«Abstraktion. Die kühle Romantik dieses Stils ohne Pathos ist unerhört», hielt Paul Klee im Jahr 1915 fest. Die Abkehr vom Gegenständlichen war ein Hauptthema vieler europäischer Künstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und auch Klee wandte sich dem zu, wie die am Freitag vorgestellte Riehener Ausstellung zeigt.
Klee blieb indes gegenständlicher wie auch abstrakter Künstler. Er versuchte mit seinen abstrakten Bildern Brücken zu bauen, bewahrte darin auch gegenständliche Elemente oder schlug mit seinen Bildtiteln Lesemöglichkeiten vor, wie Anna Szech, Kuratorin der Ausstellung, vor den Medien darlegte.
Ausstellung zeigt Abstraktes aus allen Schaffensphasen des Künstlers
«Paul Klee - Die abstrakte Dimension» wendet sich dem sonst wenig beachteten Aspekt in Klees Werk zu und zeigt das Abstrakte in allen Schaffensphasen des Künstlers, von 1912 bis zu den 1930er-Jahren. Den Anfang machen Klees frühe Zeit in München und die Tunis-Reise im Jahr 1914 mit den Künstlerfreunden Louis Moilliet und August Macke.
Es folgen Werke aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, aber auch etwa die Schachbrettbilder aus Klees Jahren am Bauhaus in Dessau. Den Schluss bilden Zeichenbilder und Anderes aus Klees Spätwerk. Die insgesamt 110 Werke wurden aus Museen und Privatsammlungen in Europa und Übersee zusammengetragen, darunter auch sonst selten zu sehende Werke.
Klee mit besonderer Bedeutung für Fondation Beyeler
Für die Fondation, die 2017 ihr 20-jähriges Bestehen begeht, habe Klee eine besondere Bedeutung, sagte Museumsdirektor Sam Keller. Museumsstifter Ernst Beyeler habe in Klee einen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts gesehen und sich stark für dessen Werk engagiert.
Mit 20 Werken ist Klee nun in den Museumsbeständen der nach Pablo Picasso am stärksten vertretene Künstler. An der Präsentation der Riehener Ausstellung waren auch Klee-Enkel Alexander Klee sowie Klee-Kenner, Kunsthändler und Sammler Eberhard W. Kornfeld zugegen.
www.fondationbeyeler.ch