Auf einen Blick
- Naturkosmetik enthält natürliche Rohstoffe statt synthetischer Stoffe und Chemikalien
- Gütesiegel wie NaTrue und Demeter garantieren echte Naturkosmetik
- Feste Seifen sind ergiebig und reduzieren Verpackungsmüll
Viele von uns benutzen Cremes, Lotions, Gesichtswasser, Pflegeöl oder Lippenbalsam Tag für Tag. Doch was wir uns auf die Hände, den Körper oder auf das Gesicht streichen, enthält oft bedenkliche Inhaltsstoffe. Manche Konservierungsstoffe, künstliche Duft- oder Farbstoffe können Allergien auslösen. Auch die Herstellung und die Entsorgung vieler Produkte ist alles andere als nachhaltig. Einige Produkte wie etwa manche Peelings enthalten sogar Mikroplastik, das via Abwasser irgendwann im Meer landet.
Aber es gibt Alternativen: Im Gegensatz zu konventioneller Kosmetik enthält Naturkosmetik anstelle von synthetischen Stoffen und Chemikalien natürliche Rohstoffe wie zum Beispiel Sheabutter, Aloe Vera, Jojobaöl, Bienenwachs, ätherische Öle, Alkohol oder Kräuterextrakte.
Schweizer Naturkosmetik seit 100 Jahren
Bei Naturkosmetik hatten Unternehmen aus der Schweiz und Deutschland schon lange den richtigen Riecher. Bereits 1891 brachte die Firma Kneipp aus Süddeutschland erste pflanzliche Cremes und Salben auf den Markt.
Auch Naturkosmetikpioniere wie die schweizerische Biokosma und die deutschen Marken Dr. Hauschka und Weleda gibt es schon seit rund 100 Jahren. Inzwischen ist die Auswahl an Naturkosmetik unübersichtlich gross geworden: Immer mehr Marken und Produzenten bieten natürliche Pflegeprodukte an oder haben ihre eigene natürliche Pflegelinie. Dabei ist zu unterscheiden: Beim Kauf von Naturkosmetik lohnt es sich, nicht nur auf die Inhaltsstoffe, sondern auf die Nachhaltigkeit des Produktes zu achten.
Gütesiegel für Naturkosmetik
Von den Begriffen «Bio» und «Nachhaltig» auf vielen Kosmetikartikeln sollten wir uns aber nicht täuschen lassen. Längst nicht alle dieser Produkte sind wirklich bio oder nachhaltig. Naturkosmetik ist in Europa kein geschützter Begriff. Es ist auch nicht jede Naturkosmetik bio oder vegan. Es gibt aber Gütesiegel, die echte Naturkosmetik auszeichnen: zum Beispiel das strenge NaTrue-Gütesiegel für Kosmetik aus ausschliesslich natürlichen Stoffen und aus nachhaltiger Produktion.
Strenge Richtlinien
Auch das Demeter-Kosmetik-Siegel legt strenge Richtlinien für Naturkosmetik fest: Alle Bestandteile der Kosmetik müssen aufgelistet sein und mindestens 90 Prozent der landwirtschaftlich erzeugten Produkte müssen aus Demeter-Produktion – also aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft – stammen. Weitere verlässliche Naturkosmetik-Siegel sind das von Ecocert aus Frankreich und das deutsche Gütesiegel BDIH.
Die Auswahl an Naturkosmetik-Pflegeprodukten für das Gesicht, den Körper und die Haare ist inzwischen riesig: Es gibt Lotions, Cremes, Duschgels, Seife, Shampoos, Haarmasken, Conditioner, Deos, Sonnenschutzprodukte und sogar dekorative Kosmetik wie Lippenstifte, Mascara oder Make-up. Bei Naturkosmetik ohne Konservierungsstoffen ist eine gute Hygiene umso wichtiger.
Saubere Finger
Es ist ratsam, die Creme nur mit sauberen Fingern oder einem Spatel zu benutzen, den Behälter nach Gebrauch sofort gut zu verschliessen und das Produkt kühl und dunkel, allenfalls sogar im Kühlschrank zu lagern. Es lohnt sich zudem, auf das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum zu achten und die Produkte innert dieser Frist aufzubrauchen.
Immer mehr Kosmetikmarken legen auch Wert auf nachhaltige Verpackungen, die den Verpackungsmüll reduzieren. Die Handseife in Glasflaschen des Zürcher Unternehmens Soeder kann beispielsweise in den Verkaufsstellen wieder aufgefüllt werden. Die Seife setzt auf natürliche Stoffe wie Schweizer Honig, Weizenproteine und kaltgepresste Bioöle und ist biologisch abbaubar.
Was ist drin?
Am wenigsten Abfall verursachen feste Hand- und Duschseifen oder festes Shampoo in Blockform, da sie oft nur in einen Karton eingepackt sind. Feste Seifen, die oft von Naturkosmetikmarken angeboten werden, sind zudem sehr ergiebig und schonen Natur und Portemonnaie.
Aber Allergiker aufgepasst, Naturkosmetik enthält häufig ätherische Öle, die ebenfalls für Allergien sorgen können. Deshalb lohnt es sich, ein Produkt zuerst an einer kleinen Stelle auszuprobieren. Wer genau wissen will, was ein Produkt enthält, kann die Gratis-App von Codecheck verwenden. Der eingescannte Barcode verrät mehr über die Inhaltsstoffe eines Produkts.