Wegen Böhmermann
Erdogan verklagt Springer-Chef Mathias Döpfner

Die Schmähgedicht-Affäre weitet sich aus: Weil der Chef des Axel-Springer-Verlags den Satiriker Jan Böhmermann unterstützt hatte, geht der türkische Staatspräsident nun auf ihn los.
Publiziert: 09.05.2016 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:10 Uhr
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Recep Tayyip Erdogan klagt weiter.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat eine einstweilige Verfügung gegen Axel Springer-Chef Mathias Döpfner beantragt. Der Vorstandschef des Medienkonzerns Axel Springer hatte Partei für den Satiriker Jan Böhmermann ergriffen.

Bei deutschen Spitzenpolitikern erntet er dabei scharfe Kritik. Der deutsche FDP-Chef Christian Lindner sagt am Rande einer Ringier-Veranstaltung zu BLICK: «Erdogan muss eine Persönlichkeitsstörung haben. Dass er jeden verklagt, zeigt, dass er ein Problem mit Kritik hat», so Lindner. «Leider ist das nicht nur sein persönliches Problem, sondern zeigt, dass die Türkei auf dem Weg ist, ein autoritärer Staat zu werden.»

Der deutsche FDP-Chef Christian Lindner kritisiert Erdogan scharf.
Foto: Keystone

Döpfner hatte Böhmermann mit einem offenen Brief unterstützt. «Ich habe laut gelacht», schrieb der Vorstandsvorsitzende des Verlags in der «Welt am Sonntag». Und: «Ich möchte mich, Herr Böhmermann, vorsichtshalber allen Ihren Formulierungen und Schmähungen inhaltlich voll und ganz anschließen und sie mir in jeder juristischen Form zu eigen machen.»

Das Landgericht Köln hat bereits angedeutet, dass es der einstweiligen Verfügung eher nicht stattgeben werde. Erdogans Medienanwalt Höcker kündigte an, in diesem Fall möglicherweise in die zweite Instanz zu gehen. (rey)

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