«Viele Schweizer haben den Eindruck, dass wir uns besonders umweltfreundlich verhalten. Leider ist das Gegenteil wahr: Obwohl saubere und günstige Technologien vorhanden wären, setzen viele Privatpersonen, aber auch Unternehmer und Politiker auf stark umweltbelastende Ernährung, Verkehrsmittel oder Produktions- und Heizungssysteme», schreibt Thomas Vellacott, Geschäftsleiter des WWF Schweiz zum Swiss Overshoot Day.
Dies verursache heute und längerfristig immer grössere finanzielle, soziale und ökologische Kosten, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen.
Drei Planeten für die Schweiz
Am 11. Mai hat die Schweizer Bevölkerung mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als ihr fürs ganze Jahr 2021 zusteht. Die Grundlagen zur Berechnung des Schweizer Overshoot Day stammen vom «Global Footprint Network» und wird vom WWF publik gemacht.
Die gesamte Menschheit verbraucht jedes Jahr Waren und Dienstleistungen, die der jährlichen Regenerationskraft von 1,7 Planeten entsprechen. Würden alle so leben wie die Schweizer Bevölkerung, wären die Ressourcen von drei Planeten notwendig.
Pandemie-Auswirkungen im 2024 sichtbar
Ein verminderter Konsum, verursacht durch den COVID-19-Lockdown, wird sich vermutlich erst im Jahr 2024 zeigen, da die globalen Daten zuerst gesammelt und danach ausgewertet werden müssen. Typischerweise gibt es aufgrund des UN-Berichtsprozesses eine Verzögerung von drei bis vier Jahren zwischen dem letzten Datenjahr und dem aktuellen. Der Swiss Overshoot Day 2021 basiert daher auf Daten des Jahres 2017.
Tipps vom WWF
«Die meisten von uns können auf persönlicher Ebene mit diesen fünf Tipps ihren Fussabdruck deutlich senken», schreibt der WWF:
- Ferien in der Schweiz oder dem nahen Ausland machen und mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln statt per Flugzeug
- (Weiterhin) Homeoffice oder Pendeln mit Bahn oder Bus statt mit Benzinauto
- Öl- oder Gasheizung durch Solar-, Wärmepumpen- oder Holzheizung ersetzen
- Mehrheitlich pflanzenbasierte Menüs mit durchschnittlich bis zu 300 Gramm Fleisch pro Woche