Ausstellung
Basel Short Stories: Bilder-Kaleidoskop im Kunstmuseum Basel

Das Kunstmuseum Basel schöpft aus seinen reichen Beständen und erzählt Geschichten. «Basel Short Stories. Von Erasmus bis Iris von Roten» ist ein Kaleidoskop von Ereignissen und Themen rund um die eigene Sammlung.
Publiziert: 08.02.2018 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:05 Uhr
Böcklin, Bachofen, Burckhardt und Nietzsche auf der Mittleren Brücke in Basel. Ölgemälde von Johannes Grützke von 1970 in der Ausstellung «Basel Short Stories» im Kunstmuseum Basel.
Foto: Von Bartha Collection, Basel/Kunstmuseum Basel

Erasmus von Rotterdam oder Friedrich Nietzsche sind Teil des Bildungskanons. Auch der Name Iris von Roten ist nach wie vor bekannt. Doch was geschah am Basler Friedenskongress von 1912? Und wer waren Frick und Frack? Antworten finden sich in einer neuen, bunt bestückten Ausstellung des Kunstmuseums Basel.

Das Museum hat dafür Ikonen seiner Sammlung ausgewählt, aber auch selten Gezeigtes aus seinen Depots geholt und mit Leihgaben aus anderen Basler Museen und Privatsammlungen ergänzt. Illustriert werden damit neun visuelle Kurzgeschichten rund um Persönlichkeiten, historische Momente oder Werke, die mit Basel verbunden sind.

Ausser Erasmus, Nietzsche, von Roten und dem Friedenskongress sind dies Maria Sybilla Merian, Jacob Burckhardt, LSD-Entdecker Albert Hofmann und das Bild «Der tote Christus im Grab» von Hans Holbein. Und Frick und Frack waren zwei Basler Schlittschuh-Komiker, in Hollywood berühmt geworden, in der Heimat aber längst vergessen.

Die Idee zur Ausstellung sei geboren worden, als er noch an seinem früheren Wirkungsort in Houston gewesen sei, aber bereits gewusst habe, dass er nach Basel komme, sagte Museumsdirektor Josef Helfenstein am Donnerstag vor den Medien. Ziel war, den Reichtum der Basler Sammlung aufgrund einzelner Themen zu präsentieren.

Schliesslich ging es darum, die «Kühltruhen des Museums zu durchforsten» und «den Dingen ein Leben zu geben», umschrieb Helfenstein das Vorgehen in Anlehnung an eine Ausstellung Andy Warhols in Houston von 1969. Themen und Figuren, nicht der übliche kunstgeschichtliche Kontext, bildeten dabei das Erzählungsgerüst.

Entstanden ist dabei eine Schau vielfältiger Bezüge, angereichert mit Exponaten von Museen und Archiven ausserhalb des Kunstbereichs und gruppiert jeweils um Werke der eigenen Sammlung. Eine Ausstellung, die wie der imaginäre Katalog eines Warenhauses der schönen Dinge zum Staunen und Schmökern einlädt.

Da wird etwa der «Tote Christus» von Holbein neben Bilder Ferdinand Hodlers von seiner sterbenden Geliebten Valentine Godé-Darel gestellt, Nietzsche neben Werke von André Masson oder Giorgio de Chirico, LSD-Entdecker Hofmann neben den heiligen Antonius. Und Frauenrechtlerin Iris von Roten malte selbst, so auch ein Bild von Iris-Blüten.

Einige Räume wurden von den Kunstschaffenden Silvia Bächli, Pipilotti Rist und Not Vital mitgestaltet. Zum Begleitprogramm gehören auch fünf Gesprächsrunden zu gesellschaftlichen Themen unter anderem mit Eiskunstlauf-Weltmeisterin Denise Biellmann. Zu der bis am 21. Mai dauernden Ausstellung ist eine Publikation erschienen.

www.kunstmuseumbasel.ch

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