Neue Wendung im Bündner Radiostreit
Mit einem Buebetrickli gegen Schawinski

Medienpionier Roger Schawinski will der Churer Verlegerdynastie Lebrument den Namen Radio Grischa abluchsen – jetzt hat diese flugs eine ihrer Firmen in Radio Grischa AG umbenannt.
Publiziert: 26.05.2024 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2024 um 17:31 Uhr
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«Den Bündnerinnen und Bündnern Radio Grischa zurückbringen»: Unternehmer Schawinski.
Foto: keystone-sda.ch
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Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

Die Fehde zwischen Medienunternehmer Roger Schawinski (78) und der Bündner Verlegerfamilie Lebrument geht in die nächste Runde.

Im April berichtete Blick über den Coup des Zürcher Herausforderers, der seinen Sender in Chur GR Radio Grischa nennen will. Eine Provokation für die Lebruments und ihren Somedia-Verlag: Sie hatten die regionale Traditionsmarke 2015 über Bord geworfen und ihren Kanal in Radio Südostschweiz umbenannt.

Schawinski und sein Kompagnon Stefan Bühler berufen sich auf das Markenschutzgesetz, demzufolge der Anspruch auf einen Brand erlischt, wenn dieser während fünf Jahren keine kommerzielle Verwendung findet. «Ich will den Bündnerinnen und Bündnern Radio Grischa zurückbringen, sagte der Medienpionier damals zu Blick.

Jetzt schlagen die Angegriffenen zurück: Wie durch Zauberhand ist der Verleger-Clan um Verwaltungsratspräsident Silvio Lebrument (56) neuerdings im Besitz einer Firma namens Radio Grischa AG.

Der Eintrag im Handelsregister datiert vom 22. Mai. Wie daraus ersichtlich ist, wurde dafür nicht ein neues Unternehmen gegründet – die Eigentümer um Silvio und seine Schwester Susanne Lebrument (51) haben ihre bisherige Firma Obersee Nachrichten AG einfach umbenannt. Ausserdem wurde der Geschäftssitz von Rapperswil-Jona SG nach Chur verlegt.

Wird das Buebetrickli tatsächlich den Angriff aus dem Unterland abwenden? Silvio Lebrument sagt auf Anfrage nur, dass er Schawinskis Vorgehen für eine Massnahme halte, «Staub aufzuwirbeln». Derweil ist dem Unermüdlichen aus der Limmatstadt ein symbolträchtiger Schritt gelungen: Sein Radio wird künftig aus den ehemaligen Grischa-Studioräumen senden.

Begonnen hat der Streit Anfang Jahr, als Schawinski beim Bundesamt für Kommunikation den Lebruments die Radiokonzession wegschnappte. Man kann gespannt sein, wie sich die Saga weiterentwickelt.

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