Nachhaltig Kochen
Sekundarschüler entwickeln klimafreundliches Kochbuch

Der «Klimatopf» ist das Kochbuch von Franziska Stöckli, die gemeinsam mit einer Klasse aus Zürich Oerlikon ein Rezeptbuch entwickelte, dessen Gerichte nicht nur schmecken, sondern auch klimafreundlich sind.
Publiziert: 08.01.2025 um 17:08 Uhr
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Sekundarschülerinnen und -schüler waren bei der Erarbeitung der klimafreundlichen Rezepte bei jedem Schritt involviert.
Foto: ZVG

Auf einen Blick

  • Klimatopf: Kochbuch revolutioniert umweltfreundliches und gesundes Kochen zu Hause
  • Schüler entwickelten Rezepte, die von Wissenschaftlern auf Klimaneutralität geprüft wurden
  • 3 Jahre lang arbeiteten 14- bis 16-Jährige an diesem Projekt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Evelyne Rollason
Schweizer Illustrierte

Während der legendäre «Tiptopf» seit Jahrzehnten als Schulkochbuch wohl in fast jedem Schweizer Küchenregal steht, will der 2024 herausgekommene «Klimatopf» das Kochen zu Hause revolutionieren. Alle Rezepte sind entweder vegan oder vegetarisch, gesund und umweltfreundlich – garantiert. Denn jedes Rezept kommt mit präzisen Nährwertangaben und liefert auch gleich die CO2-Berechnungen mit. 

Konzipiert hat das zeitgemässe Kochbuch die Lehrerin und Autorin Franziska Stöckli gemeinsam mit einer Sekundarschulklasse der Schule Im Birch in Zürich. Im Rahmen von «Bildung für nachhaltige Entwicklung» haben die Schülerinnen und Schüler sich während drei Jahren damit befasst, wie die Ernährung das Klima beeinflusst und was man tun kann, um dieses zu schützen. Von der Idee bis zum Druck waren die 14- bis 16-Jährigen bei jedem Schritt eng involviert.

Bei der Entwicklung des Buches hat die Klasse sich als Vorsatz genommen: «Die Rezepte müssen alltagstauglich, also simpel und einfach sein. Wer die Kochanleitung liest, soll sofort verstehen, wie es gekocht wird und die Zutaten sollen verfügbar sein», so Autorin Franziska Stöckli.

Rezepte von Wissenschaftlern geprüft

«Wer ein Rezept aus dem Buch auswählt, darf zu 100 Prozent sicher sein, dass das Gericht – in der richtigen Saison und mit den vorgeschlagenen Zutaten gekocht – nicht schädlich ist für das Klima und damit etwas Gutes für die Umwelt und sich selber ist», so die Initiantin, die sich selber als Flexitarierin bezeichnet – also jemand, der sich überwiegend vegetarisch ernährt, gelegentlich aber auch mal eine Ausnahme macht für biologisch produziertes Fleisch.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Die Rezepte sind inspiriert vom Zürcher Traditions-Vegi-Resti, dem Haus Hiltl. Im Buch sind alle Gerichte sorgfältig den einzelnen Saisons zugeteilt. Um sicherzustellen, dass die Gerichte auch wirklich klimaneutral sind, hat die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW jedes Rezept auf Nährstoffe und Zutaten geprüft, um festzustellen, ob sie dem wissenschaftlich fundierten Speiseplan des «Planetary Health Diet» entsprechen, der die Gesundheit von Mensch und Planet schützen will.

Schülerinnen und Schüler essen bewusster

Das Projekt sei weder von einer Gruppe vegetarischen Jugendlichen ins Leben gerufen, noch sei es das Ziel von Stöckli gewesen, die Jugendlichen ernährungstechnisch umzuerziehen. Trotzdem hinterliess das Projekt Spuren. Die Lehrerin stellt fest, dass die beteiligten Schülerinnen und Schüler nach dem Projekt «Klimatopf» viel bewusster essen – nicht zuletzt, weil sie tiefe Einblicke in die verschiedensten Aspekte einer nachhaltigen Ernährung erhielten. 

Am meisten freut Stöckli, zu sehen, «wie kompetent und interessiert die Schülerinnen und Schülerinnen mit dem Klimatopf jetzt an Buchpräsentationen teilnehmen und selbstsicher über klimafreundliche Ernährung sprechen». Zur Erarbeitung der vegetarischen Gerichte mit der Klasse sagt sie: «Ich möchte das Thema mit Freude vermitteln, nicht mit Verzicht oder Moral. Und entscheidend ist am Ende, dass es schmeckt. Nur dann macht es auch wirklich Freude!»

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