Es krachte am frühen Morgen auf der Sihlhochstrasse in Zürich: Die Buschauffeure und viele Passagiere wurden verletzt. Eine Italienerin war offenbar nicht angeschnallt, stürzte in die Tiefe und konnte nur noch tot geborgen werden.
Die Kräfte bei einem Aufprall sind jedoch gewaltig – und eigentlich wäre Angurten auch als Passagier Pflicht! Was im Auto seit Jahrzehnten selbstverständlich ist, gilt eigentlich auch im Car. In der Schweiz besteht seit 2006 eine Gurtpflicht für Reisecars, nicht aber für öffentliche Linienbusse.
Das betroffene Unternehmen Flixbus teilt gegenüber BLICK mit: «Die Busfahrer sind angewiesen, mehrsprachig vor Beginn der Fahrt auf die gesetzliche Anschnallpflicht hinzuweisen.» Allerdings sei es ihnen nicht möglich, sicherzustellen, dass alle Passagiere dieser Pflicht zu jeder Zeit der Fahrt auch nachgehen.
Flixbus kontrolliert Gurtpflicht nicht
Genau das will die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) nun ändern, wie Sprecher Nicolas Kessler sagt: «Wir werden demnächst auf den Branchenverband zugehen, um mit den Busunternehmen Lösungen zu finden.» Die BFU empfehle den Unternehmen, Kontrollen durch den Chauffeur vornehmen zu lassen.
Bei Flixbus gibt es solche Kontrollen nicht. Kessler sagt: «Wir haben Hinweise darauf, dass die Gurtpflicht im Reisecar nicht sehr konsequent durchgesetzt wird.» Doch die BFU hält auch fest, dass laut Gesetz jeder Passagier über 12 Jahren selbst dafür verantwortlich ist, dass er sich anschnallt und der Gurtpflicht somit nachgeht.
Die rund 50 Passagiere waren Sonntagnacht von Genua nach Düsseldorf unterwegs. Auf der Sihlhochstrasse in Zürich kam der Car links von der Spur ab,gelangte auf den Pannenstreifen – und krachte in die Mauer. Wir halten Sie im Ticker auf dem Laufenden. (hah)