Seit satten 110 Jahren begeistert die Bob-Frisur. Der Haarschnitt wurde damals in der Modestadt Paris erfunden – galt aber noch als reine Männer-Frisur. 1963 kreierte dann der britische Coiffeur Vidal Sassoon (†84) eine vereinfachte Variante des «Bubikopfs», die mittlerweile als «klassischer Bob» bekannt ist. Nun setzen Stars wie die Kardashians oder Selena Gomez (26) auf diesen Schnitt.
Laut Valentino-Coiffeuse Tamara Nedic (29) ist heute allerdings Victoria Beckham (44) die eigentliche Trendsetterin dieses Haarschnitts. Beckham trug jahrelang ihren Bob auf der einen Seite etwas länger als auf der anderen und löste damit eine enorme Welle aus. Nedic erinnert sich: «Viele Kunden kamen zu mir und sagten, sie wollen eine Victoria-Beckham-Frisur.»
Verschiedene Bob-Variationen
Doch der Look birgt auch einige Nachteile. «Einen Bob kann man nicht einfach trocknen lassen», erklärt Nedic. «Er muss täglich gestylt werden – egal bei welcher Haarstruktur.» Zusätzlich sollte der Look alle vier bis sechs Wochen nachgeschnitten werden. Das verleiht dem Haar ein gesünderes und frischeres Aussehen. Aber die Mühe lohnt sich: «Er sieht frech und trendy aus. Ausserdem hat beispielsweise ein Long-Bob die optimale Zwischenlänge, bei der man die Haare immer noch zusammenbinden kann.»
Nebst einem Long-Bob, der üblicherweise bis zu den Schultern reicht, gibt es aber noch diverse andere Formen. Ob kurz bis zum Kinn, hinten höher geschnitten oder die Kombination von Pony und Bob – alles ist möglich. Auch der Kleopatra-Look, mit gleich langem schwarzem Haar und einem Mittelscheitel, ist sehr beliebt. «Momentan ist allerdings der klassische Bob angesagt, bei dem hinten die Haare leicht höher geschnitten werden und vorne bis zur Schulter reichen», erzählt die 29-jährige Friseurin.
Jeder kann ihn tragen
Häufig wird gemunkelt, dass vor allem runde Gesichtsformen für die Trend-Frisur geeignet sind. «Das ist falsch. Jeder kann einen Bob tragen, denn man passt den Schnitt dem Kunden an», meint Nedic. Ein rundes Gesicht trägt lieber einen Long-Bob, wobei ein schmales Gesicht eher zur kürzeren Form passt.
Auch die Haarstruktur spielt grundsätzlich keine Rolle. Laut der Coiffeuse sieht besonders dickes Haar gut aus, da es ausgefüllt ist. Bei feinem Haar kann mit Extensions und bei lockigem Haar mit einem runden Schnitt nachgeholfen werden. Grundsätzlich gilt aber: «Mit dem richtigen Styling kann jede Haarstruktur im Bob-Schnitt toll aussehen.»
Styling-Tipps
Doch wie stylt man den Haarschnitt richtig? «Meersalzspray in die nassen Haare zu geben, kann Wunder bewirken», so Nedic. Das Spray gibt dem Haar Textur und sorgt dafür, dass das Styling guten Halt bekommt. «Der Beach-Look liegt total im Trend: Eine grobe Aufteilung der Haarsträhnen machen und dann die Haare wellen. Nun den Kopf schütteln und einfach frech und frisch aussehen lassen.»
Bei trockenen Haaren kann eine matte Textur-Creme in die Haare gegeben werden. Dies sorgt für schönere Wellen. Oder ganz simpel: Einfach mit der Bürste gerade föhnen.