Emily Sears ist ein australisches Model und fleissige Instagram-Nutzerin. Unter ihren 2,4 Millionen Abonnenten hat es jedoch einige Grüsel. Sie schicken Sears Nacktbilder oder schmutzige Nachrichten. Sears ist jeden Tag sexueller Belästigung ausgesetzt und kriegt mehrere Penis-Bilder pro Tag zugeschickt, wie sie «Buzzfeed» erzählt.
Das liess sich Sears nicht länger gefallen. Also schlug sie zurück. Sie teilte die Grüsel-Posts mit ihren Followern. Und zensierte weder Foto noch Namen der Männer.
«Ich kriege Nachrichten von Männern, die sagen, wir Frauen seien Schlampen, die solche Nachrichten provozieren. Ich denke das ist ein grosses gesellschaftliches Problem und ich will dagegen kämpfen», sagt Sears. «Ich kriege im Minimum ein oder zwei Penis-Bilder pro Tag. Irgendwann hatte ich genug von diesen verstörenden und ekligen Nachrichten und Kommentaren», erzählt sie. Dann ging Sears einen Schritt weiter. Sie sah, dass viele der Männer, die ihr perverse Bilder schicken, in einer Beziehung sind. Also schickte sie den Freundinnen Screenshots der Ekel-Posts.
Die meisten Männer brechen daraufhin in Panik aus und versuchen sich zu entschuldigen. «Ihre Entschuldigungen wirken gefaked. Zum Teil behaupten sie, ein Freund habe ihr Handy gestohlen», sagt Sears. Seit sie diese Nachrichten verschickt, erhalte sie viel weniger Penis-Bilder und sexuelle Nachrichten.
Sears hat eine klare Botschaft: «Ich schicke ihnen diese Bilder als Erinnerung daran, dass Frauen zu respektieren sind. Leute scheinen online das Gefühl zu haben, keine Rechenschaft ablegen zu müssen. Hinter einem Bildschirm zu sein gibt ihnen ein falsches Gefühl von Anonymität.»
«Das passiert nicht nur Models mit vielen Fans. Es passiert Frauen, die online daten. Es kann jeder Frau online passieren», sagt Sears. Sie will den Dialog über das Thema aufrecht erhalten: «Wir müssen Männern immer wieder sagen, dass diese Dinge daneben sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn ein Typ mir ein Penis-Bild schickt und ich ihm mit einem Screenshot vom Facebook-Account seiner Freundin antworte, er das nicht so schnell wieder tut.»