Es ist das vermutlich teuerste Kunstwerk an der Art Basel: «Hardware Store» von Jean-Michel Basquiat wird für 40 Millionen US-Dollar zum Verkauf angeboten. Auch Mirka Federer interessierte sich dafür. Basquiat gilt schon länger als einer der teuersten Künstler der Welt, laut der Kunstplattform «Artnet» liegt er gleich hinter Picasso. In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden mit seinen Werken 300 Millionen Dollar umgesetzt.
Allerdings kann er das Ausmass seines Erfolgs nicht mehr selber erleben, 1988 verstarb er mit erst 28 Jahren an einer Überdosis Heroin – nur wenige Tage, bevor er einen Entzug bei einem Schamanen machen wollte. Basquiat hat Wurzeln in Haiti und Puerto Rico und ist in Brooklyn zur Welt gekommen. Ab dem Jahr 1977 begann Basquiat mit seiner Malerei und signierte stets mit SAMO, was so viel bedeutet wie «Same Old Shit», was für die unveränderten rassistischen Verhältnisse in den USA steht.
Kurze und intensive Schaffenszeit
Auf seine Werke aufmerksam wurde der US-amerikanische Maler Keith Haring (1958-1990) und auch Andy Warhol (1928-1987) zählte zu seinen Förderern und Freunden. Basquiat wurde in seiner kurzen und intensiven Schaffenszeit zum ersten Afroamerikaner, der in der weiss dominierten Kunstwelt den Durchbruch schaffte. Sein Gesamtkunstwerk umfasst mehrere hundert Arbeiten.
Das Bild «Hardware Store» befand sich nach Angaben des Kunsthändlers Christophe Van de Weghe, seit es 1983 gemalt wurde, in der gleichen Privatsammlung. Leihgeber ist die Sammlung Bischofberger in Männedorf ZH, die seit 1982 mit Basquiat zusammenarbeitete und wichtigster Händler des Künstlers ist. Die Identität des Besitzers gibt Van de Weghe nicht bekannt. «Ich habe den Besitzer, der ein guter Freund ist, davon überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für den Verkauf ist», wird er bei «Artnet» zitiert.
Rekordpreis mit über 100 Millionen Dollar
Mit 110,5 Millionen Dollar wurde bereits 2017 ein Rekordpreis für einen Basquiat erzielt. Das Bild «Untitled» ging an den japanischen Milliardär Yusaku Maezawa. Es ist das erste nach 1980 entstandene Bild, das für mehr als 100 Millionen Dollar gehandelt wurde. Beliebt ist Basquiat auch bei der Pop- und Film-Prominenz: Von Beyoncé (40), Johnny Depp (58) bis Leondardo DiCaprio (46). Der Filmstar gehört zu den Stammgästen an der Art Basel – dieses Jahr ist er allerdings nicht aufgetaucht.