Die BLICK-Krimi-Kolumne zum Tatort «Zeit der Frösche»
Nach dem Gequassel

Seit zwanzig Jahren ist unsere Autorin immer wieder ein klein bisschen neidisch auf Heike Makatsch.
Publiziert: 02.04.2018 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:40 Uhr
Makatsch macht keinen Quatsch: Als Kommissarin Ellen Berlinger im «Tatort»-Einsatz.
Foto: SWR/Julia Terjung
Silvia Tschui

Wie sehr wollte ich früher Heike Makatsch sein! Die Ex-Viva-Moderatorin war It-Girl, bevor es It-Girls gab, und konstantes Gesprächsthema in meiner damaligen WG. Die Kulleraugen! Die grosse Nase! Der riesige Mund! Das unbeschwerte Gequatsche! Dass Makatsch es draufhat, beweist schon, dass sie neben Oli Pocher und Charlotte Roche eine der einzigen der Viva-Nasen ist, die es auch nach der Berufsjugend zu was gebracht haben.

Verriss der ersten Mainzer-Folge lag nicht an Makatsch

Zum Beispiel zur «Tatort»-Hauptkommissarin Ellen Berlinger, heuer zum zweiten Mal. Und auch wenn die erste Makatsch-Folge «Fünf Minuten Himmel» verrissen wurde, lag das nicht an ihr, sondern am konstruierten Drehbuch. Twitter war sich hingegen einig: «Hab mal wieder ‹Tatort› geguckt, um die Makatsch zu sehen», lau­tete der Tenor.

Dass die «Tatort»-Verantwortlichen trotz mieser erster Folge an ihr festgehalten haben, zahlt sich mit dieser Mainzer Episode, bei der der Schweizer Markus Imboden Regie führte, aus: Ein blutdurchtränkter Hoodie wird in der Altkleidersammlung gefunden. Gleichzeitig wird ein Teenager-Mädchen vermisst. Nach einigen Tagen stellt sich heraus: Auch der leicht autistische Sohn der Cousine der Kommissarin bleibt verschwunden. Schlimmer noch: Beide waren zuvor an derselben Schulparty.

Makatsch als Kommissarin ist angenehm anzusehen

Wird es so persönlich, kommt Berlinger respektive Makatsch ins Rotieren. Und das ist, genauso wie früher das Gequassel, angenehm anzusehen. Kulleraugen, Riesenmund – funktioniert noch genauso gut wie früher. Gebt der Frau gute Geschichten und wir sehen noch lange noch so gerne zu. Weil wir, jedenfalls ich, immer noch heimlich gerne ein bisschen Heike Makatsch wären. Nur singen kann ich besser als sie. Ha!

«Tatort – Zeit der Frösche», 2. April, 20.05 Uhr, SRF 1.

Wertung: Vier Sterne von fünf. 

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