Er gibt uns die Flosse
BLICK-Praktikant spielt Meerjungfrau!

Als Kind wollte Salvatore Iuliano (25) den Märchenhelden von Disney nacheifern. Ein bisschen gar spät hat er die Gelegenheit nun bekommen – auf unkonventionelle Weise. Sprich nicht im Märchen, das er sich vorgestellt hat.
Publiziert: 01.05.2015 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:40 Uhr
Von Salvatore Iuliano

Einmal einen Drachen bekämpfen wie der Prinz aus «Dornröschen» – oder auf einem Teppich fliegen wie «Aladdin»: Jedes Mal, wenn ich mir als Kind meine Lieblingsfilme von Disney reinzog, machte sich meine Fantasie selbstständig.

Als mein Traum vom Märchenhelden endlich wahr wird, stehe ich – Überraschung! – plötzlich als Frau da. Schwimmflosse inklusive. Nicht wie die von König Triton, sondern wie die seiner Tochter Arielle. Fehlen nur noch die rote Mähne auf dem Kopf und der Muschel-BH...

Meine Herausforderung ist diesmal nämlich ein Meerjungfrauen-Schwimmkurs. Abgehalten wird das – ich nenne es mal unübliche - Gruppenschwimmen von Christina Würgler (32) und ihrem Mann Mario (33) in der Badi Opfikon ZH.

Ich muss gestehen, als ich von diesem Kurs lese, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihn, abgesehen von kleinen Mädchen, noch andere Leute besuchen. Ich werde eines Besseren belehrt: Sowohl erwachsene Frauen als auch Männer buchen das Arielle-Abenteuer. Wenn auch im Rahmen von Junggesellenabenden oder Geburtstagspartys.

Als Erstes darf ich mir eine Flosse aussuchen. Blau oder Violett? Christina meint, Violett stehe mir besser. Ich stecke meine Füsse in die Mono-Flosse und «hample» mich dann ins Kostüm. Eine Algenhalskette würde das Bild hübsch abrunden...

«Bevor wir ins Wasser gehen können, müssen wir erst noch Trockenübungen machen», ordnet Christina an. Trockenübungen in der Badi? Ich verkneife mir das Lachen. Ich setze mich also an den Beckenrand. Dann stecke ich meine Flosse ins Wasser.

«Nun hochziehen und wedeln», heisst es. Ich lege mich nach hinten und ziehe die Flosse – mit Mühe – aus dem Wasser. Dann wedle ich kurz und lasse sie wieder ins Becken fallen. Als ich versuche mich aufzurichten, merke ich, dass ich in der Abflussrinne des Beckens feststecke. Mit viel Mühe komme ich wieder hoch. Wir lachen herzlich.

Nun geht das Abtauchen los. Erst muss ich mich an die fehlende Beinfreiheit gewöhnen und merke, wie meine Arme stark beansprucht werden. «Das gibt Muskelkater», schiesst es mir durch den Kopf.

Christina wirft Muscheln ins Wasser, nach denen ich nun tauchen darf. Doch vorher erklärt sie mir, wie ich mit der Flosse schwimmen muss. Wellen-Bewegungen sind angesagt.

Als Nächstes stehen Ringe auf dem Programm. Nicht zum Rausfischen, sondern grosse, durch die ich hindurchtauchen muss. Im 1,5 Meter tiefen Becken ist das noch ganz einfach. Bei 3,8 Metern sieht es schon ganz anders aus. Wer sich nicht gewöhnt ist zu tauchen, kriegt schnell Probleme mit dem Wasserdruck in den Ohren. Die Flosse hilft dabei auch herzlich wenig, denn sie verheddert sich ständig in den Ringen, so dass ich diese immer wieder mitschleife. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass die Ringe bleischwer sind. Versucht mal, mit so einem Gewicht an der Flosse wieder aufzutauchen...

Als dieser Teil vorbei ist, nehme ich an, das Schlimmste überstanden zu haben. Tja, zu früh gefreut: Ich darf noch unter Wasser posieren. «Und immer schön lächeln und die Backen nicht aufblasen», ordnet Christina an. Einfacher gesagt, als getan. Ich tauche unter, werfe mich in Pose und lächle munter, während mir gefühlte 10 Liter Chlorwasser in die Nase fliessen. Mmmh, wie aromatisch!

Bei einem zweiten Versuch soll ich noch die klassische Herzpose mit den Händen machen. Wie kitschig, denk ich mir dabei, tue aber, wie mir befohlen wurde.

Fazit: Sich einmal im Leben wie eine echte Meerjungfrau zu fühlen, ist selbst für mich als Mann unbeschreiblich, so speziell es auch ist. Zudem sorgt der – sehr gelenkschonende – Schwimmkurs dafür, dass Bauch, Beine und Arme trainiert werden. Und natürlich die Lachmuskeln. Das können alle brauchen, ob Mann oder Frau.

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