Arbeitszeit steigt trotz schwächerem Franken
Beuten die Firmen die Büezer aus?

Immer mehr Firmen lassen ihre Angestellten länger arbeiten. Dabei wird der Euro stärker.
Publiziert: 26.02.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 15:55 Uhr
Eine Mitarbeiterin der Georg Fischer bei der Arbeit (Archiv)
Foto: Keystone

Bühler, Stadler Rail, V Zug, Georg Fischer, Feintool. Immer mehr Firmen lassen ihre Angestellten länger arbeiten. Allein gestern Mittwoch sind zwei weitere Firmen hinzugekommen: Der Kabelhersteller Huber + Suhner und der Baustoffhersteller Eternit. Grund nennt man immer den gleichen. Der starke Franken.

Zwischen drei und fünf Wochenstunden zusätzlich müssen die Büezer leisten. Und das bei gleich bleibenden Lohn. «Wenn die Krise da ist, schauen die Unternehmer, was sie holen können», sagt Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei der Gewerkschaft Travailsuisse.

Auffällig: Viele Firmen planen mit dieser Massnahme bis Ende Jahr oder noch länger. Dann wollen sie wieder überprüfen, ob man die Arbeitszeit reduzieren kann. Dabei ist der Euro tendenziell wieder am steigen. Seit die Nationalbank den Kurs freigab, stieg der Kurs. Von Parität mit dem Schweizer Franken bis 1.08. Was also, wenn sich der Franken weiter abschwächt?

Gewerkschaften im Clinch

«Die Massnahme sollte laufend überprüft werden. Ein Jahr ist tendenziell zu lang», findet Fischer. Er fordert: «Die Arbeitnehmer müssen Arbeitszeitverlängerungen mittragen.» Das ist längst nicht bei allen Firmen der Fall. Deshalb findet Fischer: «Bei manchen Firmen ist die Massnahme nicht gerechtfertigt.»

Der Gewerkschafter ist im Clinch. Es sei eine schwierige Situation. Arbeitszeitverlängerungen seien nicht schön. «Aber die Alternativen sind noch hässlicher: Jobabbau oder Euro-Löhne.» (kaz)

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