«Hier drin siehts gut aus, anscheinend hattet ihr schon alle Restylane», mit einem kleinen Scherz auf den Lippen begrüsste Schauspielerin Sharon Stone (57) rund 150 Journalisten aus aller Welt in einer Berliner Villa. Nein, sie macht kein Geheimnis mehr aus dem jugendlichen Quell ihrer Schönheit. Der nämlich entspringt der Schweiz, genauer gesagt dem Kosmetikunternehmen Galderma mit Sitz in Egerkringen (SO). Sie steht zu ihren kosmetischen Eingriffen, rührt nun dafür sogar mächtig die Werbetrommel.
Da stand sie nun im blütenreinen, superengen Hervé Leger-Mini auf der Bühne und rühmte die Unterspritzungen von Wangenknochen, Tränensäcken und Nasolabialfalte mit Skinboostern und Fillern aus dem Hyaloronsäre-Gel Restylane. Und machte klar: Kosmetische Eingriffe sind keine Sünde.
Auf den ersten Blick klingt das erfrischend ehrlich, sie erledigt ihre Sache sympathisch, denn ihre Lachfalten hat sie bewahrt. Ihre Mission on stage aber ist eine umso seltsamere: Neben dem eigenen Gesicht dienen zehn Zwillingspaare jeden Alters, Geschlechts und ehnischer Abstammung als Beweis für die innovativen Resultate der Minimal-Eingriffe mit der Spritze. Sie schreiten euphorisch lächelnd Hand in Hand über den Laufsteg und präsentieren ihre Gesichter.
Natürlich dezent und schön
«Einer von beiden strahlt ein bisschen mehr», verrät die Mutter dreier Kinder jedes Mal verheissungsvoll. Ja: Einer der Zwilllinge ist stets behandelt, der andere naturbelassen. Gezeigt werden soll, wie natürlich dezent, «hot und sexy» die Resultate sein können. Der ungespritzte Zwilling beteuert dabei stets, wie selbstbewusst das Geschwisterlein mit dem neuen Gesicht neuerdings sei. «Ich kann es kaum erwarten, es auch zu tun» lautet jedes Mal das Fazit. Aber warum muss man Typen um die 30, die in einer Band spielen, überhaupt die verfeierten Tränensäcke wegspritzen? Macht sie das nicht aus?
Nur viel Wasser, Schlaf, Sport und Dehnübungen?
Jahrelang beteuerte Sharon Stone, die 1992 mit «Basic Instinct» berühmt wurde, viel Wasser, Schlaf, Sport und Dehnübungen seien das Geheimnis ihrer Schönheit. 2001 dann erlitt sie einen Schlaganfall. Um die Schäden in ihrem Gesicht zu beheben, benutzte sie Restylane. «Es hat mir geholfen, psychisch und physisch zu heilen und wieder auszusehen, wie ich selbst.» Stone ist dem Mittelchen dankbar.
Die Fillerprodukte und Skinbooster der Firma Galderma, für die sie nun wirbt, können in Gesicht, Hände oder Dekolletee gespritzt werden, die Haut wird elastischer, weicher und glatter und sorgt für frischeres und wacheres Aussehen. Mit Hyaluron, einem körpereigenen Stoff, können ausserdem Asymmetrien im Gesicht ausgeglichen, das Kinn in Form gebracht oder die Nase begradigt werden. Restylane Filler verleihen der Haut deshalb Volumen und Definition, weil sie Feuchtigkeit spenden.
Und warum die grosse Kampagnen-Enthüllung mit Vorführ-Effekt in Berlin, von der sie sofort wieder verschwand? Man mag es kaum glauben, aber Stone sagt dazu: «Perfektion ist Bullshit, dagegen will ich mich wehren.» Obwohl Falten mit den Boostern und Fillern nicht geleugnet werden - widersprüchlich ist das Ganze trotzdem. Man soll bleiben, wie man ist, man darf der Natur aber durchaus ein klein bisschen unter die Arme greifen. Des Weiteren möchte sie gegen die Vorurteile gegen ästhetische Eingriffe ankämpfen und beweisen, dass einen eine Spritze nicht gleich zum Monster macht.
Aber wann fühlt Sharon Stone sich am Schönsten? Nicht auf dem roten Teppich, auch nicht beim Beauty-Doc - sondern zuhause bei ihren Kindern. Mit denen wird sie übrigens auch bald Urlaub in der Schweiz machen. Der hat sie schliesslich auch viel zu verdanken.