LIFE, ORIGIN oder JUICE – so heissen Weltraum-Projekte, mit denen Schweizer Wissenschaftler in den nächsten Jahren ausserirdisches Leben suchen und finden wollen. Wie das klappen soll, erklären die Forscher der ETH Zürich und der Universität Bern in der neusten «Durchblick»-Folge. Anhand sogenannter Bio-Signaturen auf weit entfernten Planeten wollen sie ausserirdische Lebensformen nachweisen: Spuren, die schon einfache Lebewesen wie Mikroorganismen in Atmosphären anderer Planeten hinterlassen.
Auch die Schweiz ist bei dieser Forschung vorne mit dabei. «Es ist ein weltweites Unternehmen», sagt Willy Benz von der Universität Bern. Der Astrophysik-Professor hat sich der Erforschung von Exoplaneten verschrieben und ist Leiter des NCCR PlanetS – eines Planeten-Forschungsverbundes mehrerer Schweizer Universitäten. «Es ist ganz klar: Das grosse Ziel ist, Leben zu finden!»
Unzählige ausserirdische Welten
Über 5000 Exoplaneten sind mittlerweile schon bekannt – also Planeten, die weit von uns entfernt um andere Sterne kreisen. Aktuell nimmt die Suche nach Leben im All so richtig Fahrt auf: Erst vergangenen Dezember startete das 10 Milliarden Dollar teure James Webb Space Teleskop.
Ab kommendem Herbst soll es unter anderem bei der Erforschung solcher Exoplaneten neue Erkenntnisse liefern. «Für eine systematische Suche nach Leben im All braucht man dann aber die nächste Generation von Teleskopen, an der wir aktuell arbeiten», ist Astrobiologe Daniel Angerhausen überzeugt. Der frühere NASA-Forscher erklärt im Durchblick, woran die ETH Zürich aktuell arbeitet und wieso wir in den nächsten zehn bis 20 Jahren Ausserirdische entdecken werden.
Eismonde sind heisse Kandidaten
Vielleicht werden die Forscher gar in unserem eigenen Sonnensystem fündig: «Egal ob NASA, ESA oder eine Indische Raumfahrtagentur: Wenn jemand sagen kann, wir haben Leben gefunden, ist das das Non-Plus-Ultra», sagt Wissenschaftler Andreas Riedo von der Universität Bern. Der Wissenschaftler entwickelt präzise Messinstrumente, die bei Weltraum-Missionen auf sogenannten Eismonden von Jupiter und Saturn Spuren von Leben suchen sollen – in flüssigen Ozeanen, welche dort unter Kilometerdicken Eisschichten vermutet werden.
Alles dazu hört ihr in dieser Folge des Wissens-Podcasts «Durchblick».