Adieu Durchgangstourismus. Die Hauptverkehrsachse über den Gotthard und somit die Haupteinnahmequelle von Andermatt UR ist lahmgelegt. Nach einem Felssturz ob der Galerie Tanzenbein ist die Strasse durch die Schöllenen gesperrt. Der Regen machte die Situation so prekär, dass laut dem Bundesamt für Strassen die Strecke über «mehrere Wochen» unbefahrbar bleibt.
«Wir versuchen, für unsere Pendler und Gäste eine einigermassen erträgliche Situation zu schaffen», sagt der Gemeindepräsident Roger Nager zu Blick.ch.
Die Sperrung hat schwerwiegende Folgen: «Andermatt lebt vom Durchgangstourismus.» Aber nicht nur: So ist auch das Luxushotel Chedi betroffen. Ob der Umweg beispielsweise durch den Gotthard-Tunnel und zurück über den Pass oder der Wechsel auf den Zug die High-Class-Society abschreckt, dazu wollte das Hotel keine Stellung nehmen.
Die Andermatter sprechen sich Mut zu: «Hoffentlich hält die Situation nicht allzu lange an. Wir leben von den Alpenpässen», sagt der Tourismusdirektor Flurin Riedi. Der Furka-Pass würde kommende Woche eröffnet.
Der Countdown läuft: Ist die Schöllenen-Strasse auch Ende Juni noch geschlossen, ist der Andermatter Tourismus im Elend. Dann beginnen in den ersten Regionen die Sommerferien. «Die Situation hat definitiv Auswirkungen auf den Tourismus», sagt Riedi. «Aber wir machen alles, was in unserer Macht steht.» Schlussendlich ist das aber sehr wenig.
Petrus bestimmt, wie es läuft. So auch bei der Sicherung. «Bislang war es nicht möglich, die Stelle mit dem Helikopter anzufliegen», sagt Esther Widmer, Sprecherin des Bundesamts für Strassen. «Sobald das Wetter besser ist, werden wir mit der Sicherung der Stelle starten.» (kra)