Als Willy Gugenheim wurde Varlin im Jahr 1900 in Zürich geboren. Sein Werk rückt laut einer Mitteilung des Burgdorfer Museums «die Fragilität des Alltäglichen ins Zentrum». Bevorzugte Motive waren Porträts, Ansichten von Intérieurs, Landschaften, Stillleben und Akte.
In den Porträts gelang es Varlin laut der Mitteilung, befreundete Schriftsteller wie Dürrenmatt, Malerkollegen sowie Modelle zu ungewöhnlichen Posen zu verleiten. Seine Darstellungen von Strassen, Plätzen und Gebäuden wiesen zum Teil irritierende Perspektivwirkungen auf und zeigten Leere und Einsamkeit.
Die Ausstellung zum 40. Todestag von Varlin hat das Berner Museum zusammen mit dem Varlin-Archiv in Bondo GR kuratiert. Nur wenige Wochen vor dem Bergsturz wurden Bilder von Bondo nach Burgdorf gebracht.
Wäre die Vernissage später angesetzt worden - so die Kuratorin Anna Wesle im Schweizer Radio - wäre der Transport nicht mehr möglich gewesen. Mittlerweile hat Varlins Tochter Patricia Guggenheim die wichtigsten Werke aus dem in der Gefahrenzone untergebrachten Nachlasses evakuiert.
Die Varlin-Ausstellung dauert bis Anfang März. Ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt zeigt das Burgdorfer Museum einen neuen Holzschnitt von Franz Gertsch. Es handelt sich um eine druckgrafische Umsetzung der Landschaft, die als «Sommer» vom Vier-Jahreszeiten-Zyklus von 2007-11 her bekannt ist.
Bis Ende Januar zeigt das Gertsch-Museum ausserdem neue Malereien und Installationen der in Binningen BL lebenden deutschen Künstlerin Anja Ganster.