Darum sind die Wiesen dieses Jahr besonders schön
Fürs Blühen gibts Bares

Dank eines Wettbewerbs des Bauernverbands lassen Landwirte Blumen blühen. Dafür gibt es Geld.
Publiziert: 30.05.2018 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:35 Uhr
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Landschaften mit hoher Artenvielfalt produzieren mehr Biomasse als eintönige Flächen und können sich besser anpassen.
Foto: ARNO BALZARINI
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Landschaften mit hoher Artenvielfalt produzieren mehr Biomasse als eintönige Flächen und können sich besser anpassen.
Foto: ARNO BALZARINI
Christiane Binder

Wiesensalbei und Falsche Kamille, die Gemeine Schafgarbe, das Wiesenschaumkraut und der Blaue Heinrich, Klatschmohn und Kuckucks-Lichtnelke – was lange Zeit als «Unkraut» galt, blüht dieses Jahr in einer Pracht, dass Spaziergänger scharenweise an Feldrainen und Wiesen das Smartphone zücken, um die Blütenschönheiten festzuhalten.

Das bunte Botanik-Spektakel passiert nicht zufällig. Jeder Landwirtschaftsbetrieb muss in der Schweiz sieben Prozent seiner Nutzfläche als ökologische Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen: als Hecken, Hochstammbäume – oder eben extensive Wiesen.

Für Bienen und andere nützliche Insekten ein Paradies

Für den Sommer 2018 hat der Schweizer Bauernverband einen Wettbewerb ausgeschrieben: Wer hat die schönsten Blühstreifen? Da haben sich viele Landwirte besonders ins Zeug gelegt und ihre Feldraine, manchmal auch ganze Wiesen, blühen lassen, wie es ihnen gefällt. Diese Flächen dürfen dann auch nicht gedüngt werden. Je karger der Boden, desto mehr Blumen. Das ist nicht nur fürs Auge schön. Für Bienen und andere nützliche Insekten ist eine blühende Fläche das Paradies. 

Im Prinzip zahlt der Spaziergänger die Pracht über seine Steuern. Weil auf blühenden Flächen nichts Nützliches wächst, erhalten die Bauern Direktzahlungen. Je nachdem was ein Betrieb anbaut, gibt es mehr oder weniger pro Hektar. Für Blumenwiesen gibt es höhere Beträge, als wenn zum Beispiel Getreide angebaut wird. Zudem kann der Bauer das wertvolle Wiesenheu, das je nach Wetter zwischen Juni und Juli gemäht wird, teurer verkaufen. 

Nebenbei ist das Blütenmeer auch gut fürs Image der Bauern. Statt als Agrartechniker und Pestizidverspritzer geschmäht zu werden, treten sie als Landschaftsverschönerer in Erscheinung.

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