Am Sonntagabend nimmt Frankfurts Coach Armin Veh beim Spiel gegen Wolfsburg zur Pause seinen Stürmer Haris Seferovic (23) raus. «Dabei liegen wir 0:1 hinten, das ist doch bezeichnend!», wettert der verärgerte Veh in der «Bild».
Unser Nati-Stürmer ist ebenfalls sauer, setzt sich nach der Dusche nicht auf die Ersatzbank, sondern gleich dahinter zu den Fans. Und sieht, wie sein Sturmkollege Alex Meier mit einem Dreierpack («Dreier-Meier») die Eintracht zum 3:2-Sieg schiesst.
Veh, in der Saison 1983/84 übrigens ein durchschnittlicher Söldner beim FC St. Gallen, tobt: «Ich schütze meine Spieler immer, auch wenn sie schlecht spielen. Aber irgendwann habe ich die Schnauze voll von seinen Ego-Trips. Wir sind eine Mannschaft.»
Und zum «Kicker» sagt Veh: «Drei Tore, davon ein Elfmeter, das ist für mich kein Torjäger. Er wird von den Journalisten hingestellt, als wenn er der wahnsinnige Kämpfer wäre, aber das ist er nicht. Der kann sich ein grosses Stück von Alex Meier abschneiden, was der schon geleistet hat.»
Der 27-fache Internationale Seferovic stapft nach Spielschluss wortlos an den Journalisten vorbei.
Seferovic, zuletzt zweifacher Torschütze beim 2:1-Sieg gegen Österreich, ist nicht der einzige Schweizer, dem im Land des Weltmeisters eine steife Brise entgegenweht. Ende letzter Woche kritisierte Gladbach-Ikone Lothar Matthäus (54) den gesperrten Gladbach-Star Granit Xhaka. «Er ist mit 23 Jahren kein junger Spieler mehr. Er ist ein Schweizer Nationalspieler. Lange darf dieser Prozess nicht mehr dauern, ansonsten ist seine Karriere vorbei.»
Und Anfang Oktober 2015 wurde Nati-Goalie Roman Bürki nach Patzern bei der 1:5-Klatsche mit Dortmund gegen Bayern als «Bürki-Gürki» und «Hampelmann» verspottet.