O. J. Simpson, der am Mittwoch im Alter von 76 Jahren gestorben ist, war eine schillernde Figur – für viele wurde er durch seine Rolle in «Die nackte Kanone» von 1988 zum Kult. Seine Footballkarriere bei den Buffalo Bills und den 49ers ginge allerdings nicht in die NFL-Geschichte ein.
Traurigen Ruhm erlangte O. J. Simpson im Jahr 1994, als er für den Mord an seiner Ex-Frau Nicole Brown (1959–1994) und deren neuem Partner Ron Goldman (1968–1994) verdächtigt wurde. Der damalige Profi-Footballspieler flüchtete vor der Polizei, Simpson lag mit einer Waffe auf dem Rücksitz, während sein Freund AI Cowlings fuhr. Die Verfolgungsjagd wurde von amerikanischen TV-Stationen per Helikopter gefilmt und live übertragen.
95 Millionen sahen seine Flucht
95 Millionen Menschen sahen, wie Simpson vor der Polizei floh. Schliesslich fuhr er in das Haus seiner Mutter und stellte sich. In einem aufsehenerregenden Prozess, der in den USA im Fernsehen übertragen wurde, konnte sein Verteidiger Robert Kardashian (1944–2003), Vater von Make-up-Unternehmerin Kim Kardashian (43), einen Freispruch für Simpson herausholen. Bis heute ist kein Täter ermittelt.
In den darauffolgenden Jahren versuchte sich O. J. Simpson immer wieder als Schauspieler, bis er schliesslich 2007 in Las Vegas mit mehreren Männern und Waffen in ein Hotelzimmer eindrang. Der Gast war ein Händler von Sport-Erinnerungsstücken. Mit Waffengewalt zwang Simpson den Mann, Stücke herauszugeben, die vermeintlich ihm gehörten. 2008 wurde Simpson vom Gericht wegen Raub mit Waffengewalt schuldig gesprochen.