Strahlend weisse Zähne sind ein Schönheitsideal und stehen für Jugend und Gesundheit. Da sich viele Menschen hellere Zähne wünschen, überrascht es nicht, dass es eine Vielzahl von aufhellenden Zahnpflegeprodukten und Hausmitteln gibt.
Mit der richtigen Zahnpflege und Ernährung könne man starken Verfärbungen vorbeugen, erklärt der Experte Jakob Müller (44), Zahnarzt und Gründungspartner des Zahnärztlichen Kompetenzzentrums ZurichDental: «Ein reduzierter Konsum von stark farbstoffhaltigen Lebensmitteln wie Rotwein, Curry, Safran, Kurkuma, Balsamico-Essig, Kaffee, Tee und vor allem Tabakprodukten kann dazu beitragen, die Zähne deutlich länger weiss zu halten.»
Auf die Wahl der Lebensmittel achten
Vereinfacht bedeutet dies, dass hellere Lebensmittel für ein weisses Lächeln vorteilhaft sind – ganz nach dem Motto «white food, white teeth». Auch säurehaltige Speisen und Getränke wie Cola, Energydrinks oder zum Beispiel Orangensaft können zu stärkeren Verfärbungen der Zähne führen, warnt Müller. «Durch die Säure wird der Zahnschmelz aufgeraut, und Farbstoffe können sich dann leichter einlagern.»
Nach säurehaltigen Nahrungsmitteln solle daher der pH-Wert im Mundraum durch ein Zahnpflegekaugummi, oder -kaubonbon neutralisiert werden. Auch ein Glas Wasser könne diesen Effekt erzielen und somit den Zahnschmelz schonen.
Gründliche Zahnpflege für gesunde, helle Zähne
Da die ideale Pflege für Zähne sehr individuell sei, werden Patienten von Dentalhygienikern oder zahnärztlichen Prophylaxe-Assistenten über die bestmögliche Mundhygiene instruiert, so der Zahnarzt. «Wichtig ist eine nicht abrasive Zahnpasta, die den Zahnschmelz nicht reduziert, sowie eine gute Zahnbürste, bestenfalls eine Schallzahnbürste, und die Zwischenraumpflege mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.»
Zweimal täglich sollen alle Zahnflächen gründlich gereinigt werden, empfiehlt der Experte. «Die meisten Verfärbungen setzen sich im bakteriellen Biofilm, auch Plaque genannt, ab. Bei guter Mundhygiene kann dieser vollständig entfernt werden. Keine bakterielle Plaque bedeutet nicht nur gesündere Zähne, sondern auch viel weniger Verfärbungen.»
Aufhellende Zahnpasta und Hausmittel
Zahnpasten, die aufhellen, wirken entweder durch chemische und/oder physikalische Inhaltsstoffe, beschreibt Müller. «Physikalische Inhaltsstoffe entfernen Farbstoffe von der Zahnoberfläche. Schädlich sind primär stark abrasive Stoffe.» Das sind Inhaltsstoffe, die den Zahnschmelz abreiben. «Bei längerer Anwendung wird so die Zahnschmelzdicke reduziert, was zu gelberen Zähnen führt», erläutert der Zahnarzt. Man solle daher auf den RDA-Wert achten, der angibt, wie viel Zahnsubstanz in Laborversuchen durch die Paste abgerieben wurde. Ein Wert bis maximal 70 sei empfehlenswert.
«Chemisch wirksame Inhaltsstoffe wie beispielsweise Aktivkohle nehmen Farbstoffe durch Bindung auf und können so die Zähne von Verfärbungen befreien», erklärt Müller und warnt davor, Hausmittel, wie Backpulver und Zitronensaft zu verwenden. Diese können laut dem Experten zwar kurzfristig für eine Aufhellung der Zähne sorgen, rauen aber langfristig den Zahnschmelz auf und sorgen somit für gelbere Zähne.
Zahn-Bleaching zu Hause
Auch wenn ein Powerbleaching in einer Zahnarztpraxis durch stärkere Bleichgels schneller zu Resultaten führe, sei es möglich, sich die Zähne zu Hause mit Home-Bleaching-Schienen aufzuhellen, so Müller. Dafür würden vom Zahnarzt Modelle von den Zähnen erstellt und von einem Zahntechniker individuelle Bleich-Schienen angefertigt.
«Nach Überprüfung der Passung der Schienen werden Sie instruiert, täglich eine bis eineinhalb Stunden für circa sieben bis zehn Tage ein Bleichgel in die Schienen zu applizieren und diese zu tragen», erklärt der Experte. So können die Zähne zwischen zwei und sechs Nuancen heller werden. Bei Bedarf könne der Vorgang wiederholt werden, bis zu ein Jahr sei das Gel im Kühlschrank haltbar.
Täglich dreimal die Zähne putzen
Die Schweizerische Zahnärztegesellschaft rät, die Zähne nach Frühstück, Mittag- und Abendessen zu putzen, abends besonders gründlich (Minimum je drei bis vier Minuten). Wer dazwischen Süsses nascht, muss extra putzen.
Zahncreme muss nicht teuer sein
Die Zahncreme sollte Fluroid als besonderen Kariesschutz enthalten. Wer viel Süsses isst, verwendet zusätzlich einmal pro Woche ein Fluoridgelée. Dazu am besten: eine elektrische Schallzahnbürste mit Singlekopf.
Bürstchen für die Zwischenräume
Die Zwischenräume der Zähne sollten täglich gereinigt werden. Zahnseide gilt inzwischen als wenig effektiv. Besser sind Interdentalbürstchen, die es in verschiedenen Dicken gibt. Zahnseide nur für zu enge Stellen brauchen.
Prophylaxe und Nichtrauchen
Wer seine Zähne besonders gut pflegt, geht einmal pro Jahr zur Prophylaxe (professionelle Zahnreinigung), alle anderen zwei- bis viermal. Nichtrauchen ist ein weiterer Schutz für das Zahnfleisch – und vor Verfärbungen.
Täglich dreimal die Zähne putzen
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Es ist an der Zeit, mit den bekanntesten Zahnmythen aufzuräumen.
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