Yule, Walliser mit schottischen Wurzeln, staunte nicht schlecht an Weihnachten. Seine Mutter schenkte ihm eine Drohne. Wenige Tage nachdem Marcel Hirscher im Slalom in Madonna di Campiglio beinahe von einer Drohne getroffen worden wäre. Yule glaubt, dass seine Mama schon vor dem Vorfall wusste, dass sie ihm die Drohne schenken würde: «Ein lustiger Zufall!» Der 22-jährige Wirtschaftsstudent hat seine helle Freude am Flug-Objekt: «Ich bin halt immer noch ein grosses Kind, das solche Spielzeuge mag. Und in unserem Team ist es in den letzten zwei Wochen sehr beliebt geworden, mit dem Ding zu spielen. Aber ich würde mich natürlich nie getrauen, damit über eine Skipiste zu fliegen. Sicherheit ist das oberste Gebot.»
Yule will auch als Slalom-Künstler zum Überflieger werden. «Es ist wichtig, dass ich Schritt für Schritt mache, noch mehr an Konstanz gewinne. Aber ich bekomme schon langsam Lust aufs Podest.» Am kommenden Sonntag im Heim-Slalom in Adelboden kann der «Schotten-Rocker» das nächste Mal attackieren.
Luca Aerni (11. bei Halbzeit) hat gestern Pech mit einer mitgerissenen Torstange und scheidet aus. Marc Rochat (27.) gewinnt in seinem zweiten Weltcup-Rennen mit Nummer 62 erste Punkte.
Fast-Drohnen-Opfer Hirscher hat sich vom Madonna-Schock gut erholt. In Santa Caterina feiert er seinen 36. Weltcup-Sieg. Damit zieht er bei den erfolgreichsten österreichischen Weltcup-Fahrern mit der Nummer 2, Benjamin Raich, gleich (Leader Hermann Maier mit 54 Siegen). Der flache Hang fordert auch Hirscher alles ab. «Es passiert selten, dass ich im Ziel eines Slaloms blau bin.» Hirscher vermiest Henrik Kristoffersen den Sieg-Hattrick zu Saisonbeginn. Der Norweger wird Zweiter. Die Piste kommt ihm nicht entgegen. Die beiden Motocross-Freaks hatten um Neujahr auf der Reiteralm (Ö) zusammen trainiert.