Saisonale Genüsse
Regionale Produkte sind die bessere Wahl

Nektarinen im Dezember oder Blaubeeren aus Peru? Mit regionalen und saisonalen Produkten gehts klimafreundlicher. Saisontabellen geben eine Übersicht, welches Obst und Gemüse gerade reif ist.
Publiziert: 11.10.2024 um 20:51 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2024 um 15:25 Uhr
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Es ist heute ganz normal, dass das ganze Jahr über frische Beeren in den Regalen liegen. Viele davon kommen aus dem Ausland und werden mit Frachtschiffen, Lastwagen oder dem Flugzeug von weither transportiert.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Regionale Produkte haben bessere Umweltbilanz und mehr Nährstoffe
  • Supermärkte bieten ganzjährig frische Produkte, oft aus dem Ausland
  • Wintergemüse wie Lauch, Karotten und Kartoffeln sind ganzjährig erhältlich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Susanne Wagner

Im Herbst macht es besonders Spass, über den Wochenmarkt zu schlendern. Denn jetzt gibt die Natur nochmals alles her, was über den Sommer gewachsen ist: Äpfel, Birnen, Trauben, die letzten Himbeeren und die ersten Marroni. Doch vielen ist gar nicht bewusst, dass es eine besondere Zeit ist.

Es ist heute ganz normal, dass das ganze Jahr über frische Himbeeren, Zucchetti, Tomaten oder Peperoni in den Regalen liegen. An die riesige Auswahl im Supermarkt haben wir uns so gewöhnt, dass vergessen geht, wo sie eigentlich wachsen. Viele Beeren, Früchte und Gemüse kommen aus dem Ausland und werden mit Frachtschiffen, Lastwagen oder dem Flugzeug von weither transportiert.

Damit haben sie eine schlechtere Umwelt- und Energiebilanz als regionale Produkte. Früchte und Gemüse aus der unmittelbaren Nachbarschaft oder der Region schmecken oft besser und verfügen über mehr Nährstoffe. Kein Wunder, denn sie haben keinen langen Transport hinter sich und sind idealerweise erst vor kurzem geerntet worden.

Vorfreude auf Saisonales

Die reiche Auswahl bei den Grossverteilern kann zu Verwirrung führen: Was hat bei uns in welcher Jahreszeit eigentlich Saison? Dieses Wissen ist in den letzten Jahren etwas verloren gegangen. Schade, denn wer die Saisonalität einhält, nimmt sich das Vergnügen, sich ganz bewusst auf die saisonalen Erzeugnisse zu freuen. Für Menschen, die sich nicht einschränken mögen, gibt es eine gute Nachricht: Eine ganze Reihe an gesunden heimischen Produkten sind gemäss WWF ganzjährig erhältlich.

Die Schweizer Bäuerinnen und Bauern haben einen informativen Saisonkalender erstellt, mit allem, was die heimische Landwirtschaft hergibt. Auch auf der Webseite von WWF Schweiz gibt es eine Liste der üblichen Ernte- und Lagerzeiten der Früchte und Gemüse. Darin sind die Produkte aufgeführt, die in der Schweiz und in angrenzenden Gebieten im Freiland oder unter ungeheizten Plastiktunnels gezogen werden.

Herkunft beachten

Die Energiebilanz von Lebensmitteln, die in der Schweiz ausserhalb der Saison in beheizten Gewächshäusern gezogen werden, ist schlechter als die von saisonal gereiften Produkten. Der WWF weist darauf hin, dass auch während der angegebenen Saison Früchte und Gemüse aus ausländischer Produktion im Angebot sein können. Es lohnt sich also, die Herkunftsangaben auf der Verpackung und auf den Hinweistafeln zu beachten.

Hier eine kurze Übersicht über die wichtigsten Gemüse-, Früchte- und Beerensorten, die bei uns frisch geerntet oder in der Nähe gewachsen ab Lager zu geniessen sind (Quelle: WWF).

Frühling

Der frische Bärlauch ab März gehört zu den ersten Frühlingsboten und ist zwei Monate erhältlich. Zeitgleich werden die ersten Radieschen geerntet. Ab April folgen der Kopf-, der Eichblatt- und Lollosalat. Viele freuen sich lange im Voraus auf das typische Frühlingsgemüse Spargel: In unseren Breitengraden werden sie von April bis Juni geschnitten. Die Saison von Eisbergsalat, Kohlrabi und Rucola beginnt auch im April. Ab Mai können wir die ersten Gurken, Lattich, Zuchetti, Frühkartoffeln, Blumen- und Chinakohl, Fenchel und Erdbeeren geniessen.

Sommer

Juni und Juli ist die Zeit der frischen Erbsen und Kefen. Im Juni fällt auch der Startschuss für die Auberginen, Bohnen, Broccoli, Fenchel, Lattich, Stangensellerie, Tomaten, Himbeeren, Kirschen und Johannisbeeren. Im Juli folgen die Äpfel, Aprikosen, Birnen, Brombeeren, Stachelbeeren, Cassis, Artischocken, Feigen, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen und die ersten Zwetschgen. Schon im Spätsommer ab August bereichern Kürbis, Knollensellerie, Endiviensalat, Zuckermais den Speiseplan.

Herbst

Ab Oktober beginnt die Saison der Quitten, Kiwi, Marroni, Baumnüssen, Topinambur und Schwarzwurzeln. Ab November gibt es wieder Chicorée (bis April) und Federkohl (bis Februar). Viele heimischen Salatsorten sind ab Spätsommer oder Herbst während des Winters bis in den Frühling durchgehend erhältlich wie etwa: Chicorino Rosso, Weiss- und Rotkohl, Rosenkohl, Petersilienwurzeln, Zuckerhut oder der beliebte Nüsslisalat.

Winter

Saisonliebhaber fokussieren im Winter umso mehr auf die ganzjährig erhältlichen Gemüsesorten wie Lauch, Karotten, Randen, Zwiebeln und Kartoffeln, die zu den Lagergemüsen zählen.

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