Als Grimassen-König hatte er jahrzehntelang Menschen auf der ganzen Welt zum Lachen gebracht. Jetzt ist US-amerikanische Komiker und Entertainer Jerry Lewis gestorben.
Lewis starb im Alter von 91 Jahren in Las Vegas, wie eine Sprecherin am Sonntag auf CNN sagte. Auch seine Familie habe den Tod bestätigt, meldete das «Las Vegas Review-Journal». Demnach starb er eines natürlichen Todes - friedlich im Kreise seiner Familie.
Lewis betrieb Slapstick mit vollem Körpereinsatz - und mit grossem Erfolg auch in Europa. Das Publikum liebte die Blödeleien des Leinwand-Kaspers mit den unverwechselbar rollenden Pupillen. In den 1950-er und 1960-er Jahren kam fast jährlich ein neuer Lewis-Streifen in die Kinos.
Mehr als 80 Filme – darunter «Der verrückte Professor»
Geboren wurde Lewis am 16. März 1926 in Newark bei New York unter dem Namen Joseph Levitch als Sohn einer russischstämmigen jüdischen Familie. Mit fünf Jahren stand er zum ersten Mal singend auf einer Bühne, mit 15 trat er mit einem eigenen Comedy-Programm auf - zunächst aber nur mit begrenztem Erfolg.
Den Durchbruch schaffte Lewis, als er 1945 den neun Jahre älteren italo-amerikanischen Schnulzensänger Paul Dino Crocetti kennenlernte, der sich Dean Martin nannte. Als Komiker-Duo Martin & Lewis gelangten die beiden zu Berühmtheit, bis sie sich nach rund zehn gemeinsamen Bühnen-Jahren zerstritten. Lewis schlug danach eine Solo-Karriere ein.
Lewis spielte in mehr als 80 Kino- und Fernsehfilmen und führte Regie in über einem Dutzend anderer. Als Höhepunkt seiner Blödelkunst gilt «Der verrückte Professor» von 1963, der 33 Jahre später mit Eddie Murphy neu verfilmt wurde.
Bis zuletzt vor der Kamera
Lewis war zum zweiten Mal verheiratet. Er hatte sechs Söhne - davon einer adoptiert - sowie eine adoptierte Tochter. 2009 bekam er für seinen Einsatz im Kampf gegen Armut und Krankheiten einen Ehrenoscar. Zu seinem 90. Geburtstag hatte ihn das renommierte Museum of Modern Art (MoMA) in New York mit einer Film-Retrospektive gewürdigt.
Lewis selbst hatte in seinem langen Leben immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen. 1982 war er nach einem Herzinfarkt zunächst für klinisch tot erklärt worden. Zehn Jahre später bekam er Prostatakrebs, 1997 wurde dann Diabetes diagnostiziert. Im Jahr 2000 erkrankte er an einer Hirnhautentzündung.
Lewis war noch bis kurz vor seinem Tod aktiv. Letztes Jahr stand er für den Film Max Rose nach einer zehnjährigen Filmpause wieder einmal vor der Kamera: Lewis spielte darin einen Witwer, der sich auf die Suche nach seinem Nebenbuhler macht.
Anlässlich des Films gab Lewis Anfang dieses Jahres noch ein Interview mit BLICK. Auf die Frage, wie sich die Welt an ihn erinnern sollte, antwortete der Star: «Ich will Nettigkeiten über mich hören, solange ich noch hier bin. Was die Leute über mich sagen, wenn ich mal gegangen bin, interessiert mich nicht. Dann höre ich ja ohnehin nichts mehr.» (rey/SDA)