Wir befinden uns in einer Zeit, in der Stereotypen zu Mann und Frau immer mehr aufgebrochen werden, so auch in der Beauty-Branche. Make-up findet mittlerweile auch bei Männern grossen Anklang.
Laut dem Onlineportal HushHush.com nutzt in England jeder zehnte Mann Make-up. Jeder fünfte davon greift sogar täglich zu den Schminkutensilien. Besonders in Südkorea ist der Trend angekommen: Etwa drei Viertel der männlichen Bevölkerung unterzieht sich einmal wöchentlich einem Schönheits- oder Pflege-Ritual. Chanels erste männliche Make-up-Linie «Boy de Chanel» erschien darum 2018 vorerst auch nur in Korea. Heute sind die Produkte aber auch im Chanel-Online-Shop in den westlichen Ländern erhältlich. Auch in der Schweiz ist die Anzahl Männer, die regelmässig Make-up tragen, steigend.
Ägypter liebten Smokey Eyes, Griechen Augencremes
Schon zu früheren Zeiten waren Männer und Beauty ein Thema. So liebten die Ägypter beispielsweise Smokey Eyes, die Griechen schworen auf Augencremes. Im 20. Jahrhundert distanzierten sich Männer weitgehend von Make-up. Mit Ausnahmen, wie Prince (†57) mit seinen berühmten Cat-Eyes, entsprach für die Mehrheit Eitelkeit nicht dem Bild purer Männlichkeit.
Heute gibt es Youtube-Stars wie Jeffree Star (33) oder James Charles (19), die auf eindrückliche Contouring-Looks setzen. Sie lösen dieses festgefahrene Vorurteil, das Make-up nur etwas für Frauen ist. Und auch immer mehr Brands setzen auf Kosmetiklinien für Männer. Bereits vor 15 Jahren lancierte Jean Paul Gaultier «Le Mâle Tout Beau Tout Propre», eine Kosmetikserie bestehend aus Feuchtigkeitscreme, Bräunungspuder, Lipgloss, Brauen- und Wimpern-Pflege, Concealer und Eyeliner für Männer.
Concealer, Foundation und Augenbrauengel
Im Alltag sieht das Make-up für Männer aber eher dezent aus. Der Durchschnitt der männlichen Schmink-Fans setzt meist auf Concealer, um so Augenringe und Unebenheiten zu kaschieren. Weitere gefragte Produkte sind feuchtigkeitsspendende Foundation, Bronzing Gel oder Augenbrauengel.
Ihr Ziel ist es, gepflegt und nicht künstlich auszusehen. Darum setzt die Beauty-Branche auch explizit auf minimalistisch verpackte Produkte, die sich deutlich von den weiblichen Produkten differenzieren – «it’s matte; no shimmer». (bcv)