In der pulsierenden Metropole Shenzhen betritt die Firma Starpery Technology mit einer bahnbrechenden Innovation den Markt: KI-gesteuerte Sexbots, die bald die Verkaufsregale erobern sollen. Die Enthüllung aus dem Munde von CEO Evan Lee verheisst eine neue Ära der Intimität: «Wir entwickeln eine Sexpuppe der nächsten Generation, die stimmlich und körperlich mit den Nutzern interagieren kann», so Lee gegenüber der «South China Morning Post».
Mit Prototypen, die bis August erwartet werden, rücken die Sexroboter der menschlichen Interaktion ein grosses Stück näher. Bislang konnten sie nur einfache Dialoge beherrschen.
Chinesen sind Hauptkunden
Starpery, ein Schwergewicht in der Produktion von Sexpuppen, hat sich bisher auf internationale Märkte konzentriert, doch nun wendet es sich dem chinesischen Markt zu, der trotz seiner konservativen Tendenzen als der grösste Markt für Sexpuppen gilt.
Lee betont, dass «China einen riesigen Markt hat, mit einer Kaufkraft in den Grossstädten, die viele europäische Länder übertrifft».
Mit angebotsorientierten Innovationen und einem genauen Verständnis für ästhetische Vorlieben, strebt Starpery an, emotionale Bindungen zu vertiefen und nicht nur grundlegende Gesprächsfähigkeiten zu bieten.
Serviceroboter bald auch für behinderte Menschen
Die Zukunftsvision des Unternehmens ist gross: Bis 2025 sollen intelligente Serviceroboter, die Menschen mit Behinderungen unterstützen können, auf den Markt kommen. 2030 könnten diese Roboter sogar gefährliche Arbeiten übernehmen.
Um diese ambitionierten Pläne zu realisieren, gibt es Hürden zu überwinden. Batteriekapazität und künstliche Muskeln stellen zwei der grössten technischen Herausforderungen dar. «Deshalb haben wir uns in der ersten Phase darauf konzentriert, das Gewicht durch Verbesserungen bei den Materialien und den Produktionsprozessen zu verringern», erklärt Lee, wobei eine 172 Zentimeter grosse Puppe nur noch 29 kg wiegt.
Kostspielige Dienste
Kosten und ethische Fragen stehen ebenfalls im Raum. Die Puppen von Starpery, die zu einem Preis von etwa 2500 Dollar angeboten werden, stehen im Kontrast zu fortschrittlicheren Modellen anderer Hersteller, die bis zu 6000 Dollar kosten können. Starpery profitiert von seiner Lage in Guangdong, der weltweit grössten Produktionsbasis für Erwachsenenprodukte, die dem Unternehmen Preisvorteile verschafft.
Indes arbeiten auch andere chinesische Hersteller daran, KI in physische Puppen zu integrieren. Tang Jie, Professor für Informatik an der Tsinghua-Universität, beobachtet eine Welle von Produkten, die die Industrielandschaft verändern. «Es beschleunigt nicht nur die Iterationen in der Robotik und verbessert die Bewegungssteuerung, sondern liefert auch eine Reihe von benutzerfreundlichen Tools, die die Produktivität der Entwickler erheblich [steigern]», sagt Ou Jinyan von LimX Dynamics.
Sorge um echte menschliche Beziehungen
Die rasante Entwicklung von KI-gesteuerten Sexrobotern wirft ethische Fragen auf. Das zwiespältige Gefühl gegenüber KI-Begleitern und die Sorge um die menschliche Fähigkeit, echte Beziehungen aufzubauen, werden kritisch diskutiert.
Zudem hinken die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen der technologischen Entwicklung hinterher, was eine rechtliche Grauzone schafft.
Die Chinesische Akademie für Informations- und Kommunikationstechnologie warnt in ihrem Bericht «Research Report on AI Ethics Governance» vor den Risiken von Datenlecks und Verletzungen der Privatsphäre.
Fokus auf emotionale Bindungen
Aufzuhalten ist der Trend nicht. Die nächste Generation von KI-gesteuerten Sexbots, die sowohl mit Bewegungen als auch mit Sprache reagieren, steht kurz vor der Markteinführung und verspricht, das Nutzererlebnis durch den Fokus auf emotionale Bindungen erheblich zu verbessern. In der Welt der künstlichen Intelligenz sind die Grenzen des Möglichen fliessend, und die Zukunft – sie beginnt jetzt.