Raserin (58) erklärt Drogen-Fahrt auf Ostschweizer Autobahn
«Mit Kokain fährt man besser»

Eine Frau fuhr unter Drogeneinfluss 54 km/h zu schnell. Dafür wurde sie vom Bezirksgericht Frauenfeld verurteilt. Vor Gericht hatte die Raserin eine spezielle Erklärung für ihren Bleifuss.
Publiziert: 09.09.2022 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2022 um 14:26 Uhr
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Eine Frau bretterte unter Drogeneinfluss über die A7 Richtung Konstanz, um Drogen zu beschaffen.
Foto: pixabay

Sie wollte einfach mal wissen, wie es sich anfühlt, Vollgas zu geben. Eine Frau (58) wurde auf der A7 Richtung Konstanz in ihrem Opel Vectra mit 180 km/h erwischt. Satte 54 km/h zu schnell – und das auch noch unter Drogeneinfluss. Und: mit gefälschten Kontrollschildern. Die dreifach Vorbestrafte musste sich deswegen diese Woche vor dem Bezirksgericht Frauenfeld verantworten.

«Ich wollte mal schnell fahren», sagte die Angeklagte auf die Frage, warum sie nachts gerast sei, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Es sei aber nicht allein um das Geschwindigkeitsgefühl gegangen, gestand sie. «Ich musste Drogen beschaffen.»

Aber sie habe eingesehen, dass das dumm war. Ihr Verhalten erklärte ihre Verteidigerin mit einer schwierigen Kindheit und überhaupt einem schweren Leben. Daher sei sie auch drogenabhängig geworden. Nun wolle sie ihre Sucht in den Griff kriegen. Ins Gefängnis sollte sie daher nicht, plädierte ihre Anwältin bei dem Prozess.

Sie merkt den Alkohol gar nicht mehr

Allerdings war die 58-Jährige schon in der Vergangenheit auffällig geworden. Jedes Mal im Strassenverkehr. Verletzung von Verkehrsregeln, Drogenmissbrauch und Fahren unter Einfluss von Alkohol.

Aber das sei gar nicht so schlimm, versuchte sie zu beschwichtigen. «Aufgrund meiner jahrelangen Sucht merke ich den Alkohol in diesen Mengen nicht mehr», erklärte sie. Ausserdem sei sie davon überzeugt: «Mit Kokain fährt man besser als unter Alkoholeinfluss.»

Am Ende wurde die Raserin verurteilt. Wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet, muss sie für sieben Monate ins Gefängnis. Zusätzlich wurde eine Busse verhängt. Über das Urteil zeigte sich die Beschuldigte wütend und verliess den Gerichtssaal. (jwg)

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