Die Leichtathletik-Welt trauert um den Sprinter Jim Hines: Der US-Amerikaner, der als erster Athlet die 100 m offiziell in unter zehn Sekunden lief, verstarb am vergangenen Samstag im Alter von 76 Jahren. Das gab der Weltverband World Athletics (WA) bekannt.
Erstmals unterbot Hines die Schallmauer am 20. Juni 1968 bei den US-Trials in Sacramento. Da binnen weniger Minuten mit Ronnie Ray Smith und Charles Greene zwei weiteren Athleten das gleiche Kunststück gelang, ging der Abend in Kalifornien als «Night of Speed» in die Leichtathletik-Geschichte ein.
Vier Monate später wurde der damals 22 Jahre alte Hines über 100 m in Mexiko-Stadt auch Olympiasieger – in diesmal elektronisch gestoppten 9,95 Sekunden. Es war eine Bestmarke, die 15 Jahre lang Bestand haben sollte. Erst 1983 war Landsmann Calvin Smith zwei Hundertstelsekunden schneller.
In Mexiko gewann Hines auch mit der US-amerikanischen Staffel Gold. Kurz darauf beendete der Amerikaner allerdings seine Sprinter-Karriere, um sich in der Football-Profiliga NFL zu versuchen. Dort spielte Hines für die Miami Dolphins und die Kansas City Chiefs.
Der aktuelle Weltrekord über 100 Meter hält Usain Bolt. Der Jamaikaner lief die Distanz 2009 in 9,58 Sekunden. (AFP)