Ein grosser Moment für ein kleines Mädchen
Jojo reitet zum ersten Mal aus

Die Auswanderer-Familie Ruckstuhl aus Nanton (Kanada) braucht für ihre kranke Tochter ein Therapiepferd. «BLICK erfüllt Wünsche» machte das Unmögliche möglich.
Publiziert: 23.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:00 Uhr
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Im Moment wird Josephine noch mit ihren Eltern ausreiten, nächstes Jahr darf sie in eine Reittherapie.
Foto: Stefan Bohrer
Seraina Etter (Text) und Stefan Bohrer (Fotos)

Hoch zu Ross gerät Josephine Ruckstuhl (4) in Plauderlaune: «Horsey», «Sisco», «Gaggi», «Daddy» – sie kommentiert alles, was sie von oben herab sehen kann. Sie lacht dabei herzhaft. Vergessen ist ihre anfängliche Scheu vor dem neuen Fami­lienmitglied, das die Auswandererfamilie Ruckstuhl dank «BLICK erfüllt Wünsche» bekommen hat. Zum Glück: Sisco, ein American Quarter Horse, hat für die an Mukopolysaccharidose Typ 1 (MPS 1) erkrankte Josephine eine weite Reise auf sich genommen. Edmonton liegt rund 400 Kilometer von ihrem Wohnort Nanton in Kanada entfernt.

«Das BLICK-Pferd ist perfekt für Jojo», erklärt Markus Ruckstuhl dankbar. «Sisco ist nicht zu gross, durch ihr Alter von 16 Jahren eher ruhig – und sie hat einen tollen Charakter.»

Anfangs wird Josephine noch mit ihren Eltern ausreiten. Nächstes Jahr darf sie dann in die Reittherapie. «Reiten ist ein Rundumtraining für Kraft, Kontrolle und Gleichgewicht», erklärt der Swiss Cowboy, wie Markus Ruckstuhl hier in Nanton genannt wird. Doch nicht nur auf Josephines Gelenke und ihren Knochenbau wirkt sich Reiten positiv aus. «Das Pferd ist ­einem Mädchen wie Jojo auch ein guter Freund», ist Mutter Alexandra überzeugt. In der Schule werde ihre Tochter nie mit den gleichaltrigen ­Gschpändli mithalten können. Mit ihren roten Locken, den Pfuusbäggli und ihren X-Beinen wird sie immer anders sein, immer auffallen. «Wenn sie dann etwas kann, das nicht alle können, gibt ihr das Selbstbewusstsein.»

Die Integration sei hier zwar einfach. Diese Erfahrung haben auch die Erwachsenen gemacht, die vor kurzem eine permanente Niederlassungsbewilligung erhalten haben. «Wir fanden sofort Freunde, wurden im Dorf eingeladen und fühlten uns nie wie Ausländer», so Mutter Ale­xandra. Hier können sie machen, was sie wollen. «Es stört niemanden, wenn wir am Sonntag den Rasen mähen oder die Kinder füdliblutt durch die Gegend rennen.»

Diese unkomplizierte und positive Mentalität der Kanadier zeige sich auch bei der Arbeit, ergänzt ihr Mann. «Es geht nicht immer nur um Leistung, alle sind viel relaxter hier und weniger verbittert.» Obschon er sich sehr gut eingelebt habe, falle er immer noch auf. «Ich bin oft als einziger pünktlich und arbeite exakter als meine Kollegen.» Doch er wolle nun mal am Ende des Tages etwas erreicht haben, «ein bisschen Schweizer werde ich wohl immer bleiben».

Nur etwas vermisst der Swiss Cowboy aus seiner alten Heimat: seine Familie. «Es wäre schön, wenn wir unsere Familien endlich überreden könnten, auch auszuwandern.» Doch die Weite und die Ruhe seien halt nicht jedermanns Sache. «Mir fehlen die Stadt und der Trubel nicht, einmal im Monat nach Calgary, und ich habe für eine Weile genug», so der Bauer lachend.

Das Leben der Ruckstuhls dreht sich um den Hof und die Kinder, die alle auf Trab halten. «Sie sind unser Ein und Alles, ich hätte gerne noch zwei Kinder», sagt Mutter Ale­xandra. Doch plötzlich wird sie nachdenklich: «Ein zweites MPS-Kind wie Josephine – das würden wir nicht mehr durchstehen.» Das Risiko einer erneuten Erkrankung liegt bei 25 Prozent, die Diagnose kann vor der elften Schwangerschaftswoche gestellt werden. «Ich würde wohl abtreiben.» Ob das Paar den Mut zu einem weiteren Baby hat, wird sich zeigen. «Im Moment sind wir einfach froh, dass es allen so weit gut geht.» Auch wenn sie mit ihrem Leben zufrieden sind, haben sie einen grossen Traum: «Wir möchten unser eigenes Haus und noch mehr Tiere und Garten haben.» Total unabhängig und autark leben – noch mehr kanadische Freiheit geniessen. Mit Unterstützung von Edelweiss Air, die seit Ende Mai Direktflüge nach Calgary anbietet, erfüllte BLICK der kleinen Jojo ihren grossen Wunsch.

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Die Familie Ruckstuhl

Die Landwirte Alexandra (32) und Markus Ruckstuhl (31) leben seit Mai 2015 mit ihren Kindern Josephine (Jojo, 4) und Elena (2) in Nanton (Kanada). Sie wurden durch die SRF-Serie «Auf und davon» bekannt. Josephine hat die unheilbare Erbkrankheit Muko­polysaccharidose Typ 1 (MPS 1). Ihr Körper kann ein lebenswichtiges Enzym nicht produzieren, das Stoffwechselprodukte in den Zellen abbaut. 2014 bekam sie eine Stammzelltransplantation. Sie ist stabil, wird aber noch zahlreiche orthopädische Operationen brauchen. Ein Therapiepferd wäre für ihre körperliche Entwicklung wichtig. BLICK hat es ihr geschenkt.

Die Landwirte Alexandra (32) und Markus Ruckstuhl (31) leben seit Mai 2015 mit ihren Kindern Josephine (Jojo, 4) und Elena (2) in Nanton (Kanada). Sie wurden durch die SRF-Serie «Auf und davon» bekannt. Josephine hat die unheilbare Erbkrankheit Muko­polysaccharidose Typ 1 (MPS 1). Ihr Körper kann ein lebenswichtiges Enzym nicht produzieren, das Stoffwechselprodukte in den Zellen abbaut. 2014 bekam sie eine Stammzelltransplantation. Sie ist stabil, wird aber noch zahlreiche orthopädische Operationen brauchen. Ein Therapiepferd wäre für ihre körperliche Entwicklung wichtig. BLICK hat es ihr geschenkt.

So sind auch Sie dabei

Mit der Aktion «BLICK erfüllt Wünsche» wollen wir ­unseren Leserinnen und Lesern eine Freude bereiten oder ihnen in der Not helfen. So können auch Sie dabei sein: Geben Sie Ihren Wunsch online auf www.blick.ch/wunsch ein. Wir bemühen uns, möglichst viele Wünsche zu erfüllen. Via unsere Website können Sie auch selber Wünsche anderer Menschen erfüllen – oder nachschauen, welche bereits erfüllt wurden. Mitmachen geht auch per E-Mail an wunsch@blick.ch oder per Post: Ringier AG, Blick-Gruppe, Wunsch, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.

Mit der Aktion «BLICK erfüllt Wünsche» wollen wir ­unseren Leserinnen und Lesern eine Freude bereiten oder ihnen in der Not helfen. So können auch Sie dabei sein: Geben Sie Ihren Wunsch online auf www.blick.ch/wunsch ein. Wir bemühen uns, möglichst viele Wünsche zu erfüllen. Via unsere Website können Sie auch selber Wünsche anderer Menschen erfüllen – oder nachschauen, welche bereits erfüllt wurden. Mitmachen geht auch per E-Mail an wunsch@blick.ch oder per Post: Ringier AG, Blick-Gruppe, Wunsch, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.

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