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Naturerlebnis Vogelwelt
Wie wir den gefiederten Freunden wirklich helfen

Das Füttern von Vögeln ist sehr beliebt und kann schöne Naturerlebnisse bescheren. Nicht alle Fütterungsformen sind für die Vögel wirklich hilfreich.
Publiziert: 23.11.2024 um 12:00 Uhr
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Die Vögel – hier ein Rotkehlchen – sollten sich aus hygienischen Gründen nicht ins Futter setzen können.
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Auf einen Blick

  • Winterfütterung von Kleinvögeln kann sinnvoll sein, wenn fachgerecht durchgeführt
  • Vogelfreundliche Gärten mit einheimischen Sträuchern bieten Schutz und Nahrung
  • Studien zeigen: Fettfutter kann Bruterfolg von Meisen deutlich reduzieren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ein von Vögeln umschwärmtes Futterhäuschen lässt vielen Tierliebhabern das Herz höher schlagen. Wenn es draussen kalt und windig ist, lassen sich vom Wohnzimmer aus gemütlich die Finken, Rotkehlchen, Amseln, Stare, Sperlinge, Blau- und Kohlmeisen beobachten, die sich am bereitgestellten Futter bedienen. Es ist vielen Menschen ein Bedürfnis, die gefiederten Freunden mit Vogelfutter und Vogelhäuschen zu unterstützen.

Wer den Vögeln wirklich Gutes tun will, sollte dabei jedoch ein paar Punkte beachten. Zum Beispiel die Frage, ob das Füttern der Vögel bei uns grundsätzlich überhaupt sinnvoll und nötig ist. Im Sommer empfehlen die Schweizerische Vogelwarte und BirdLife Schweiz das Füttern von Kleinvögeln Schweiz nicht. Zum einen ist es nicht nötig, weil die Tiere dann genug Nahrung in der Natur finden. Zum anderen steigt die Gefahr von Krankheitsübertragungen von einem Vogel zum andern bei höheren Temperaturen.

Etwas anders sieht es jedoch im Winter aus. Aus Sicht der Vogelschutzorganisationen ist gegen eine Winterfütterung von Kleinvögeln nichts einzuwenden. Besonders bei Dauerfrost, Eisregen oder geschlossener Schneedecke könne die zusätzliche Nahrung die Lebensbedingungen verbessern. «Solange die Fütterung massvoll und fachgerecht erfolgt», sagt Biologe und Mediensprecher Livio Rey. Auch im Winter sollte man auf Sauberkeit an der Futterstelle achten. «Es ist wichtig, das Risiko zu minimieren, dass sich die Vögel gegenseitig mit Krankheiten anstecken», betont Livio Rey.

Schöne Naturerlebnisse

Eine Futterstelle bietet eine gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten, wie Livio Rey erklärt. «Auch wenn die Fütterung schöne Naturerlebnisse ermöglicht, hilft sie aber bedrohten Vogelarten nicht», sagt der Biologe. Auch BirdLife Schweiz stellt fest, dass die Arten, die ans Futterhaus kommen, in unserem Land durchwegs nicht gefährdet und an die bei uns herrschenden Lebensbedingungen angepasst sind. «Seltene und gefährdete Arten der Roten Liste kommen hingegen kaum an die Futterstellen», schreibt BirdLife Schweiz auf seiner Webseite. Zu den bedrohten Arten gehören etwa der Kiebitz, der Rotkopfwürger und die Turteltaube.

Was eine artenreiche Vogelwelt wirklich unterstützt, sind vielfältige Landschaften wie extensive Landwirtschaft und intakte Feuchtgebiete. Im Siedlungsraum sind insbesondere vogelfreundliche Gärten wichtig. Das Pflanzen von einheimischen Sträuchern mit Beeren wie etwa Weissdorn bieten vielen Vogelarten Schutz und Nahrung. In Laub- und Totholzhaufen wiederum leben zahlreiche Insekten, die von den Vögeln gefressen werden. Verblühte Blumen, stehengelassene Blütenstände oder liegengelassenes Fallobst sind ein reich gedeckter Tisch für hungrige Vögel.

So füttern Sie richtig

Was füttern?

  • Das Vogelfutter sollte der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen. Wie etwa Körner, Haferflocken, zerhackte Baum- und Haselnüsse und Rosinen. Oder angefaultes, aber nicht schimmliges Obst.
  • Fertigfuttermischungen aus dem Handel enthalten oft einen hohen Anteil an Getreidekörnern, die fast nur von Tauben und Sperlingen (Spatzen) gefressen werden. Bevorzugen Sie daher Mischungen mit Sonnenblumenkernen und Hanfsamen.
  • Das Verfüttern von Meisenknödeln und anderem stark fetthaltigem Futter im Winter und in der Brutperiode kann gemäss Studien aus Deutschland und England den Bruterfolg von Meisen deutlich reduzieren. Wer kein Risiko eingehen möchte, verzichtet daher auf Fettfutter.


Was nicht:
kein Brot, nichts Gewürztes und keine Essensreste.

Wie füttern?

  • Körner, Haferflocken und Rosinen sollten vor Nässe geschützt sein. Das bieten Futterhäuser mit schmalen Futterentnahmestellen oder Futtersäulen, bei denen die Vögel sich nicht ins Futter setzen und hineinkoten können. Das würde Krankheiten begünstigen.
  • Stellen Sie das Futterhäuschen in die Nähe von Bäumen und Büschen, damit die Vögel einen Zufluchtsort haben.
  • Stoppen Sie die Fütterung sofort, wenn Sie kranke oder tote Vögel um das Futterhaus finden.
  • Entfernen Sie das Futterhaus in diesem Fall und reinigen Sie es gründlich mit Schwamm und Seifenwasser.
  • Am meisten helfen Sie den Vögeln das ganze Jahr über mit der Erhaltung von vielfältigen und intakten Lebensräumen: mit einem hohen Blütenangebot und vielen Strukturen wie Sträuchern und Bäumen.
  • Weitere wertvolle Tipps auf den Webseiten der Schweizerischen Vogelwarte und von BirdLife Schweiz: www.vogelwarte.ch/fuetterung-von-kleinvoegeln
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