Ein Teil wurde verbrannt, ein Teil liegen gelassen oder einfach mit Steinen zugedeckt. Jahrelang wurde der Abfall der Schweizer Berghütten so entsorgt. Auch im Tal. «In Zeiten ohne Helikopterflüge war es gängige Praxis, die entstandenen Abfälle vor Ort zu entsorgen. Es herrschte ein anderes Umweltbewusstsein», schreibt der Schweizerische Alpenclub (SAC) auf seiner Homepage.
In der 1906 erbauten Trifthütte bei Gadmen BE gab es zum Beispiel ein Schild mit der Bitte: «Büchsen und Abfälle nord-westl. vom Brunnen über Felsen hinaus werfen». Im Laufe der Jahre entstanden grosse Abfalldeponien. Darum führt der SAC seit ein paar Jahren Clean-up-Aktionen durch und beseitigt solche alten Deponien.
Neben zahlreichen Büchsen, Töpfen und Baumaterialien fanden die Helfer auch witzige Dinge wie etwa eine dreissigjährige, gut erhaltene Sonnencreme, die immer noch duftete, hübsche SAC-Tassen, alte Nagelschuhe oder gar einen halben Ofen.
Elf Tonnen Abfall entsorgt
Neben der Trifthütte wurde auch rund um die Cabane de Mountet im Val d’Anniviers im Kanton Wallis aufgeräumt. Zudem investierten zwölf Jugendliche eine ganze Ferienwoche in die Säuberung der Berge und sammelten im Rahmen des «Work & Climb»-Lagers Müll rund um die Konkordiahütte oberhalb des Grossen Aletschgletscher. Die von den Jugendlichen zusammengesuchten drei Tonnen Material wurden von Hubschraubern der Luftwaffe ins Tal geflogen und dort in Mulden sortiert.
Bei allen Putzaktionen wurden bislang elf Tonnen Abfall gefunden und korrekt entsorgt. «Obwohl auch mit dem Ende dieser Aktionen noch diverse Altlasten zurückbleiben, sei der SAC seinem Ziel, seine Altlasten aus frühere Zeit zu beseitigen und die Bergwelt sauber zu erhalten, wieder einige Schritte näher gekommen», so der Alpenclub. (ehb)