweizer Meister. «Wir sind jung, dynamisch, familiengeführt, unabhängig und das Gegenteil von 08/15», sagt Steffen über sein Baby. Er importiert zum Beispiel die Topweine von Le Pupille oder von Pio Cesare.
Der Wein: Casarojo Macho Man Monastrell del Singular Paraje La Raja 2018, Jumilla: Rotbeerig, würzig, Blackcurrant, Fruchtsüsse, reife Tannine, schlank, präzis, leiser, aber langer Abgang. Score: 17,5/20 (24.90 Franken, terravigna.ch)
Da ist einer auf der Überholspur! Fussballfan Thomas Steffen ist YB-Sponsor und Goldpartner und gibt mit seiner Weinhandlung Vollgas wie der Schweizer Meister. «Wir sind jung, dynamisch, familiengeführt, unabhängig und das Gegenteil von 08/15», sagt Steffen über sein Baby. Er importiert zum Beispiel die Topweine von Le Pupille oder von Pio Cesare.
Der Wein: Casarojo Macho Man Monastrell del Singular Paraje La Raja 2018, Jumilla: Rotbeerig, würzig, Blackcurrant, Fruchtsüsse, reife Tannine, schlank, präzis, leiser, aber langer Abgang. Score: 17,5/20 (24.90 Franken, terravigna.ch)
Schön, wenn man ein finanzielles Rückgrat hat wie die Zweifels mit ihren Chips. Aber das ist nicht der älteste Teil der Unternehmung. Die Zweifels sind seit dem Mittelalter Weinbauern. Neben den eigenen Weinen sind die Stärken Weine aus Italien, Iberien und der neuen Welt. CEO Walter Zweifel: «Dank unserem eigenen Keller begegnen wir den Winzern in aller Welt auf Augenhöhe.»
Der Wein: Weingut Zweifel Centenaire Malbec 2018, AOC Zürich: Krass parfümiert, enormes Holz, deshalb unbedingt dekantieren, Zwetschgen, modern, rauchig, süffig, schönes Finale. Score: 17,25/20 (29 statt 36 Franken, zweifel1898.ch)
Schön, wenn man ein finanzielles Rückgrat hat wie die Zweifels mit ihren Chips. Aber das ist nicht der älteste Teil der Unternehmung. Die Zweifels sind seit dem Mittelalter Weinbauern. Neben den eigenen Weinen sind die Stärken Weine aus Italien, Iberien und der neuen Welt. CEO Walter Zweifel: «Dank unserem eigenen Keller begegnen wir den Winzern in aller Welt auf Augenhöhe.»
Der Wein: Weingut Zweifel Centenaire Malbec 2018, AOC Zürich: Krass parfümiert, enormes Holz, deshalb unbedingt dekantieren, Zwetschgen, modern, rauchig, süffig, schönes Finale. Score: 17,25/20 (29 statt 36 Franken, zweifel1898.ch)
Die kleine Weinhandlung ist die Muss-Adresse für alle Fans von Südtiroler Weinen. Nachdem die Italiener die Schweiz in den 70er-Jahren mit Fusel überschwemmt hatten, half Marco Vogel mit, den ramponierten Ruf peux à peux wieder herzustellen. Zudem keltert die Familie, die seit über hundert Jahren importiert, in Bozen auf dem familieneigenen Premstallerhof einen der besten Vernatsch.
Der Wein: Abtei Klosterkellerei Muri-Gries Lagrein Riserva 2017, Südtirol: Unaufgeregte Nase, Power, tief, Röstaromen, viel Würze, reife Tannine, wirkt jugendlich, toller Abgang. Score: 18,25/20 (35 Franken, weinvogel.ch)
Die kleine Weinhandlung ist die Muss-Adresse für alle Fans von Südtiroler Weinen. Nachdem die Italiener die Schweiz in den 70er-Jahren mit Fusel überschwemmt hatten, half Marco Vogel mit, den ramponierten Ruf peux à peux wieder herzustellen. Zudem keltert die Familie, die seit über hundert Jahren importiert, in Bozen auf dem familieneigenen Premstallerhof einen der besten Vernatsch.
Der Wein: Abtei Klosterkellerei Muri-Gries Lagrein Riserva 2017, Südtirol: Unaufgeregte Nase, Power, tief, Röstaromen, viel Würze, reife Tannine, wirkt jugendlich, toller Abgang. Score: 18,25/20 (35 Franken, weinvogel.ch)
Alles beginnt 1981 mit dem Erwerb des verlassenen Weinguts Brancaia im Chianti durch die Zürcher Familie Widmer. Sie päppeln es auf und verkaufen die Weine alsbald auch in Zürich. So entsteht die Weinhandlung. «Überrascht ein Wein unsere geschulten Gaumen und, ja, sagen wir: Ich will mehr davon, findet er den Weg in unser Sortiment», erklärt Marketing-Chefin Marzia Di Placido.
Der Wein: Brancaia Tre X-mas 2018, Rosso Toscana IGT: Fruchtig, ein Hauch Kaffee, perfektionistisch-kommerziell, dadurch aber polyvalent, süffig, mittellanger Abgang. Score: 16,75/20 (13.90 statt 16.90 Franken, vinothek-brancaia.ch)
Alles beginnt 1981 mit dem Erwerb des verlassenen Weinguts Brancaia im Chianti durch die Zürcher Familie Widmer. Sie päppeln es auf und verkaufen die Weine alsbald auch in Zürich. So entsteht die Weinhandlung. «Überrascht ein Wein unsere geschulten Gaumen und, ja, sagen wir: Ich will mehr davon, findet er den Weg in unser Sortiment», erklärt Marketing-Chefin Marzia Di Placido.
Der Wein: Brancaia Tre X-mas 2018, Rosso Toscana IGT: Fruchtig, ein Hauch Kaffee, perfektionistisch-kommerziell, dadurch aber polyvalent, süffig, mittellanger Abgang. Score: 16,75/20 (13.90 statt 16.90 Franken, vinothek-brancaia.ch)
Noblesse oblige! Passend zum Renommée des Fünf-Sterne-Hotels ist das Angebot der Weinhandlung. Allerdings ist es keinesfalls elitär. Vielmehr verbinde Baur au Lac Vins Tradition, Moderne und Leidenschaft, so Marketingchefin Silke Klein. «Wir haben Weine in allen Preiselagen.» Speziell: Auch viele gereifte Weine.
Der Wein: Champagne Philipponnat Brut Royal Réserve: Der Haus-Champagner sei so klein, sexy, edel, zeitgenössisch. Was er sicher ist: Hefig, floral, riecht nach Himbeeren und Agrumen sowie Brioches, hat Schmelz, Fruchtsüsse, Charme, ist süffig und endet lang. Score: 17,75/20 (56 Franken, bauraulacvins.ch)
Noblesse oblige! Passend zum Renommée des Fünf-Sterne-Hotels ist das Angebot der Weinhandlung. Allerdings ist es keinesfalls elitär. Vielmehr verbinde Baur au Lac Vins Tradition, Moderne und Leidenschaft, so Marketingchefin Silke Klein. «Wir haben Weine in allen Preiselagen.» Speziell: Auch viele gereifte Weine.
Der Wein: Champagne Philipponnat Brut Royal Réserve: Der Haus-Champagner sei so klein, sexy, edel, zeitgenössisch. Was er sicher ist: Hefig, floral, riecht nach Himbeeren und Agrumen sowie Brioches, hat Schmelz, Fruchtsüsse, Charme, ist süffig und endet lang. Score: 17,75/20 (56 Franken, bauraulacvins.ch)
Klar, Mövenpick ist nicht klein. Und dennoch kein Grossist, sondern eine klassische Weinhandlung, die ein dichtes Filialnetz hat, das in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde. Wie auch der Online-Shop. Ohne Corona war eine der Hauptstärken, dass man in jeder Filiale zu jeder Zeit Dutzende Weine degustieren konnte. Irgendwann ist es ja wieder so weit. Viele Weine hat Mövenpick exklusiv.
Der Wein: Montecastro Reserva 2015, Ribera de Duero: komplex, Kaffee, Schokolade, Würze, elegant, trotz der Power feingliedrig, Schmelz, Cassis, Brombeere, langer Abgang. Score: 18/20 (39.80 Franken, moevenpick-wein.com)
Klar, Mövenpick ist nicht klein. Und dennoch kein Grossist, sondern eine klassische Weinhandlung, die ein dichtes Filialnetz hat, das in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde. Wie auch der Online-Shop. Ohne Corona war eine der Hauptstärken, dass man in jeder Filiale zu jeder Zeit Dutzende Weine degustieren konnte. Irgendwann ist es ja wieder so weit. Viele Weine hat Mövenpick exklusiv.
Der Wein: Montecastro Reserva 2015, Ribera de Duero: komplex, Kaffee, Schokolade, Würze, elegant, trotz der Power feingliedrig, Schmelz, Cassis, Brombeere, langer Abgang. Score: 18/20 (39.80 Franken, moevenpick-wein.com)
Südafrika, my love! Bedingungslos hat sich Andy Zimmermann diesem Lebensmotto unterworfen, seit er das Land 1990 erstmals besuchte. 1995 wandert er aus. 1996 beginnt er zu handeln. Mittlerweile ist Kapweine der grösste Anbieter von Südafrika-Weinen und hat im Portfolio alles, vom Zehn-Franken-Chenin-Blanc bis zum 200-Franken-Pinotage von Kanonkop.
Der Wein: Diemersdal Pinotage Reserve Durbanville 2019: Der Wein des Jahres von Kapweine ist rauchig, mit Lagerfeuer-Touch, Feuerstein, leichte Banane, Würze, übermässige Power, mittellanges Finale. Score: 17/20 (19.90 statt 24 Franken, kapweine.ch)
Südafrika, my love! Bedingungslos hat sich Andy Zimmermann diesem Lebensmotto unterworfen, seit er das Land 1990 erstmals besuchte. 1995 wandert er aus. 1996 beginnt er zu handeln. Mittlerweile ist Kapweine der grösste Anbieter von Südafrika-Weinen und hat im Portfolio alles, vom Zehn-Franken-Chenin-Blanc bis zum 200-Franken-Pinotage von Kanonkop.
Der Wein: Diemersdal Pinotage Reserve Durbanville 2019: Der Wein des Jahres von Kapweine ist rauchig, mit Lagerfeuer-Touch, Feuerstein, leichte Banane, Würze, übermässige Power, mittellanges Finale. Score: 17/20 (19.90 statt 24 Franken, kapweine.ch)
Philipp Schwander war der erste Schweizer Master of Wine. Das machte er sich clever zunutze mit einer Weinhandlung, die überproportional gewachsen ist. «Wir bieten wenige Weine an, alle sind von mir persönlich ausgewählt, ein beträchtlicher Teil sind Spezialfüllungen», so Schwander. Die Preise liegen meist zwischen 14 und 20 Franken.
Der Wein: Special Reserve Stephan von Neipperg Bessa Valley Winery Selection Schwander Exklusivabfüllung, Bulgarien 2017: Tief-dunkle Nase, minim laktisch, würzig, wuchtig, leicht überreif, balsamisches Finale. Dekantieren! Score: 17,25/20 (14.90 statt 16.90 Franken, selection-schwander.ch)
Philipp Schwander war der erste Schweizer Master of Wine. Das machte er sich clever zunutze mit einer Weinhandlung, die überproportional gewachsen ist. «Wir bieten wenige Weine an, alle sind von mir persönlich ausgewählt, ein beträchtlicher Teil sind Spezialfüllungen», so Schwander. Die Preise liegen meist zwischen 14 und 20 Franken.
Der Wein: Special Reserve Stephan von Neipperg Bessa Valley Winery Selection Schwander Exklusivabfüllung, Bulgarien 2017: Tief-dunkle Nase, minim laktisch, würzig, wuchtig, leicht überreif, balsamisches Finale. Dekantieren! Score: 17,25/20 (14.90 statt 16.90 Franken, selection-schwander.ch)
Gastronom Markus Lichtenstein eröffnet die Weinhandlung 2013. In 7 Jahren kann er seine Mitarbeiterzahl auf 25 versechsfachen. Er setzt auf ein hippes Kundenvolk und Gastronomie. Im selben Haus betreibt er ein Steakhouse und ist beteiligt am Fleischveredler Luma. Zudem keltert man eigene Weine mit den Namen der Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula.
Der Wein: Clos Martinet Vinyes del Mas d’en Martinet 2017, Priorat: Hoch komplex, unfassbar tief, Espresso, Brombeeren, Würze, Zedernholz, vielschichtig, perfekte Harmonie, ätherisch, sensationelle Länge. Willkommen im Weinhimmel! Score: 19/20 (77 Franken, smithandsmith.ch)
Gastronom Markus Lichtenstein eröffnet die Weinhandlung 2013. In 7 Jahren kann er seine Mitarbeiterzahl auf 25 versechsfachen. Er setzt auf ein hippes Kundenvolk und Gastronomie. Im selben Haus betreibt er ein Steakhouse und ist beteiligt am Fleischveredler Luma. Zudem keltert man eigene Weine mit den Namen der Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula.
Der Wein: Clos Martinet Vinyes del Mas d’en Martinet 2017, Priorat: Hoch komplex, unfassbar tief, Espresso, Brombeeren, Würze, Zedernholz, vielschichtig, perfekte Harmonie, ätherisch, sensationelle Länge. Willkommen im Weinhimmel! Score: 19/20 (77 Franken, smithandsmith.ch)
Carl J. Studer zeichnet eine amour fou zum Rhonetal aus, weil man, so Studer, nirgends in der Weinwelt eine derart vielfältige Auswahl an grossen Weinen zu kleinen Preisen finde wie entlang dieses Flusses. Von der Schweiz bis ins Rhone-Delta im Midi. Studer: «Jeden Stein drehen wir um entlang der Rhone, immer und immer wieder. Die Weine, die wir entdecken? Naturschönheiten!»
Der Wein: Clos Saint-Jean Tradition 2018, Châteauneuf-du-Pape: Würzig, ausladend, viel Fruchtpower und -süsse, hochkonzentriert, die Beeren wirken eingekocht, powert fast über, schönes Finale. Score: 17/20 (43 Franken, studer-vinothek.ch)
Carl J. Studer zeichnet eine amour fou zum Rhonetal aus, weil man, so Studer, nirgends in der Weinwelt eine derart vielfältige Auswahl an grossen Weinen zu kleinen Preisen finde wie entlang dieses Flusses. Von der Schweiz bis ins Rhone-Delta im Midi. Studer: «Jeden Stein drehen wir um entlang der Rhone, immer und immer wieder. Die Weine, die wir entdecken? Naturschönheiten!»
Der Wein: Clos Saint-Jean Tradition 2018, Châteauneuf-du-Pape: Würzig, ausladend, viel Fruchtpower und -süsse, hochkonzentriert, die Beeren wirken eingekocht, powert fast über, schönes Finale. Score: 17/20 (43 Franken, studer-vinothek.ch)
Diese 17 Weinhandlungen haben es fast auf die Liste geschafft
- fischer-weine.ch in Sursee LU
- jeggliweine.ch in Buchs ZH
- boucherville.ch in Zürich
- siebe-dupf.ch in Liestal BL und Basel
- vinidamato.ch in Basel
- wyhusbelp.ch in Belp BE
- steinfelsweinshop.ch in Zürich
- hoferwineandspirits.ch in Zürich
- vergani.ch in Zürich (Foto)
- vinazion.ch im Raum ZH/AG/Innerschweiz
- felsenkeller.ch/Felsenkeller-sh.ch in Zug und SH
- vinothek-josef.ch in Zug
- cultivino.ch in Bern
- buonvini.ch in Zürich
- denzweine.ch in Zürich
- firstwine.ch in Hergiswil NW
- schuewo.ch in Wohlen AG, Hünenberg See ZG, Berikon AG
Diese 17 Weinhandlungen haben es fast auf die Liste geschafft
- fischer-weine.ch in Sursee LU
- jeggliweine.ch in Buchs ZH
- boucherville.ch in Zürich
- siebe-dupf.ch in Liestal BL und Basel
- vinidamato.ch in Basel
- wyhusbelp.ch in Belp BE
- steinfelsweinshop.ch in Zürich
- hoferwineandspirits.ch in Zürich
- vergani.ch in Zürich (Foto)
- vinazion.ch im Raum ZH/AG/Innerschweiz
- felsenkeller.ch/Felsenkeller-sh.ch in Zug und SH
- vinothek-josef.ch in Zug
- cultivino.ch in Bern
- buonvini.ch in Zürich
- denzweine.ch in Zürich
- firstwine.ch in Hergiswil NW
- schuewo.ch in Wohlen AG, Hünenberg See ZG, Berikon AG
Gleich bei drei der erwähnten 20 spannendsten Weinhandlungen sind die Weine unseres Winzers der Woche erhältlich. Es handelt sich hierbei um ein Gut im Chianti, das dem Schweizer Thomas Bär gehört. Ja, der Bär. Der Mann, der die Anwaltskanzlei Bär & Karrer gründete und VR-Präsident der Bank Julius Bär war. «In meinem ersten Leben war ich Anwalt, im zweiten Banker und im dritten bin ich Weinproduzent», sagt der 83-Jährige.
1990 kauft er in der Toskana die heruntergekommene Antico Podere Gagliole. 23 Hektaren, davon dreieinhalb unter Reben. Er renoviert, kultiviert, baut eine Kellerei, pflanzt neu an. Und stellt alsbald fest: «Es ist leichter, in Italien eine Bank zu gründen als einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb.» Doch Bär beisst sich durch. Und irgendwann gibt er das Ziel aus, seine Weine in die erste Liga der Toskana zu bringen, also auf die Höhe von Solaia und Co. Mittlerweil ist er diesem Lebenstraum einen Schritt nähergekommen, derart gut ist die Qualität unterdessen. Auch, weil er neben dem originären Keller in Castellina einen zweiten in Panzano in Chianti gebaut hat, wo fortan die gesamte Lese gekeltert wird. Auch die Trauben der neuen Parzellen in Badia a Passignano. Antinori-Land! Nichtsdestotrotz versagt ihm Gambero Rosso die Anerkennung. Nicht aber Robert Parker. Wine-Advocate-Verkosterin Monica Larner hat den Chianti Riserva Gallule 2016 mit 95+ bewertet. Die Wertung kann also noch höher werden. Ich bin einverstanden.
Die Weine:
- Valletta Colli della Toscana centrale 2016 (Sangiovese, Merlot): kirschig, leicht florale Nase, rechte Fruchtsüsse, Fülle, Druck, samtene Textur, Sangiovese-Kantigkeit, herbal, stringent, Fülle, Fruchtsüsse, Mundfülle, minziges, recht langes Finale. Score: 17/20 (32 Franken. Bei casadelvino derzeit in Aktion: 22.50 Franken)
- Gagliole Colli della Toscana centrale 2016 (Sangiovese, Cabernet Sauvignon): superausladende Nase mit leichtem Port-Touch, reife Früchte, Würze, knackige Säure, Eukalyptus, Tiefe, Power, enorme Konzentration, reife Tannine, sehr lang. Ein moderner, nichtsdestotrotz wunderschöner Chianti. Score: 17,75/20 (ca. 50 Franken)
- Gallule Chianti Classico Riserva 2016 (Sangiovese, Foto): hochkomplex, Kirschen, Toastingaromen, Würze, floraler Touch, Veilchen, Power, Tiefe, Schmelz, perfekte Struktur, ätherisch-trinkig, samtene Tannine, knackige Säure, Mundfülle, tolle Länge. Wow! Score: 18/20 (68 Franken)
(Die Weine von Gagliole gibts bei terravigna.ch, landolt-weine.ch und casadelvino.ch)
Gleich bei drei der erwähnten 20 spannendsten Weinhandlungen sind die Weine unseres Winzers der Woche erhältlich. Es handelt sich hierbei um ein Gut im Chianti, das dem Schweizer Thomas Bär gehört. Ja, der Bär. Der Mann, der die Anwaltskanzlei Bär & Karrer gründete und VR-Präsident der Bank Julius Bär war. «In meinem ersten Leben war ich Anwalt, im zweiten Banker und im dritten bin ich Weinproduzent», sagt der 83-Jährige.
1990 kauft er in der Toskana die heruntergekommene Antico Podere Gagliole. 23 Hektaren, davon dreieinhalb unter Reben. Er renoviert, kultiviert, baut eine Kellerei, pflanzt neu an. Und stellt alsbald fest: «Es ist leichter, in Italien eine Bank zu gründen als einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb.» Doch Bär beisst sich durch. Und irgendwann gibt er das Ziel aus, seine Weine in die erste Liga der Toskana zu bringen, also auf die Höhe von Solaia und Co. Mittlerweil ist er diesem Lebenstraum einen Schritt nähergekommen, derart gut ist die Qualität unterdessen. Auch, weil er neben dem originären Keller in Castellina einen zweiten in Panzano in Chianti gebaut hat, wo fortan die gesamte Lese gekeltert wird. Auch die Trauben der neuen Parzellen in Badia a Passignano. Antinori-Land! Nichtsdestotrotz versagt ihm Gambero Rosso die Anerkennung. Nicht aber Robert Parker. Wine-Advocate-Verkosterin Monica Larner hat den Chianti Riserva Gallule 2016 mit 95+ bewertet. Die Wertung kann also noch höher werden. Ich bin einverstanden.
Die Weine:
- Valletta Colli della Toscana centrale 2016 (Sangiovese, Merlot): kirschig, leicht florale Nase, rechte Fruchtsüsse, Fülle, Druck, samtene Textur, Sangiovese-Kantigkeit, herbal, stringent, Fülle, Fruchtsüsse, Mundfülle, minziges, recht langes Finale. Score: 17/20 (32 Franken. Bei casadelvino derzeit in Aktion: 22.50 Franken)
- Gagliole Colli della Toscana centrale 2016 (Sangiovese, Cabernet Sauvignon): superausladende Nase mit leichtem Port-Touch, reife Früchte, Würze, knackige Säure, Eukalyptus, Tiefe, Power, enorme Konzentration, reife Tannine, sehr lang. Ein moderner, nichtsdestotrotz wunderschöner Chianti. Score: 17,75/20 (ca. 50 Franken)
- Gallule Chianti Classico Riserva 2016 (Sangiovese, Foto): hochkomplex, Kirschen, Toastingaromen, Würze, floraler Touch, Veilchen, Power, Tiefe, Schmelz, perfekte Struktur, ätherisch-trinkig, samtene Tannine, knackige Säure, Mundfülle, tolle Länge. Wow! Score: 18/20 (68 Franken)
(Die Weine von Gagliole gibts bei terravigna.ch, landolt-weine.ch und casadelvino.ch)