Die Rhein-Neckar Löwen sind auf dem Weg zum ersten Meistertitel in der Klubgeschichte nicht aufzuhalten. Beim 32:25-Sieg auswärts beim ärgsten Verfolger Flensburg-Handewitt erzielt der Schweizer Spielmacher Andy Schmid (32) nicht nur fünf Tore, sondern glänzt auch als Torhüter. Schon im Mai hatte der Nati-Star mit einem Ausflug ins Tor für Furore gesorgt.
In der 13. Minute laufen die Löwen, die ihren Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers auf die Bank geschickt haben, in einen Konter. Schmid eilt zurück und pariert den Abschluss von Flensburgs Lasse Svan spektakulär. «Ich habe den Kopf weggedreht, weil ich ein bisschen Angst hatte. Meinen linken Arm habe ich dann ausgefahren, zum Glück hat er den Ball da hingeworfen», erklärt Schmid die Szene.
«Diese Halle liegt uns einfach, wir sind phänomenal in die Partie gestartet. Näher am Optimum kann man nicht spielen», freut sich Schmid über den Sieg in der mit 6300 Zuschauern ausverkauften Flens-Arena, die den Übernamen «Hölle Nord» trägt. Die Löwen führen die Tabelle mit nur einer Niederlage aus 16 Spielen souverän an. Flensburg hat nach der Pleite im Spitzenspiel fünf Punkte weniger auf dem Konto.
Von einer Vorentscheidung will Schmid trotzdem nicht sprechen. «Ich habe das so viele Male gehört. Es klingt wirklich saulangweilig, aber ob wir minus zwei, minus vier oder minus sechs Punkte haben – wir müssen an diese Leistung anknüpfen, dann kann uns kaum etwas stoppen.» Meister wurde Andy Schmid mit den Löwen noch nie. Mit solchen Paraden kommt er dem Titel einen grossen Schritt näher.