Vereinbarung mit Bund
Kehrichtverbrennung soll klimaneutral werden

Die 29 Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) wollen dank neuen Technologien ihre CO2-Emissionen langfristig auf Null herunterfahren. Bis 2030 soll jährlich eine Million Franken in neue Technologie investiert werden.
Publiziert: 16.03.2022 um 11:07 Uhr
Foto: GAETAN BALLY

Eine entsprechende Vereinbarung habe der Branchenverband diese Woche mit dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) unterzeichnet, hiess es am Mittwoch in einer Mitteilung des Verbandes der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen (VBSA). Dank neuen Technologien zur Abscheidung und dauerhaften Speicherung von CO2 sollen die Emissionen bestenfalls sogar negativ werden.

In der von Uvek-Vorsteherin Simonetta Sommaruga und VBSA‐Präsident Bastien Girod unterzeichneten Vereinbarung verpflichten sich die Abfallverwerter, ab 2022 bis 2030 jährlich eine Million Franken in sogenannte CCS‐Technologien zu investieren.

Mit der langfristigen Investition in die Entwicklung der Schlüsseltechnologie zur Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, kurz CCS) solle das Netto‐Null-Ziel erreicht werden. Zudem verpflichte sich der Verband bis spätestens 2030 eine erste Abscheideanlage mit einer Kapazität von 100'000 Tonnen CO2 in Betrieb zu nehmen.

Doch zuerst müsse die CCS‐Technologie weiterentwickelt und an die spezifischen Rahmenbedingungen einer KVA angepasst werden. Im Gegenzug nähmen die KVA weiterhin nicht am Emissionshandelssystem teil.

Parallel sei es nötig auch eine Infrastruktur aufzubauen, um das CO2 transportieren und dauerhaft speichern zu können, dies seien mehrere Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Längerfristig sollen alle KVA mit der CCS-Technologie ausgerüstet sein, so der VBSA.

Nach 2030 müsse die abgeschiedene CO2‐Menge rasch steigen, und zwar bis 2035 auf 400'000 Tonnen. 2050 solle die Technologie auch in der übrigen Industrie angewendet werden und gemäss Bundesrat sieben Millionen Tonnen CO2 abscheiden.

Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) seien für fünf Prozent der gesamten CO2‐Emissionen der Schweiz verantwortlich, hiess es weiter. Dank der Vereinbarung würden die Weichen für den Aufbau der notwendige Klimaschutz‐Infrastruktur gestellt, wird Girod in der Mitteilung zitiert.

Der neue Vertrag verlängert einen vorhergehenden, der 2021 auslief. Wie das Uvek mitteilte, verpflichtet die Vereinbarung die Betreiber, jährlich einen Bericht vorzulegen. Das Departement wird die Einhaltung der festgelegten Ziele anhand dieser Berichte überprüfen. Sollten die Ziele verfehlt werden, können die Parteien die Vereinbarung kündigen.

(SDA)

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