Dass man bei einer Party nach dem Vorbild von «Project X» etwas löschen muss - zum Beispiel einen brennenden Grill - gut möglich. Aber so?
Vor ein paar Jahren machte der Teenie-Film «Project X» Schlagzeilen. Ein paar Jungs wollten eine Party organisieren, luden auf Facebook ein - und Hunderte wildfremder Gäste kamen. Die Komödie wurde ein Überraschungs-Hit und wiederholte sich im echten Leben. Zum Beispiel vor drei Jahren in Cousset FR. Zahlreiche Facebook-Party wurden in echt«gecrasht».
Chaotisch war nur die Kommunikation
Am 8. August hätte nun in der Bundesstadt eine Party nach diesem Vorbild stattfinden sollen: «Project Bern» mit über 4700 Usern in privater Location. Unbewilligt. Die meisten von ihnen meldeten sich im Frühling an, als der Plan der anonymen Organisatoren publik wurde.
Doch genauso chaotisch wie das Fest werden sollte, verlief die weitere Kommunikation. Eigentlich war angekündigt, dass bei gewissen Anmeldezahlen immer mehr Informationen publik würden. Zum Beispiel die auftretenden Bands. Doch nein, es herrschte nur noch Funkstille. Auch wenn zahlreiche «Angemeldete» nachfragten, gab es keine Antworten.
So einfach kann man auf Facebook absagen
Am Morgen des 6. Augusts, rund sechzig Stunden vor dem vermeintlichen Party-Start, meldeten die Organisatoren auf Facebook fröhlich: Location und neues Datum gefunden! Der Anlass wurde kurzfristig auf den 17. Oktober verschoben.
Heute morgen nun auf Facebook die Benachrichtigung: «Project Be hat die Veranstaltung abgesagt». Der Delete-Knopf wurde etwa um 7 Uhr gedrückt. Die Seite zum Event ist fort, gelöscht, kommentarlos. So einfach kann man auf Facebook 4700 Leuten absagen. In Zürich schafften dies ebenfalls anonyme Party-Organisatoren zu Sommerbeginn sogar mit 14'000 Gästen. (tri)