Was taugt es?
Das iPhone 6S im Langzeittest

Apple bewirbt sein neustes Handy gerne mit 3D-Touch. Uns überzeugt es allerdings aus anderen Gründen.
Publiziert: 29.10.2015 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:15 Uhr
Modisch: Die 6S-Modelle gibts auch in Roségold.
Foto: Imaginechina
Von Thomas Benkö

3D Touch
Als erstes Apple-Handy ist das 6S ­dicker und schwerer als sein Vorgänger. Grund ist das multiempfindliche taktische Display, das neben einer Berührung nun auch zwischen leichtem und stärkerem Druck unterscheiden kann. Für mich ist 3DTouch aber mehr Marketing-Chichi als grosse Verbesserung – ich brauche diese Extra-Menü-Funktion kaum. Denn man müsste schon deutlich effizienter klicken können, damit man die Gewohnheiten umstellt. Einzig beim Telefon-Symbol finde ich es nützlich, mit einem festen Druck meine Frau schneller anrufen zu können.

Akku
Ebenfalls wegen der 3DTouch-Technik ist der Akku in den 6S-Modellen kleiner. Je nach Grösse (6S bzw. 6S Plus) 1715 statt 1810 bzw. 2750 statt 2910 Milliamperestunden. Apple verspricht allerdings, dass das Telefon wegen verbessertem Strommanagement gleich lang halten soll. Und bis jetzt stimmt das auch. Mein Plus-Modell hat sogar am nächsten Tag noch genügend Strom drin. Könnte aber auch sein, weil der Akku am Anfang immer länger hält und erst nach Monaten abgibt.

Hey Siri!
Eigentlich hasse ich Spracherkennung, weil man wie ein Depp aussieht, wenn man zig Mal dasselbe in sein Handy brüllt. Doch dann kam Siri. Nicht die erste Siri, aber die verbesserte Siri seit iOS 9. Plötzlich versteht das Handy, was ich will, ruft die Person an, die ich meine – und kann sogar meine Tweets oder WhatsApp-Nachrichten fast fehlerfrei tippen. Ich muss nur «Hey Siri» rufen, um die digitale Assistentin zu aktivieren. Und beim iPhone 6S funktioniert dieser Sprachbefehl dank neuer Chip-Technik sogar im Standby.

Vibra
Satter und weniger scheppernd als beim Vorgänger.

Kamera
Bei mir ist das iPhone schon lange Kamera Nr. 1! Nicht weil ich ein Megapixel-Fetischist bin, sondern weil es für ein Handy erstaunlich gute ­Fotos hinkriegt – und vor allem bessere als Android-Telefone. Es war schlicht an der Zeit, dass nach Jahren der Stagnation die Pixelzahl von 8 auf 12 Millionen geschraubt wurde. Der Autofokus ist einen Tick schneller, die Fotos werden tendenziell etwas schärfer. Noch immer nur mittelmässig ist die 5-Megapixel-Selfie-Kamera – obwohl die ja immer häufiger zum Einsatz kommt.

Wifi-Calling
Mit dem iOS9.1-Update von letzter Woche lernt nach einigen Samsung-Modellen nun auch das iPhone, WLAN-Sender als Handy-Antennen zu benutzen. Das kann den Empfang in Häusern oder an abgelegenen Standorten stark verbessern. Es gibt aber Einschränkungen. Erstens unterstützen nur Salt und Swisscom Wifi-Calling – Sunrise nicht. Zweitens tut dies Swisscom auch nicht bei allen Kunden, sondern nur bei Infinity-Abos. Drittens rät selbst Apple, Notfalldienste wie Polizei oder Krankenauto NICHT via Wifi-Calling anzu­rufen, da sonst der Standort nicht genau übertragen werden kann.

Prozessor
Die Apps starten mit dem neuen A9-Prozessor etwas schneller, und auch der Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen geht schön flüssig. Im Alltag merkt man aber keinen spürbaren Gewinn. Trotzdem war es wichtig, dass Apple hier auf dem aktuellen Stand der Technik bleibt.

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