Der Italiener Dominik Paris gehört zu den besten Kumpels von Beat Feuz. Als Aksel Svindal im letzten Winter vier Monate nach einem Achillessehnenriss bei der WM in Beaver Creek zweimal Sechster wurde, kreierte Paris einen legendären Spruch: «Wenn ein Svindal nach einer solch schweren Verletzungspause im ersten Rennen ein WM-Diplom gewinnt, zeigt das, dass alle anderen im Sommer nur trainieren, damit ihre Trainer einen Job haben ...»
Gestern kann Paris denselben Spruch wieder auspacken, er muss lediglich Svindal durch Feuz und die WM mit dem Lauberhorn ersetzen. Mit einer noch schlechteren Vorbereitung, als sie Svindal bei seinem Comeback hatte, schlägt der Kugelblitz in der Super-Kombi-Abfahrt in Wengen auf dem zehnten Rang voll ein. BLICK-Experte Bernhard Russi verneigt sich
besonders tief vor dem Emmentaler: «Bis jetzt hat für mich Hermann Maier ganz klar das eindrücklichste Comeback in der Ski-Geschichte abgeliefert. Doch diese Rückkehr von Beat kommt ganz nahe an Maier ran.»
Russi: «Einfach sensationell»
Russis Begründung: «Im Vergleich zwischen Maier und Feuz reden wir zwar von unterschiedlichen Verletzungen, Maier hat es nach seinem Töff-Unfall sicher viel heftiger erwischt. Aber bei Beat ist es die Summe der Verletzungen, die mich bis zu diesem Auftritt daran zweifeln liess, ob er es trotz seinem mega Talent noch einmal schaffen kann. Feuz hat seit Jahren nie mehr eine richtig gute Saisonvorbereitung gehabt.» Und noch etwas: «Das Lauberhorn ist derzeit mit vielen Schlägen gespickt, was nicht gerade förderlich ist für Beats Fuss. Aber er hat es trotz alldem wieder geschafft, und das ist einfach sensationell.»
Streit: «Ganz feiner Kerl»
So richtig mit Feuz gefreut haben sich gestern auch drei Schweizer in Nordamerika. Die Rede ist von Mark Streit, Roman Josi und Nino Niederreiter.
Unser Trio-Grande in der NHL hat dem riesigen Eishockey-Freak Feuz vor dem Comeback signierte Trikots nach Wengen geschickt. Mit Josi und Streit hat SCL-Tigers-Fan Feuz im letzten Sommer in Bern Tennis gespielt. Im Doppel mit Sandro Viletta war er gegen die Eisheiligen zwar chancenlos, doch im Einzel fegte er den Star der Philadelphia Flyers vom Sandplatz. Streit zu BLICK: «Beat hat mich an diesem Tag mit seinem unglaublichen Gefühl beeindruckt, er spielt einen extrem fiesen Stoppball. Weil er aber ein ganz feiner Kerl ist, habe ich ihn richtig ins Herz geschlossen.»
Wetten, dass Feuz heute in der Spezialabfahrt erneut unsere Herzen berühren wird?